Die Folge wo italienische Verhältnisse auch gut sein können

Shownotes

Eine junge Frau, die in Deutschland geboren wurde, (aufgrund ihrer Hautfarbe) aber häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird, trifft sich mit einer nicht mehr ganz so, aber immer noch jungen Frau aus Italien, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt und ebenso häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird. Das Ergebnis? Witzige und gleichzeitig tiefe Gespräche über Identität, Heimat, Rassismus und Gesellschaft, die zur Diskussion anregen und vielleicht Verständnis wecken. Bei „Die Farbe der Nation“ wird direkt und ungefiltert über die Dinge geredet die uns interessieren und bewegen. Dabei haben wir das Glück in zwei ganz besonderen Ländern zu Leben: Bayern und Sachsen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, vielleicht haben sie mehr gemeinsam, als man denkt.

Folgt uns unter www.petrakellystiftung.de und www.weiterdenken.de/de

Fürs Logo bedanken wir uns bei JustcallmeMary

Musik: "Christmas Rap" Kevin MacLeod (incompetech.com) Licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0 License creativecommons.org/licenses/by/3.0/


Mehr erfahren? Folge uns auch auf unseren anderen Kanälen: Website: www.petrakellystiftung.de Facebook: www.facebook.com/PetraKellyStiftung Instagram: www.instagram.com/kellystiftung YouTube: www.youtube.com/user/PetraKellyStiftung Twitter: twitter.com/KellyStiftung

Transkript anzeigen

00:00:00: Und Servus.

00:00:01: Aus zweit.

00:00:03: Freistaat.

00:00:05: Wo fängt das?

00:00:06: Intro

00:00:06: geglückt einfach.

00:00:07: Genau.

00:00:08: So, ich bin Sarah, die hundertprozentdeutsche, aber auch fünfzig prozent sudanesische Studentin aus Sachsen.

00:00:14: Und ich bin Carmen, die hundertprozentitalienische, aber da auch irgendwie fünfundzwanzig prozentdeutsche Bildungsreferentin der Petra Kelly-Stiftung in Bayern.

00:00:24: Und ihr seid bei dem Podcast

00:00:25: Die Farbe der Nation gelandet.

00:00:28: Was machen wir hier?

00:00:29: Hier reden wir über komplizierter Themen wie Alltagsrassismus, Identität, Heimat und Integration mit einer gewissen Ironie um ganz direkt.

00:00:37: Weil schon viele diese Themen betrachten, aber eher über die Integration der anderen reden als über die eigene Erfahrung.

00:00:44: So folgt

00:00:44: uns bei dieser ewigen Diskussion.

00:00:57: Ich und Sarah haben es in unseren vorherigen Interviews schon angedeutet.

00:01:01: Wir zwei können natürlich nicht die gesamte Erfahrung der Menschen mit Migrationsintergrund vertreten.

00:01:06: Daher möchten wir diesen Podcast als Plattform anbieten für all diejenigen, die über die eigene Erlebnisse reden möchten.

00:01:12: Und wenn ihr euch das gefällt, schickt uns gerne ein Vokallnachricht.

00:01:16: Heute fangen wir mit den ersten Vokallnachrichten.

00:01:18: eine Freundin aus München.

00:01:20: Und sie sagte,

00:01:21: München ist die nördlichste Stadt Italiens.

00:01:25: Ach.

00:01:25: wie man hier die mediterranne Gelassenheit, was immer das ist, liebt und nachmacht, zumindest in den Köpfen der Lokalen, nirgendswo anders in Deutschland.

00:01:36: Natürlich wird man nie ein freundliches Service im Bereich der Verpflegung gelebt.

00:01:41: Auf die bayerische Mührigkeit ist man bekanntlich sehr stolz, aber was soll's?

00:01:45: Sich italienisch kleiden, essen und vor allem tun als Haupt ist hin und cool,

00:01:51: bis,

00:01:52: bis irgendwas schied geht.

00:01:54: Und dann?

00:01:54: Dann ist man doch Deutsche und keine diese Italiener, Grieche, Kroatien, Spanier, egal.

00:02:04: Ich erzähle euch eine kleine Geschichte.

00:02:06: Ich habe ziemlich lang bei einer Weinhandlung gearbeitet.

00:02:09: Deutsche Weinhandlung.

00:02:11: Deutsche Firma.

00:02:12: Deutsch.

