Die Folge wo Afrika keine Schuhe braucht

Shownotes

Eine junge Frau, die in Deutschland geboren wurde, (aufgrund ihrer Hautfarbe) aber häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird, trifft sich mit einer nicht mehr ganz so, aber immer noch jungen Frau aus Italien, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt und ebenso häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird. Das Ergebnis? Witzige und gleichzeitig tiefe Gespräche über Identität, Heimat, Rassismus und Gesellschaft, die zur Diskussion anregen und vielleicht Verständnis wecken. Bei „Die Farbe der Nation“ wird direkt und ungefiltert über die Dinge geredet die uns interessieren und bewegen. Dabei haben wir das Glück in zwei ganz besonderen Ländern zu Leben: Bayern und Sachsen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, vielleicht haben sie mehr gemeinsam, als man denkt.

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Musik: Pyro Flow Kevin MacLeod (incompetech.com) Licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0 License creativecommons.org/licenses/by/3.0/


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00:00:00: Dach und Servus.

00:00:01: Aus zwei Freistaaten.

00:00:03: Ich bin Sarah, die hundertprozentdeutsche, aber auch vielleicht ein bisschen fünfzigprozentzudanesische Effizietterinnen von Weiterdenken heilig bei Stiftung Sachsen.

00:00:10: Und ich bin Carmen, die hundertprozentitalienische, aber auch fünfzwanzigprozentdeutsche Bildungsreferentin der Peter Kelly Stiftung in Bayern.

00:00:18: Und ihr seid bei dem Podcast Die Farbe

00:00:20: der Nation

00:00:21: gelandet.

00:00:23: Genau, hier reden wir über komplizierte Themen wie Alltagsrassismus, Identität, Heimat und Integration mit einer gewissen Ironie und ganz direkt.

00:00:30: Weil schon viele diese Themen betrachtet, aber eher über die Integration der anderen reden als über die eigene Erfahrung.

00:00:36: Wir möchten die Perspektive von Menschen mit Migrationshintergrund zeigen und äußern.

00:00:40: In einigen Folgen werden wir über unsere eigenen Erfahrungen reden und bei anderen eure Fragen beantworten.

00:00:45: So folgt uns diese ewige Diskussion.

00:00:47: Ja, und heute unsere Thema ist der Helferkomplex der weiße Mensch.

00:01:05: Und auch hier wieder geht es um euch.

00:01:08: Sorry.

00:01:09: Das tut mir sehr leid.

00:01:12: Ja, wir haben das schon in der letzten Folge, das teilweise angesprochen.

00:01:17: zum Thema, ja, warum manchmal Spenden und Ehrenamt eine unterschwellige Rassismus enthalten könnten.

00:01:26: Und ja, White Saviors Complex, was ist das?

00:01:28: Fangen wir an mit einer Definition.

00:01:31: Genau, der White Saviors Complex beschreibt eben diesen Drang von weißen, den armen Afrikanern zu helfen.

00:01:37: Und was an sich nicht schlimm ist, aber es ist ein bisschen krank.

00:01:41: Man kauft manchmal.

00:01:42: Und leider auch etwas destruktiv in einigen Fällen.

00:01:45: Genau, und das ist so der White Savior Complex.

00:01:48: Also, man kann ihn in der White Helfer Complex quasi übersetzen.

00:01:52: Genau, das ist vielleicht ein bisschen verständlicher.

00:01:55: Genau.

00:01:56: Und keine Ahnung, möchtest du Beispiele nennen, auch von Leuten, die du kennengelernt hast, oder Beispiele nennen von deine POCs, Freunde Übrigens, und zwar ständig POC, bedeutet People of Color.

00:02:10: Haben wir das noch nie erklärt?

00:02:11: Nee,

00:02:12: das ist eine Abkürzung, die man auch in nicht englischen Raum verwendet, weil ja, einfach solche Begriffe eher aus dem amerikanischen Kontexte und Raum kommen.

00:02:24: Man hat das einfach übernommen, gell?

00:02:26: Genau.

00:02:27: Man kann auch eine richtige Füchse sein und Menschen auf Kalla sagen.

00:02:30: Genau.

