Die Folge wo wir kein Nazi sind, aber….gute Menschen
Shownotes
Eine junge Frau, die in Deutschland geboren wurde, (aufgrund ihrer Hautfarbe) aber häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird, trifft sich mit einer nicht mehr ganz so, aber immer noch jungen Frau aus Italien, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt und ebenso häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird. Das Ergebnis? Witzige und gleichzeitig tiefe Gespräche über Identität, Heimat, Rassismus und Gesellschaft, die zur Diskussion anregen und vielleicht Verständnis wecken. Bei „Die Farbe der Nation“ wird direkt und ungefiltert über die Dinge geredet die uns interessieren und bewegen. Dabei haben wir das Glück in zwei ganz besonderen Ländern zu Leben: Bayern und Sachsen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, vielleicht haben sie mehr gemeinsam, als man denkt.
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Musik: Musik: (in fair use) OK KID, „Gute Menschen“
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00:00:00: Dach und Servus.
00:00:02: Aus zwei freistaaten.
00:00:03: Ich
00:00:03: bin Sarah, die hundertprozentdeutsche, aber auch fünfzigprozentenzulanesische FSJ-Klerin von Weiterdenken Heinrich bei Stiftung Sachsen.
00:00:10: Und ich bin Carmen, die hundertprozentitalienische, aber auch fünfzwanzigprozentdeutsche Bildungsreferentin der Peter Kelly Stiftung in Bayern.
00:00:17: Und ihr seid bei dem Podcast Die Farbe der Nation gelandet.
00:00:22: Also, was machen wir hier?
00:00:23: Hier reden wir über komplizierte Themen wie Alltagsrassismus, Identität, Heimat und Integration mit einer gewissen Ironie und ganz direkt.
00:00:30: Weil schon viele diese Themen betrachten, aber eher über die Integration der anderen reden als über die eigene Erfahrung.
00:00:36: Wir möchten die Perspektive von Menschen mit Migrationshintergrund zeigen und äußern.
00:00:39: In einigen Folgen werden wir über unsere eigenen Erfahrungen reden und bei anderen eure Fragen beantworten.
00:00:44: So folgt uns in diese ewige Diskussion.
00:01:01: Ja, und unsere Thema ist heute.
00:01:04: Gute Menschen.
00:01:06: Was ich ganz spannend finde von unserer Interaktion, seitdem wir uns kennengelernt haben, ist es, obwohl wir beide, ja, ich darf das noch sagen, relativ jung sind.
00:01:17: Ich war ... Ja, wir haben schon eine gewisse Altersunterschied.
00:01:21: Also, ich bin ... ... neunundzwanzig.
00:01:23: Und du bist noch achtzehn.
00:01:25: Ich bin achtzehn.
00:01:25: Genau, yes.
00:01:27: Okay.
00:01:28: Ja, richtig gemerkt.
00:01:30: Gute Carmen.
00:01:31: Aber ja, und je interessiert auch voll welche Musik du hörst oder welche Medien du schaust und so weiter und so fort.
00:01:39: Und du hast mich heute ja aufmerksam auf dieses Lied gemacht.
00:01:45: Gute Menschen bei?
00:01:46: Okay Kid.
00:01:47: Yes.
00:01:48: Genau.
00:01:48: Und was würde in dem zweiten Hook gesagt?
00:01:52: Ich weiß nicht, was ihr seht.
00:01:53: Ich sehe nur gute Menschen, alle lieben Kinder, alle gehen Blutspenden.
00:01:56: Das Letzte, was man hier noch vermisst, ist die Antwort auf die Frage, warum alles bleibt, wie es ist.
00:02:01: Das finde ich sehr bezeichnend für die Situationen, in der wir uns gerade irgendwie befinden in Deutschland oder in Europa oder generell in Welt.
00:02:11: Weil es sind ja alles nur gute Menschen.
00:02:14: Und ... Man fragt sich halt wirklich, wenn alle so toll sind und halt Spenden gehen und also nicht nur Blut, sondern halt Geld, nur Blut.
00:02:24: Ja,
00:02:24: aber, ne?
00:02:26: Alle gehen irgendwie spenden, alle machen irgendwas, alle lieben schwarze und finden alles total super.
00:02:32: Aber irgendwie ändert sich nichts und irgendwie bleibt Afrika Alten.
00:02:36: Furchtbare Situationen und so weiter und sofort.