00:02:13: Klar, natürlich waren dort auch italienische Mitarbeiter wie ich angestellt, denn man hat mit italienischen Lieferanten zu tun und trotzdem ist es eine deutsche Firma, die hier handelt.

00:02:24: Kundschaft war vielfältig.

00:02:26: Viele, wie der Protagonist oder besser zu sagen die, die war unsere Geschichte, waren deutsche Restaurants oberes Niveau, seit vielleicht dreißig Jahren in München etabliert, gehobene Küche.

00:02:38: Das ist natürlich auch eine sehr subjektive Einschätzung NPR.

00:02:43: Mit deutschem Hinüber und natürlich italienischem Namen.

00:02:47: Denn warum auf italienische Flächen zichten, wenn man sich damit viel besser verkaufen lässt?

00:02:53: Klingt ein Osobukko aller Milanese, aber bitte mit zwei Cs, weil Rechtschreibung noch nie das beliebtes Fach von deutschen Astronomen gewesen ist.

00:03:04: Viel besser als Markknochen, meine Ende Art.

00:03:08: Fehler passieren und so an einem traurigen Tag muss irgendwas bei einer Zahlung schiefgegangen sein.

00:03:14: Eine Seepalastschrift ist eine oder zwei Tage früher eingezogen worden.

00:03:18: Zugegeben, unangenehmen für das Geschäft, aber etwas, was passiert und ein Versehen.

00:03:25: Wir sind vor allem weit unter der zweitausend Euro Marke.

00:03:28: Aber okay, es sollte nicht passieren.

00:03:30: Der deutsche Inhaber des deutschen Restaurants mit italienischem Namen.

00:03:35: wohl bemerkt ein langjähriger guter Freund des deutschen Inhabers, der deutsche Agentur, ruft

00:03:41: irgendeine

00:03:41: in der Firma an.

00:03:43: Unterricht mich am Telefon.

00:03:45: Und bevor ich überhaupt schaffe, das Telefonat an die Buchhaltung weiterzuleiten, um alles zu klären und zu berichtigen, eine schreiende Stimme jenseits des Hörers Wütent macht

00:03:56: mir

00:03:57: die unhörbar italienische freundliche Mitarbeiterin.

00:04:00: Klar, dass es gibt doch nicht.

00:04:03: Wir könnt hier nur.

00:04:05: Das sind italienische Verhältnisse.

00:04:08: Tja, was soll ich sagen?

00:04:11: Er war nicht der erste und wär nicht der letzte gewesen, die unmögliche Anforderungen hatte, zum Beispiel bei einem Import oder Verkauf.

00:04:18: Und wenn es nicht klappt, dass sofort diese Italiener schrieb.

00:04:23: Ich hatte aber zum Glück auch viele andere netten Anständigen, deutschen und nicht deutschen Kunden.

00:04:29: Und ich habe an sie gedacht, als ich meinen Arten gehalten habe und gesagt, Herr Sohn, so bitte beruhigen Sie sich.

00:04:37: Ich verbinde Sie mit dem Chef.

00:04:39: Sofort!

00:04:40: gesagt habe ich das.

00:04:42: Aber gedacht habe ich, du blöder

00:04:45: Schloch.

00:04:46: Das Ende des Nachricht war echt wundervoll und wir werden... Komm, einmal wundervoll.

00:04:50: Ja.

00:04:51: Nein.

00:04:52: Geil.

00:04:53: Also, einfach geil.

00:04:55: Also, ich finde wirklich diese Folge vielleicht nach der Folge, wo ich über meine Sprachprobleme erzählt habe, weil ich finde wirklich sehr lustig, wie Deutsche von Ausländer anfordern, dass man perfektes Deutsch spricht und schreibt, während... In dem eigenen Land, man darf alles machen mit den Sprachen den anderen.

00:05:20: Also diese ganze bescheuerte, komische, also Schreibfehler bei den, ja bei Italienische, also die merke ich natürlich am meisten, aber es geht auch bestimmt den anderen Sprachen, so Fehler wie man... Gnocchi schreibt oder ja eben Osso Bucco.

00:05:39: Also das ist...

00:05:41: Schuldig, die schreibe ich immer falsch.

00:05:43: Ja,

00:05:43: aber das ist auch in Ordnung, wenn man so Privatperson ist und eventuell nachfrägt oder sich informiert.

00:05:54: Aber wenn du ein Restaurant bist, das ich als Italienisch verkaufen möchte, weil davon profitiert, wegen Flair und alles, Da musst du mindestens nicht richtig informieren, wie man die Sachen schreibt.