00:02:32: Das ein bisschen dänglich machen, aber...

00:02:34: Mock!

00:02:36: Mock!

00:02:38: Ja, aber abgesehen von alle diese Begrifflichkeiten, genau, hast du Beispiele, die in Feder du selbst erlebt hast oder andere Freundinnen von dir mit Migrationshintergrund und eine andere Outfarbe, sagen wir mal, erlebt haben?

00:02:53: Naja, was ich viel erlebt habe, ist halt auch gerade, wenn in Unterhaltungen mit weißen Menschen, also wie gesagt, das ist jetzt keine Beleidigung, aber es ist leider noch nie mit jemand anderem passiert.

00:03:04: Ja, genau, dann kommt oft durch das ... Der Gedanke quasi ist, Afrika ist ein furchtbar armes Land und oh die Armen und wir müssen denen ja helfen.

00:03:12: Und ich spende ja übrigens auch.

00:03:14: Und das ist leider wirklich nicht konstruktiv.

00:03:17: Also wenn man die ganze Zeit quasi Afrika als so ein Opferkontinent irgendwie sieht, dann neigt man quasi auch oder verneint auch irgendwie die Erfolge, die dort passiert sind und die Kämpfe, die auch geführt worden sind.

00:03:30: Und vor allem auch die Art von Armut, die dort tatsächlich herrscht, ist eine andere als die, die wir ... wir quasi in der Werbung sehen von wegen Bittespendet.

00:03:39: Und nur dort Geld hinzuschicken ist nicht unbedingt die konstruktivste.

00:03:44: Arzt helfen, weil das nur die Symptome bekämpft und nicht die Ursachen.

00:03:48: Die Ursachen liegen oft ganz anders.

00:03:50: Und vor allem auch leider im Westen, aber eher in unsere Wirtschaft.

00:03:53: tatsächlich.

00:03:54: Weil die westliche Wirtschaft hat wenig Interesse daran, die Situation in Afrika zu verbessern.

00:03:58: Weil es einfach wirtschaftlich wirklich gut für die ist tatsächlich.

00:04:02: Gerade weil wir unseren Müll dort erst mal ablagern.

00:04:04: Also tatsächlich, die großen Schiffe werden dort verschrottet in Afrika.

00:04:08: Super billig.

00:04:09: Weil klar, dein Arbeitsschutz und so muss halt wenig Geld bezahlen dafür.

00:04:13: Genauso gibt es ganz, ganz viel Viehzucht und Allgetreideanbau, wovon die afrikanische Wirtschaft eigentlich gar nicht zieht.

00:04:22: Genau, das wird halt hauptsächlich importiert, obwohl das Band nicht genug hat.

00:04:26: Das ist problematisch, aber das liegt im Interesse des Westens.

00:04:30: Das ist schwierig.

00:04:32: Das sind eher Sachen, die man vielleicht bekämpfen könnte.

00:04:36: Was auch ganz spannend ist, es gibt in den USA eine Firma, die so mit jedem Paar Schuhe, das du kaufst, schickt es ein Paar Schuhe an Afrika.

00:04:44: Okay.

00:04:45: Was problematisch ist?

00:04:47: Weil die brauchen keine Schuhe.

00:04:49: Wozu?

00:04:49: Also, die haben Schuhe.

00:04:50: Die können sich Schuhe kaufen.

00:04:51: Das ist nicht das Problem.

00:04:53: Erstens das.

00:04:55: Und zweitens, es gibt wichtigere Dinge, als Schuhe nach Afrika zu schicken.

00:04:59: Okay,

00:04:59: wie Beispiel?

00:05:00: Naja, vor allem brauchen wir einfach mehr Bildung.

00:05:02: Also, das ist ja das Problem.

00:05:04: Es ist weniger Sachleistungen, die wir dorthin schicken sollten, als einfach Bildung.

00:05:10: Diensteleistung.

00:05:11: Genau.

00:05:11: Gesundheitswesen, Bildung.

00:05:13: Richtig.

00:05:14: Das Problem ist nämlich auch, dass mit jedem Schuh, der dort hingeschickt wird und den die kostenlos haben, kann dort jetzt ein Schuhmacher, der dort quasi versucht, seine Lebensgrundlage irgendwie zu verdienen.