00:02:40: und da fragt man sich schon irgendwie, wie kann das sein und wie funktioniert das und was sind das für Mechanismen?
00:02:45: Und
00:02:46: warum weiterhin dann Kinder, andere Kinder, die nicht weiß aussehen, mobben und verarschen, wie die ihr passiert ist?
00:02:55: Genau.
00:02:55: Also warum ist dann eigentlich unsere Kultur so stark von Rassismus geprägte, obwohl wir das gerne verneinen möchten?
00:03:03: Obwohl
00:03:04: ja auch niemand sich als Rassisten bezeichnet.
00:03:06: Genau.
00:03:06: Weil das ist ja auch so bezeichnend gerade, so dieser Grundsatz.
00:03:09: Ich bin ja kein Nazi, aber... Es ist ja gerade sehr interessant eigentlich, weil niemand bezeichnet sich gerne als Nazi oder Rassisten, aber trotzdem unterschwendig gibt es das und wird das reproduziert quasi.
00:03:21: Man fragt sich so ein bisschen, wie funktioniert das und wie bringen Leute das mit sich irgendwie ins Reine?
00:03:26: Genau, aber mir würde auch das Mechanismus interessieren, zonalisieren.
00:03:31: Und warum fühlen sich dann manche Leute legitimierte?
00:03:35: Quasi betrachten sich dann plötzlich sie selbst als Experte über andere Kontinenten, über andere Kulturen und Experte für das ganze Rassismusdebatte, dass sie plötzlich das gelöst haben.
00:03:50: Nur weil sie mal einen Schwarze Freund haben.
00:03:53: Oder weil sie jemand an einer anderen Kultur begegnet haben.
00:03:59: Das hab ich schon so oft gehört, so von wegen, ja, ich bin ja kein Rassist.
00:04:03: Mein Kumpel Adi ist ja total super, den finde ich klasse.
00:04:08: Aber gleichzeitig super rassistische Aussagen machen.
00:04:10: Und dann frag ich mich so ein bisschen, wie merken die Leute das nicht?
00:04:14: Ja, ich finde, wir haben schon gestern Abend eine krasse Debatte, die wir leider nicht aufgenommen haben, zum Thema, wie kann man Rassismus bekämpfen?
00:04:23: Und ich habe immer gesagt, ja ... Rassismus bekämpft man, indem man die Leute differenziert sehen kann.
00:04:30: Also, wenn sobald du eine Person aus einem anderen Land kennenlernst, dann ist dieser Person nicht mehr einfach der Italiener oder der Schwarz-Afrikaner oder, keine Ahnung, der Mexikaner.
00:04:43: Er ist dein Nachbarn.
00:04:44: Er ist der Freund, deine Tochter und so weiter und so fort.
00:04:49: Aber du meintest, eine Person reicht eigentlich nicht.
00:04:54: Weil dann sagt man immer, ah ja, aber der ist eine Ausnahme.
00:04:57: Er ist nett und so weiter.
00:04:58: Er ist der Ali, wie du eben gesagt hast.
00:05:00: Oder die Sarah, das hab ich auch schon gesehen.
00:05:03: Dann bin ich halt die Ausnahme.
00:05:04: Das find ich immer.
00:05:06: Oft, weil ich hab eine deutsche Mutter, und dann hat die natürlich einen tollen Einfluss drauf, mich gehabt.
00:05:10: Obwohl mein Vater einfach so ein toller Mensch ist und ich eigentlich möchte, dass Leute das wissen.
00:05:15: Aber meine, weiß ich nicht, Integration oder was auch immer, Meine guten Eigenschaften werden immer auf meine Mutter reduziert und dass ich laut bin oder unpünktig oder so ist dann halt immer die Schuld von meinem Vater, obwohl der superpünktig ist und recht leise.
00:05:33: Also
00:05:33: das ist irgendwie... Ich weiß nicht.
00:05:35: Ich bin dann immer die Ausnahme irgendwie.
00:05:38: Und mein Vater ist die Ausnahme, wenn Leute meinen Vater kennen.
00:05:40: Aber irgendwie ... Ich weiß nicht genau, wie viele Leute es braucht, um jemanden davon zu überzeugen, dass es keine Ausnahme mehr sein kann.
00:05:47: Die goldene Nummer.
00:05:49: Die alles.
00:05:49: Weil ich mich ...