00:06:09: Ja, auf jeden

00:06:09: Fall.

00:06:10: Natürlich.

00:06:10: Das gehört ja mit zur Professionalität.

00:06:12: Ja, einfach.

00:06:13: Und zur Autodizität.

00:06:15: Das ist sehr wichtig eigentlich.

00:06:18: Das ist so diese deutsche Überheblichkeit,

00:06:20: glaub ich.

00:06:21: Aber meine Frage wäre eigentlich, wie fühlst du dich denn mit diesem Klischee, dass Italiener unordentlich faul in der Richtung wären?

00:06:30: Weil das ist ja eigentlich richtig mies.

00:06:33: Gut, das hört man auch über afrikanische Stämme gemenschen, aber irgendwie ist es immer so, ich hab das Gefühl, das ganze Ausland ist für Deutsche

00:06:39: einfach nur faul

00:06:41: und ineffizient und ... Das verstehe ich mir nicht ganz, aber ja.

00:06:45: Ja.

00:06:46: Ich überlege gerade, dass die einzelne Länder, worüber ich noch nicht gehört habe, so Meckerei und Vorwürfe, in Deutschland sind eher so etwa nördlicheren Länder, so wie Skandinavien, genau.

00:07:02: Weil man vielleicht noch mal ein Stück Respekt hat, vor deren so demokratische Traditionen und Institutionen und so weiter und so fort.

00:07:11: Und ich habe aber auch das Gefühl, dass für deutsche solche Länder ihr langweilig sind.

00:07:17: Also, die haben kein großes Interesse dafür.

00:07:20: Also, es gibt eine Dichotomie zwischen negative Vorwürfe über so negative Sachen, die man quasi das Gefühl geben, du bist besser.

00:07:32: Und andererseits auch diese Faszination.

00:07:35: Man möchte gerne auch sich so locker verkaufen und sagen, Ich bin nicht so ganz typisch Deutsch, weil ich keine Ahnung, unpünktlich bin oder... Ja,

00:07:46: also

00:07:48: es wird mal gern gesagt, ich bin so ein wilder Deutsch, ich bin nicht pünktlich und unverbindbar oder... Ja, das ist eigentlich keine positive Amerika.

00:08:00: Also, ja, also... Nee, ich finde also insgesamt ganz schlimm.

00:08:06: Wir hatten das in der zweiten Folge thematisierte, so wie wir Rassisten mit uns selbst sind, dass ich extra versuche, wenn möglich bei den Sachen überpöntlich zu sein und super überkorrekte, um nicht die Gelegenheit den Leuten zu geben, mich solche Vorwürfe zu sagen.

00:08:28: Und ich finde das wirklich lächerlich.

00:08:32: Es geht niemanden an.

00:08:34: ob du dich so verällst, weil du aus einem Land kommst mit einer anderen Kultur oder mit anderen Regeln.

00:08:41: Und dann aber zu dem Thema diese dichotomie.

00:08:44: Es ist schlägt und man möchte sich gerne beschwerten, aber auch gleichzeitig finde das cool, sobald die Deutsche nach Italien fahren und den Brändergrenze ziehen, Dann sind diejenigen, die am schnellsten auf die Autobahn fahren.

00:08:58: Ich meine, in Italien, es gibt Grenze auf die Autobahn und zwar unter dreizig.

00:09:03: Es ist nicht wie die deutsche Autobahn und man kann das argumentieren, die Pro und Contra, warum es schlecht oder gut ist, dass man Grenze abbt.

00:09:11: Aber es gibt Grenze, es gibt Regeln.

00:09:14: Die aber die Deutsche zuerst nicht halten, weil in Italien halten sowieso keine an die Regeln landen.

00:09:20: Ich mach das auch nicht.

00:09:21: So

00:09:21: ein T-Shirt, dass viele Deutsche über Italien haben mit dem Verkehr.

00:09:24: Ja.

00:09:25: Karotisch ist

00:09:26: und so was.

00:09:27: Genau.

00:09:28: Und es mag auch sein, vor allem etwas südlicher.

00:09:32: Aber trotzdem, wenn du nicht die erste Person selbst bist, die du an den Regen haltest, dann wenden auch keine anderen machen.

00:09:39: Das ist einfach eine gesellschaftliche Mechanismus.