00:05:25: Ja, nichts.

00:05:25: Also kann er ja nicht, weil jeder Schuhgeschein kriegt.

00:05:27: Was tut er heim?

00:05:29: Absurd klingt tatsächlich, aber es ist ja eigentlich wichtig, dass dort eine funktionierende Wirtschaft aufgebaut wird.

00:05:34: Und das funktioniert mit den ganzen Sachleistungen, die man dorthin schickt eben nicht.

00:05:38: Genau, das ist so ein Problem.

00:05:40: Also, niemand hat Interesse daran, Schumacher zu lernen.

00:05:41: Krass.

00:05:42: Ja, so was hatte ich auch... Ich glaube, das ist ein Schirm interessant.

00:05:46: Aber wenn wir mal... Lass mir mal ein bisschen den Teufel spielen.

00:05:50: Wir haben bisher nur über Menschen geredet, die spenden.

00:05:54: Was ist denn mit diesen NGOs, die diese spenden, aufnehmen?

00:05:58: und diese Sachleistungen nach Afrika schicken.

00:06:01: Also, was hältst du?

00:06:03: Ich meine, ich möchte nicht alle NGOs in einem Schubladen schicken.

00:06:07: Es gibt deutlich ein gewisser Unterschiede.

00:06:10: Aber insgesamt, ja, könntest du mal vielleicht auch ein paar Beispiele nennen, also, welche NGOs mal auch diese White Savior-Komplex für körpern?

00:06:20: Gott, ich will aber wirklich nie mit dem Finger auf jemanden zeigen.

00:06:23: Also, es gibt tatsächlich im Internet eine Liste mit einem Vergleich.

00:06:28: zum Beispiel wie viel der CEO von der jeweiligen NGO verdient.

00:06:32: Außerdem, wie viel quasi von deinem Euro tatsächlich in Afrika ankommt.

00:06:37: Und das ist eigentlich ganz spannend.

00:06:39: Vielleicht guck man sich das einfach mal an, dann muss ich jetzt nicht sagen, ja, die sind voll scheiße und so weiter und so.

00:06:44: Ja,

00:06:44: wie heißt noch mal diese Webseite?

00:06:47: Wir hatten jetzt zwei rausgesucht.

00:06:49: Die eine war Finio.

00:06:52: Und mit einem so wirkungstransparenten Charakter, der allerdings aus Jahrzehntausendsechzen kommt, aber immerhin Interessant ist.

00:07:02: Und nochmal auf Englisch eine Charity Navigator.

00:07:06: Genau, ja.

00:07:07: Genau, mit

00:07:08: so... Auch Top Ten-Listen und so was.

00:07:10: Genau.

00:07:10: Genau.

00:07:11: Das kann man sich auf jeden Fall angucken, weil man halt wirklich wissen möchte, wo geht mein Geld hin und lohnt sich wirklich zu spenden.

00:07:18: Genau.

00:07:19: Das wäre vielleicht ganz gut, wenn man das vorher nachguckt.

00:07:22: Und ich denke, das habe ich schon mal gehört, dann spende ich vielleicht dort.

00:07:25: Genau.

00:07:25: Und also diese Folge hat absolut nicht den Ziel, dass ihr weniger spendet oder... dass ihr NGOs scheißfindet, weil NGOs sind eine tolle Sache.

00:07:35: Und wir arbeiten auch ganz viel mit denen in unseren politischen Bildungsarbeiten.

00:07:40: Ja, und

00:07:40: Profits oder was es sonst noch so gibt, das ist ja wirklich viel.

00:07:43: Aber nicht alle sind wirklich top sozusagen und sehr transparente.

00:07:49: Und die Aussage ist einfach, achte drauf, wo ihr eure Geld spendet.

00:07:56: Genau.

00:07:57: Aber ja, zurück zum YCW.

00:07:59: Komplexe.

00:08:00: Hast du denn weitere Beispiele oder Sachen, wo du sagst, ja, das hat einfach negative Konsequenzen?