00:05:53: Ja, genau, zweiundvierzig.
00:05:54: Ja, zweiundvierzig.
00:05:56: Ist zweiundvierzig
00:05:57: Ausländer, wo's man kennen,
00:05:58: um ... Wow.
00:06:00: Ist die Antwort auf alle.
00:06:01: Ja, genau.
00:06:02: Das sind recht viele, ja.
00:06:04: Ich finde grundsätzlich, wollte mal sagen, dass es eine bescheuerte Verhalten ist, den Rassisten in mich nicht anzuerkennen.
00:06:13: Einfach, weil ich jemand anders, der nicht weiß ist oder keine Ahnung kenne und in meinem Leben habe.
00:06:21: Weil das absolviert dich nicht automatisch von der Verantwortung, die du als grundsätzlich, als Mensch hast, dich in der Welt gut zu verhalten und der anderen respektvoll zu behandeln.
00:06:38: Das ist eine Verantwortung, die jeder Person einfach hatte, egal welche Hautfarbe du
00:06:43: hast,
00:06:44: egal welche Erkunft du hast, egal welche sozialen Schichten du gehörst.
00:06:50: Das ist einfach eine Verantwortung, die alle tragen.
00:06:54: Und wir haben ja schon festgestellt, dass wir ja selbst schon rassistisch sein können.
00:06:57: Ja.
00:06:57: Und es ist einfach wichtig, das zu wissen, dass jeder dazu fähig ist und das nichts davor schützt.
00:07:03: und man das einfach wissen muss und erkennen muss, so die, weiß ich nicht, rassistische Armflüge, die jeder, glaub ich, wirklich hat, einfach auch.
00:07:09: Genau.
00:07:10: Weil das ist relativ natürlich fürs Gehirn, Vorteile zu bilden, weil das evolutionär einfacher war, als jede Sache nochmal neu aufarbeiten zu müssen.
00:07:19: Und deshalb gibt es Vorteile natürlicherweise, aber es ist die Frage, ob wir das wissen und dagegen kämpfen oder nicht.
00:07:25: Ja, und klar, es kostet viel Arbeit, aber ... Niemandin hat mal gesagt, dass Leben einfach ist.
00:07:33: Ja, das stimmt.
00:07:34: Das Leben ist sehr, sehr schwer.
00:07:36: Ob Rassist oder nicht.
00:07:38: Genau.
00:07:39: Es ist immer hart.
00:07:39: Ich glaube, es ist sogar einfacher, wenn man kein Rassist ist.
00:07:42: Weil, was ich mir auch schon oft überlegt hab, es braucht so viel Zeit und Ärger, Rassist zu sein.
00:07:49: Oder man muss sich ja quasi andauernd über Dinge aufregen.
00:07:52: Das finde ich immer so interessant.
00:07:54: Zum Beispiel in Rassist, in London oder so.
00:07:57: Der macht doch quasi nichts anderes, als sich aufzuregen, oder?
00:08:01: Also, das ist, ich find es faszinierend.
00:08:04: Die Arme, die die Leute haben müssen.
00:08:05: Die haben sogar
00:08:06: jetzt eine Muslime als Bürgermeister.
00:08:08: Oh Gott, die
00:08:09: Armen, genau.
00:08:10: Die Armen rassisten auch so, okay, jetzt.
00:08:13: Äh, das ist ... Wendepunkte.
00:08:16: In diesem
00:08:16: Podcast.
00:08:17: Die tut mir schon manchmal leid.
00:08:19: Die verpassen so gutes Essen, so schöne Gespräche, so viel.
00:08:22: Ja.
00:08:23: Oder auch so wie Gastfreundschaft.
00:08:26: Die verpassen ja auch so viel.
00:08:28: Ja.
00:08:29: Ja.
00:08:31: Kann man denen helfen?
00:08:33: Kann man für die Spenden?
00:08:34: Ja, genau.
00:08:36: Das ist so, wie wir unsere Spendenaufrufe an den neuen Krawatte Herr Gauland zu schenken.
00:08:40: Genau, ja.
00:08:42: Kann man für
00:08:43: Nazi-Spenden
00:08:44: so?
00:08:45: Ein SOS.
00:08:47: Oh, vielleicht zum Thema gute Menschen.
00:08:49: Wir können sogar keine Ahnung, eine Stiftung, eine Verein gründen, um so Nazi zu elfen.
00:08:56: Ja, und Rassisten und so.
00:08:57: Genau, genau.
00:08:59: So kleine Spende, so von Rengungen
00:09:02: flangen
00:09:02: und so.
00:09:08: Gugli-Eis.
00:09:09: Gugli-Eis
00:09:10: ist ja Gugli-Eis erfahren.
00:09:12: Genau, ja.
00:09:13: Wir machen so alles, was irgendwie Spaß macht, da rein, genau.
00:09:16: Und immer so, man kann so, weiß ich nicht, so jedem Rassisten so einen netten Schwarzen stellen oder so, dass sie den kennenlernen können.
00:09:25: Ja, so Date.
00:09:27: Oh
00:09:28: ja, so Speed-Dating.
00:09:30: Genau, Speed-Dating.
00:09:31: Dann
00:09:31: haben die auch zweiundvierzig Können gelernt, siehst du?
00:09:33: Siehst du?
00:09:34: Und dann haben wir das Problem gelöst.
00:09:36: Genau, wir haben einfach Rassismus gelöst.
00:09:39: Also, das ist ... Jetzt einfach die letzte Folge, sorry, aber ... Wir haben das Problem gelöst.
00:09:45: Es gibt nichts mehr zu besprechen.
00:09:47: Einfach.
00:09:48: Spendet für Nazis.
00:09:48: Spendet
00:09:49: für Nazis.
00:09:52: Oh Gott.
00:09:53: Worum ging's eigentlich?
00:09:54: Ach ja, gute Menschen.
00:09:56: Gute Menschen.
00:09:57: Wir reden ja nicht von den richtigen Nazis, sondern guten Menschen sind ja auch zur oberen Mittelschicht und schicken dann ihre Töchter oder Söhne so für sechs Monate nach Afrika, um dort zu helfen.
00:10:09: Was denn denn den Heidengeld kostet?
00:10:11: Also wirklich viel.
00:10:12: Ich glaub, die Zahlen haben ja jetzt dreitausend Euro für so sechs Monate Afrika, armen Kindern helfen.
00:10:17: Und in der Sicht, diese ganzen Organisationen, die dann halt dort sind, sagen so, können wir uns bitte einfach das Geld geben.
00:10:23: Ja.
00:10:23: Weil, also, weißt du, dann sind da so Kiddies, Abiturienten, die dann ... Die nichts können.
00:10:30: Die absolut nichts können.
00:10:31: Und tatsächlich auch enttäuscht sind, dass die Kinder nicht armen genug sind.
00:10:34: Da gibt's Fälle von ... Ja, äh ... Weil die haben halt erwartet so, weißt du, Kinder auf armen afrikanische Kinder mit Hungerbeuchen und den Wellblechhütten und wo sie dann die Brunnen ausheben können oder so ein Scheiß.
00:10:45: Okay.
00:10:46: Dabei ist die Situation, es ist natürlich, es ist in armen Länder oft, auf jeden Fall, also an den Neibli.
00:10:51: Aber es ist eine andere Armut, als die ganzen NG aus einem vermitteln wollen für ich Dich.
00:10:56: Und es ist eben nicht so, dass die armen afrikanischen Kinder dann da irgendwie in der Pampa hocken alleine.
00:11:02: Sondern ... Es sind schon relativ entwickelte Länder.
00:11:06: Es ist nur interessant, wie unterschiedlich sich bestimmte Zweige entwickelt haben.
00:11:09: Also, Digitalisierung ist immer relativ weit vorne.
00:11:12: Also, wir haben auch Handys und Tablets und so was.
00:11:15: Und dann ist aber die, zum Beispiel, gesundheitliche Versorgung durch Scheiße oder die mit Wasser.
00:11:20: Und so, das ist dann immer so ein bisschen das Bruderstrom.
00:11:23: ist auch sehr interessant, wie die ihre Leitungen reparieren.
00:11:26: Aber
00:11:27: da war ich dabei.
00:11:28: Ja?
00:11:29: Ja, so mit einem Schraubenzieher in so einer richtigen Stromleitung rumhandieren, bevor das keiner gestorben ist.
00:11:35: Wo?
00:11:36: Im Sudan, weil der war einmal die Steckdose kaputt und da hat er die halt rausgezogen quasi und hat da selber drin rumhandiert und hat das auch getestet, ob die noch funktioniert und so.