00:08:07: Naja,

00:08:08: also viel auch so zum Beispiel Spenden von Essen.

00:08:11: Also das ist auch immer so ein bisschen das Problem tatsächlich, weil eigentlich gibt es dort genug, um die Bevölkerung zu versorgen.

00:08:18: Das Problem ist halt eher, dass wir es hier einfach wieder wegnehmen, beziehungsweise, dass das importiert wird.

00:08:24: Im Endeffekt gibt es genug und im Endeffekt müsste es dort keine Hungersnöte geben, wenn ich große Konzerne ... dass dort anbauen würden und das ganze Ackerland für sich brauchen würden.

00:08:33: Weil es gibt wirklich fruchtbare Gegner in Afrika, also auf jeden Fall.

00:08:36: Genauso wie Sudan ist zum Beispiel auch ganz bekannt für Erdnüsse.

00:08:40: Gibt tolle Erdnüsse.

00:08:42: Ja, hast du mir auch ein Frühstück gesagt?

00:08:44: Die sind so lecker.

00:08:45: Und so viel besser als die Deutschen.

00:08:48: Wenn du einmal so eine sudanesische Erdnüsse gegessen hast, dann möchtest du keine anderen mehr, wenn die nur so lecker sind.

00:08:55: Okay.

00:08:55: Aber ja,

00:08:56: also das ist zum Beispiel, wächst das dort?

00:08:59: Also, genauso wie Mangos und so weiter und so fort.

00:09:02: Aber das wird halt dann ins Ausland importiert, und das bringt halt keinem mehr was.

00:09:06: Und diese ganzen Essensspenden wirklich akut.

00:09:09: Bei Hummersnöten ist natürlich super.

00:09:10: Aber das Problem ist, das ist immer noch nur eine Symptomenbekämpfung und keine Ursachenbekämpfung.

00:09:15: Eigentlich müssten wir wirklich quasi Afrika dafür schützen.

00:09:18: Genau, es geht halt eher darum, Afrika vor diesem großen Konzern zu schützen, als jetzt diese Essensspenden, genau, bei Hummersnöten.

00:09:25: Das ist natürlich total wichtig.

00:09:26: Aber wie gesagt, es wird nicht aufhören, solange wir nicht das Problem quasi bei der Wurzel packen.

00:09:32: Ja, ich fand zu einem anderen Thema sehr beachtenswert, also wir haben mal eine Frage.

00:09:38: Schaltung mit Sea Eye gemacht, das ist diese Vereine aus Regensburg, die Schiffe in Mittelmeer organisiert, um Geflüchtete quasi zu retten, als sie versuchen nach Europa zu kommen, indem man einfach denen, also die Weste, gibt Wasserversorgung und so weiter und sofort und medikalische Versorgung, wenn jemand in Not ist.

00:10:02: Und der Gründer meinte, ja, mir wäre lieber, wenn der Stadt quasi diese Aufgabe oder Europa diese diese Aufgabe übernehmen würde.

00:10:12: Weil natürlich ist immer besser, wenn die staatlichen Strukturen das aufnehmen.

00:10:17: Also dann würden sie quasi diese NGOs gar nicht brauchen.

00:10:22: Aber wenn so diese Lücke entstehen, wo keinem anderen was macht, da entstehen in diese Lücke quasi NGOs, die einfach die Aufgaben übernehmen, die eigentlich jemand anderen gehören würden.

00:10:36: Ideale Situation, ne?

00:10:38: Ideale Situation.

00:10:40: Ja.

00:10:41: Ich kann ja vielleicht noch mal ein Problem z.B.

00:10:44: im Niga ist.

00:10:45: Das weiß irgendwie auch kaum jemand, dass dort Uran abgebaut wird.

00:10:49: Okay.

00:10:50: Genau,

00:10:50: unter furchtbaren Bedingungen, weil niemand interessiert sich für Arbeitsschutz in Afrika.

00:10:55: D.h.

00:10:55: die Hälfte der Bevölkerung hat einfach Krebs.

00:10:57: Oder Vergiftungserscheinungen, weil das ist natürlich im Grundwasser der ganzen Scheiße.

00:11:01: Das wird dann auch abgespült und so weiter und so fort.