00:11:46: Ich war so vollkommen beeindruckt und die hat dann auch wieder funktioniert.
00:11:49: Aber ich war so unglaublich froh, dass niemand gestorben
00:11:52: ist.
00:11:52: Ja, ja, ja klar.
00:11:53: Not machte erfinderisch.
00:11:55: Ja, die sind alles sehr, sehr technisch versiert.
00:11:57: Also die haben alle mich gefragt, weil ich tatsächlich Unterricht hatte in Technik.
00:12:01: Aber ich meine, ich habe nie aufgepasst.
00:12:04: Okay.
00:12:04: Aber ja, fand ich interessant.
00:12:06: Okay,
00:12:06: krass.
00:12:07: Ja, aber genau, es ist ein anderer Armut, als die Leute erwarten.
00:12:11: Und wenn die Leute spenden, denken sie auch, da wird irgendwo ein Brunnen ausgehoben.
00:12:15: Oder, ne?
00:12:16: Also solche Sachen, was natürlich auch wichtig ist in einigen Ländern.
00:12:18: Aber es ist schwierig.
00:12:20: Und vor allem, wohin geht das Geld auf der Spenden?
00:12:23: Ist auch eine ganz große Frage tatsächlich.
00:12:25: Ja.
00:12:25: Also, weil ich weiß, z.B.
00:12:27: in Sudan wurde ein Flughafen gebaut von Spendengeldern.
00:12:31: Oder Hotels, so, Luxushotels und so.
00:12:34: Echt?
00:12:35: Ja, weil die Diktatoren nehmen das Geld.
00:12:36: sehr, sehr gerne.
00:12:38: Aber natürlich sieht deren Bevölkerung einfach keinen Zentrum davon.
00:12:42: Das ist halt schwierig und das ist sehr schwer zu kontrollieren tatsächlich.
00:12:45: Und dann ist die Frage, brauchen wir wirklich einfach nur Spendengelder und so Sachen, die nur die Symptome bekämpfen, aber nicht Ursachen?
00:12:53: oder wollen wir wirklich versuchen, einen Plan aufzustellen irgendwie?
00:12:56: Der langfristig funktioniert, weil langfristig braucht man einfach ausgebildete junge Menschen, die dort Die Feiern ist ändern und feiern auch ausgebildet sind in so Grunddingen wie Demokratie.
00:13:07: Also, das ist halt auch noch mal so eine Sache.
00:13:09: Es gab Kolonialismus und Diktatoren.
00:13:12: Und ganz viele gescheiterte Demokratien, gerade in Afrika, gibt es super viele Stories davon.
00:13:18: Und es ist halt die Frage, wie bringt man den Leuten bei, dass es halt, wie es am besten funktioniert und wie man eine sichere Demokratie aufbaut.
00:13:28: Ganz interessant, was mir mein Vater erzählt hat.
00:13:30: Die meisten, wenn jetzt irgendwie ein Putsch ist oder so, und es darum geht, eine funktionierende Regierung aufzubauen, nehmen als Beispiel, als supergutes, tolles Beispiel, die USA.
00:13:39: Und deren System.
00:13:40: Und deren System ist aber nicht das sicherste, tatsächlich.
00:13:43: Das funktioniert hauptsächlich so gut, weil die US-Amerikaner so stolz auf ihre Demokratie sind und das so toll finden.
00:13:49: Aber eigentlich ist es sehr, sehr leicht ausnutzbar.
00:13:51: Und er meint, aber viele afrikanische Länder haben nur als Beispiel für eine gute Demokratie die USA, weil sie das halt so mitkriegen.
00:13:58: Und weil die USA das auch in alle Welt schreit,
00:14:01: dass die
00:14:02: demokratischste Demokratie sind, die es jemals gegeben hat.
00:14:04: Ja,
00:14:04: das ist deren Softpower, was eigentlich den stärksten Power, die sie eigentlich haben.
00:14:09: Ja,
00:14:09: aber das Problem ist, dass deren System nicht funktioniert für ein Land, das quasi noch nie eine Demokratie gesehen hat.
00:14:15: Weil das ist so leicht außen zu bauen, das ist auch so oft schon passiert, dass es eben wieder gescheitert ist und so weiter und so fort.
00:14:20: Und eine Idee wäre mal zu versuchen, mehr so die deutsche Art von Demokratie.
00:14:25: Ja,
00:14:26: oder das Kalinarwische.
00:14:27: Genau, aber halt eine Sache, die eben nicht so leicht ausnahmbar ist und viele verschiedene Systeme hat.
00:14:33: Und das wäre mal eine Idee, aber jetzt rede ich schon wieder viel zu viel über afrikanische Politik.
00:14:37: Ja, ja.
00:14:38: Nee, aber es ist voll cool.
00:14:39: Und ich meine, ja.
00:14:41: Also, um das mal den Faden wieder zu ziehen zum Thema gute Menschen und Spenden und Entwicklungspolitik, was ist am sinnvollsten und sowas und sofort.
00:14:51: Ja, klar.
00:14:52: Es bringt viel mehr, wenn man wählen geht und wählt Leute, die eine Ahnung haben, wovon sie reden.
00:15:02: und einen langfristigen Plan haben auch für die Entwicklungspolitik, anstatt mal heute paar Euro mal zu spenden und sich gut zu fühlen, dass du deinen Beitrag an der Gesellschaft gegeben hast,
00:15:16: ohne
00:15:17: dich wirklich zu engagieren und nachzudenken.
00:15:20: Ja, und ich denke, ein ganz großes Problem von diesem sogenannten Wall-Savvy-Komplex ist auch, dass Es sollte mehr darauf wertgelegt werden, dass das narrativ geändert wird.
00:15:31: Man lernt ja an der Schule, es ist eine lange Geschichte von weißen Männern, die den Schwarzen aus der Patsche geholfen haben.
00:15:37: Zum Beispiel Lincoln hat die Sklaverei abgeschafft, obwohl das ja so nicht unbedingt stimmt.
00:15:44: Man sollte viel mehr darauf wertlegen, dass es Kämpfe gab von Schwarzen, die wirklich versucht haben, ihre Situation zu ändern.
00:15:50: dadurch sich Sachen geändert haben.
00:15:52: Und das wird aber nie wirklich behandelt.
00:15:54: Und ich finde, das ist ganz wichtig, dass junge, schwarze beziehungsweise People of Color einfach verstehen, dass sie sich selber retten können.
00:16:02: Und dass sie nicht auf einen Weißen warten müssen, der sie rettet.
00:16:05: Genau.
00:16:06: Wir sind keine Disney-Prinzessinnen.
00:16:07: Nee, absolut.
00:16:09: Und selbst da hat sich was bewegt.
00:16:11: Ja,
00:16:12: eben.
00:16:12: Also, warum nicht im
00:16:13: Narrativ?
00:16:14: Genau.
00:16:15: Wir brauchen mehr Mulane und ... Ah, Brave.
00:16:20: Brave ist ein gutes Beispiel.
00:16:21: Stimmt.
00:16:21: Die Schottische.
00:16:22: Die braucht
00:16:23: gar kein
00:16:23: Typ.
00:16:23: Genau.
00:16:24: Die braucht gar kein Typ.
00:16:25: Genau.
00:16:26: Genau.
00:16:26: So wie
00:16:27: alle
00:16:28: Frauen kein Super Mario brauchen, die ihm von Warriors rettet.
00:16:33: Genau.
00:16:34: Jetzt wird Nerd.
00:16:36: Nerd.
00:16:37: Nerd.
00:16:38: Nerd.
00:16:40: So brauchen schwarze Personen nicht der weiße Held, den denen elft.
00:16:45: Genau,
00:16:46: ja.
00:16:46: Und deswegen bin ich auch eher dafür, dass man ja so Figuren... mehr bekannt macht, wie keine Ahnung, Thomas Sankara, der malige Präsident von Burkina Faso.
00:16:57: Oder
00:16:58: ja,
00:16:59: also gleiche, wenn in der Zeit der französische Revolution, auch Toussaint Louverture, das war der Führer der französische Revolution quasi, also gleichzeitig, hat zur französischen Revolution stattgefunden in Naïiti.
00:17:12: Der war auch Schwarzer und hat gegen das Klaverei gekämpft.
00:17:15: Also solche Leute, die uns alle inspirieren können.
00:17:19: Eigentlich schon,
00:17:19: ja.
00:17:19: Und es ist wichtig, dass junge POCs so was mitkriegen auch einfach.
00:17:23: Ja.
00:17:24: Und auch weiße.