00:11:03: Mit Wasser braucht man ja ganz viel für den Uranabbau.

00:11:06: Und niemand interessiert sich für die Bevölkerung dort.

00:11:08: Und das dort schon seit Jahren passiert.

00:11:09: Weil es ist ultra billig tatsächlich.

00:11:12: Und es wäre teurer, dass, ich glaube, es gibt Uranvorkommen auch noch in anderen westlichen Ländern.

00:11:16: Aber es wäre natürlich teurer, das dort abzubauen.

00:11:19: Und solange das geht, macht man es natürlich in Afrika.

00:11:22: Genau, zum Beispiel, darauf kann man auch langsam machen.

00:11:24: Das ist furchtbar, dass das passiert.

00:11:25: Und man kann dagegen auch protestieren.

00:11:27: Und das Problem ist aber, dass die meisten das einfach nicht wissen.

00:11:31: Also ich meine, du hast gerade relativ überrascht.

00:11:33: Ich wusste es auch vorhin, ich werde eine Veranstaltung dazu gemacht.

00:11:36: Das ist der einzige Grund, warum ich das weiß.

00:11:38: Aber ich finde es ganz wichtig, dass wir einfach erkennen, dass die richtigen Probleme sind jetzt gerade.

00:11:42: Genauso wie im Sudan wird gerade so eine sudanesische chinesische Freundschaft gepitched.

00:11:47: Ich habe was Problematisches.

00:11:49: Einfach, weil jetzt kommen dort große Investoren hin und das wird einfach nicht besser.

00:11:53: Weil die bringen auch normalerweise die chinesischen Unternehmen ihrer eigenen Personale, die aus ebenso billig ist.

00:12:00: aus China und daran gewohnt ist, mit

00:12:03: schlechter Arbeitserbedingungen

00:12:05: zu arbeiten, so sehr, sehr lange Arbeitstagen und so was und so fort.

00:12:08: Und ja, das bedingt auch nichts zu den lokalen Wirtschaften, wenn jemand anderen wie die eigene Mitarbeiter mitbringt.

00:12:16: Genau,

00:12:16: und da sind wir auch schon mal am Punkt.

00:12:17: Das braucht im Endeffekt einfach ausgebildete junge Menschen in Afrika, die dort vor Ort quasi die Verhältnisse verbessern.

00:12:24: Das Problem ist, es ist niemand, der irgendwie ausgebildet schon ist oder weiß ich nicht ein bisschen, ich weiß nicht.

00:12:29: Das Problem ist, dass wenig Leute da bleiben.

00:12:32: Auch mein Vater ist nach Deutschland gekommen.

00:12:34: Es gibt Gründe, warum Leute nicht dort bleiben.

00:12:36: Natürlich, aber das Problem ist, solange alle weggehen, wird sich da nichts ändern.

00:12:40: Weil meistens haben die weggehen, die was dagegen haben im Endeffekt, aber nicht die Kraft haben, da ging es zu kämpfen.

00:12:47: Dabei kann man die Leute natürlich unterstützen, aber auf langer Sicht braucht es die Leute.

00:12:53: Aber die Folge zu Schluss zu bringen, gibt es oder hast du Erfahrung mit Konzentrationen?

00:12:58: in diese Whitesavior-Komplexe in Deutschland.

00:13:02: Also, dass die Leute, keine Ahnung, diese Eifer-Armen, unbedingt die Arme Afrikaner, die bei uns wohnen, zu elfen oder solche Sachen.

00:13:11: Ja, ganz wie sagt man, dass am Anfang der Flüchtlingskrise, muss man ja sagen, da haben ja alle versucht zu helfen.

00:13:18: Und so mit Kleiderspenden und dem ganzen Zeug.

00:13:20: Also, ich mein, das ist ja super gewesen.

00:13:22: Ich war froh, dass Leute nicht sofort angefangen haben zu hassen.

00:13:26: Aber ich mein, man sieht es schon so ein bisschen.

00:13:27: da raus.

00:13:28: Also, dass eben da dieser Gedanke herrscht, dass die Armen und oh mein Gott, das kann ja gar nicht.

00:13:34: und ach, genau.