00:17:25: Also, weißt du, einfach, dass jeder mitkriegt, dass
00:17:27: sich die Schwarze
00:17:28: auch selber retten können.
00:17:29: Ja.
00:17:29: Und natürlich kann man Hilfe immer annehmen, aber es ist trotzdem eine Frage, wer ist das Opfer quasi und wer ist das hilflose Opfer vor allem?
00:17:38: Und wie wird das dargestellt?
00:17:40: so?
00:17:40: Also ... Weil es ist ganz, ganz schwierig, wenn so eine ganze Gruppe quasi als hilfloses Opfer dargestellt wird.
00:17:45: Sie haben wie mit jetzt der Freundbewegung und so.
00:17:48: Weil das ist sehr, sehr ähnlich.
00:17:49: Und da wird ja auch immer unterstellt, dass sie sich nicht selbst helfen können,
00:17:52: wenn das ja nicht stimmt.
00:17:53: Und wir stehen uns auch nicht falsch.
00:17:55: Also das ist bedeutend nicht, dass wir denken, dass die Leute undenkbar sein sollen gegenüber Spenden oder irgendwelche Ilfleißen oder einfach grundsätzlich eine... Also das Wille, den Nächsten zu helfen und irgendwelche Leisten zur Gesellschaft zu geben, das ist wesentlich und das ist gut.
00:18:15: Das ist quasi der erste guten Schritt.
00:18:17: Was wir nur kritisieren, ist einfach die Eraltung, dass es reichte, eine kurzfristige Antwort an eine sehr komplexes Problem zu geben.
00:18:32: Ja, und eben diese Einstellung, dass man nicht rassistisch sein kann, wenn man jemanden kennt, der schwarz
00:18:36: ist.
00:18:37: Genau.
00:18:37: Zum Beispiel.
00:18:38: Genau.
00:18:39: Ja, das ist einfach eine lange große Arbeit, die wir alle leisten sollen.
00:18:44: Das
00:18:44: ist auch ein riesiges Thema, tatsächlich.
00:18:46: Also ein sehr, sehr schweres Thema.
00:18:48: Und bitte, ich hoffe, es fühlt sich jetzt keiner angegriffen.
00:18:50: Wir haben das nicht irgendwie so gemeint, als wäre jetzt jeder weiß irgendwie kacke oder so.
00:18:57: Aber es ist halt einfach eine Frage von irgendwie gegenseitigem Respekt und auch... gegenseitiger Hilfe irgendwie.
00:19:03: Genau.
00:19:04: Und halt nicht nur
00:19:05: die
00:19:05: armen Schwarzen.
00:19:06: Ja, ja, es ist wirklich nur eine Aufruf.
00:19:09: Wir bitten euch alle, wer jemals sich keine Ahnung für Geflüchtete engagiert hat oder irgendwas Gutes gemacht hat, frag bitte hinter warum ihr das gemacht habt.
00:19:20: Macht das nicht einfach automatisch.
00:19:23: Ihr sage nicht, dass ihr das aufhören solltet.
00:19:25: Im Gegenteil fragt einfach immer nach, warum ihr das gemacht
00:19:29: habt.
00:19:29: Und interessiere ich vielleicht auch für die Kultur von denen, denen ihr helft.
00:19:32: Also vielleicht auch und auch für die Persönlichkeit, so.
00:19:34: Und einfach, das sind Menschen.
00:19:36: Und das sind auch wahrscheinlich ganz bereichernde Menschen.
00:19:38: Ja.
00:19:39: Ja.
00:19:39: Superfazit.
00:19:40: Superfazit.
00:19:41: Gut.
00:19:42: Dann haben wir das auch abgehängt.
00:19:44: Und weiterhin Rassismus, zwei Punkt Null, gelöst.
00:19:48: Yeah.
00:19:50: Und das war's für diese Folge.
00:19:51: Folgt unsere Gespräche auf SoundCloud, Apple Podcast oder sonst, wo ihr Informationen über die Peter Kelly Stiftung und weiter Denken kriegt.
00:19:59: Für Kommentare, Fragen und Anregungen, die Ashtex der Woche sind, wie immer, FDN, dann Spende für Nazis.
00:20:06: Und Rassismus ist anstrengend.
00:20:08: Bis
00:20:09: zum nächsten
00:20:09: Mal oder auch nicht.
00:20:10: Wir freuen uns.
00:20:11: Ciao, tschüss.
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