00:13:35: Und zum Beispiel auch über dieses Argument, dass sich jetzt Leute aufregen, dass einige von den Syrien zum Beispiel.

00:13:42: Smartphones haben oder so.

00:13:43: Was total bescheuert ist, aber die haben immer noch diesen Gedanken, dass alles in Afrika oder im arabischen Raum total rückständig ist und alle superarm sind.

00:13:51: Aber das war ein entwickeltes Land vor dem Krieg.

00:13:54: Und was würdest du denn auf jeden Fall zuerst mitnehmen, wenn du fließt?

00:13:58: Also natürlich dein Handy, oder?

00:14:00: Also ich mein, das ist deine einzige Möglichkeit, dich zu vernetzen und irgendwie in Kontakt mit der Welt zu bleiben.

00:14:05: Da nimmt man das natürlich mit, aber Leute regen sich auf, weil das ihr Bild von den armen arabischen-afrikanischen ... in den Ländern irgendwie einfach stört.

00:14:13: Und das finde ich schwierig einfach.

00:14:14: Ja, ich meine, als ich ja auch für so fairen Schaltungen mit gefrühsterte organisiert habe, die dann ihre Geschichte erzählt haben, ich meine, ich hatte zu tun mit Leuten, die Zahnärztin waren oder Graphic Designer, also Leute, die vielleicht in der Ena Lebow oder in Namaskus gelebt haben, also in der Staate, die ja gut gebildet hätte.

00:14:36: Ja, also mein Vater ist Diplom-Engineur und der hat es aber im Sudan studiert, ne?

00:14:40: Das muss man vielleicht auch mal dazu sagen.

00:14:42: Und eine andere von seinen Schwestern ist z.B.

00:14:46: die hat Landwirtschaft studiert.

00:14:48: Und so weiter und so fort.

00:14:48: Also erst mal ist es auch nicht über den Frauenfall.

00:14:50: Also es geht.

00:14:52: Ich will jetzt nichts beschönigen.

00:14:54: Aber ja, man kann dort studieren und es sind noch gute Studiengänge und so weiter und so fort.

00:14:58: Das Problem ist, dass es dort einen Diktator gibt.

00:14:59: Der verbietet dir nichts zu studieren.

00:15:01: Der verbietet dir eine eigene Meinung zu haben.

00:15:03: Das ist das Problem.

00:15:04: Und das ist halt irgendwie ... Denken Leute, ich weiß nicht, dass dort nur Wellblechhütten stehen oder so.

00:15:09: Es geht dort auch ein vier Sterne Hotel aller Dubai mitten in Khatum mit so einer riesen Mauer drum, damit auch ja die Armen nicht reinkommen.

00:15:16: Es ist halt ein großes Gefälle, das ist auch so ein Problem.

00:15:20: Und ich verstehe viele Leute irgendwie nicht.

00:15:24: Es gibt einfach andere Probleme, die man anders angreifen muss als bloßdurchfragen.

00:15:27: Ja.

00:15:28: Also Fazit der Folge.

00:15:30: Leute, informiert ihr einfach.

00:15:31: Ja, aber immer wieder Google Africa oder so.

00:15:34: Google oder das Land, genau.

00:15:36: Oder genau das Land, das ihr keine Ahnung vom Namen her gut findet.

00:15:41: Bozoa, ne?

00:15:42: So ein Land pro Woche.

00:15:43: Und dann seid ihr irgendwann durch.

00:15:45: In wieviel waren es?

00:15:46: Fünfzig Wochen?

00:15:47: Ja, genau.

00:15:48: Da

00:15:48: braucht ihr noch, das ist ja gar nicht so lang.

00:15:50: An der Talmonat reicht.

00:15:52: Und dann habt ihr einen guten Überblick und dann könnt ihr vielleicht ein bisschen produktiver helfen.

00:15:59: Genau!

00:16:00: Und das war's für diese Folge.

00:16:01: Folgt unsere Gespräche auf SoundCloud, Apple Podcast oder sonst wo ihr Informationen über die Peter Kelly Stiftung und weiter denken kriegt.

00:16:09: Die Musik ist von Kevin McLeod.

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