00:09:44: Wir haben das heute auch schon thematisierte mit den unterschiedlichen Verkehrsverhältnissen in München und in Leipzig, gell?

00:09:50: Mit dem Busse, also wenn du während der Nacht einen Bus oder einen Tram nimmst, dann muss man in Leipzig, hast du mir erzählt, nach vorne

00:09:59: ansteigen,

00:10:00: genau.

00:10:01: sagen, dass man den Ticket hat.

00:10:03: In München würde das gefordert beziehungsweise es gibt immer so eine Nachricht, bitte vorne einsteigen, aber keiner macht das und keine zwinglich das zu machen.

00:10:15: Und das ist natürlich bei jeder gesellschaftliche Regel, wenn man was schöner sagt und

00:10:21: keine

00:10:21: daran hält.

00:10:22: Genau, hört sich dann dann dann keine.

00:10:25: Aber

00:10:25: ja, das ist schon irgendwie krass.

00:10:27: Ich

00:10:27: hab wirklich das Gefühl, das gesamte Ausland ist für Deutsche

00:10:30: irgendwie

00:10:30: einfach unordentlich und faul und überhaupt.

00:10:33: Aber auch immer, sobald die hören, dass man vorhin worden ist, kommt oder so, also angenommen, die haben jetzt, die sind sauer.

00:10:39: Auf irgendeinen

00:10:40: Service oder so, weißt du?

00:10:42: Und die hören

00:10:42: so, ah, die und die ähnelt.

00:10:43: Dann sind die so,

00:10:44: ach, die, die, ne?

00:10:45: Die

00:10:46: x, y sind auch immer so und so was, ne?

00:10:49: Ich hab immer das Gefühl ... die brauchen einfach einen Grund, um jemanden zu klassifizieren.

00:10:54: Ob das jetzt in Italiener, in Griechen, in Spanier oder sonst irgendwas ist.

00:10:57: Die würden, glaub ich, den gleichen Satz sagen.

00:10:59: Ja,

00:10:59: immer diese Spanier, immer diese Griechen oder so was.

00:11:01: Aber ich weiß nicht, ist das was typisch Deutsches?

00:11:04: Das verstehe ich mal nicht,

00:11:05: aber ich hab das Gefühl für ... Ich weiß nicht, ich habe leider keine andere Erfahrung vom Außen.

00:11:11: Also, ich hab nirgendwo so lange gelebt wie in Deutschland.

00:11:15: Also, ich hab leider kein Vergleiche.

00:11:18: Und ich ... Tür mich schwer zu sagen, dass es jetzt typisch Deutsch sich über den anderen zu beschwerden.

00:11:25: Aber was aber stimmt sicherlich ist, dass so von der... Was ich sagen kann, ist, dass von der Seite der Italiener Griechen Spanier, also etwa Südländer Europas, das man das Gefühl hat, also das hat auch diese Styrotypen über Deutsche, die über Spiesig sind und Pünktlichung, Alten sichern die Regeln und so weiter und so fort.

00:11:49: Also ich meine durch diese Differenzierung mit diese angebliche typische südländisches Verhalten.

00:11:56: definieren deutsche auch das eigene profil.

00:12:01: also das ist quasi ja rassismus es ist auf der basis von einer differenzierung ich und du.

00:12:09: was anders ist ist so und durch diese definition was das andere ist kann ich mich selbst im gegenteil quasi definieren und so möchte man sich repräsentieren.

00:12:21: also dass das deutschern eher diese diese Stabilität verkörpert, diese Zuverlassigkeit und so weiter und so fort.

00:12:31: Und apropos Zuverlassigkeit und Stabilität.

00:12:34: Was diese satzitalienische Verhältnisse mich sofort daran erinnert hat, war die Kommentarnachrichten über die Bildung der heutigen Regierung Merkel.

00:12:47: Also, dass es so lange gebraucht hat, die Regierung zu bilden, dass die Koalition Verhandlungen so schwierig war.

00:12:54: So viele Zeitungen haben dieses Wort, dieses Begriff verwendet.

00:12:58: Italienische Verhältnisse.

00:13:00: Echt?

00:13:00: Ja, weil die italienische Politik so chaotisch ist.

00:13:04: Und keine Regierung an der gesamten Legislatur überlebt hat.

00:13:09: Und wir seit den zweiten Weltkriege, in der wir in den nächsten Regierungen hatten, was alles stimmt.

00:13:16: Aber ich hatte auch dann am Ende auch das Gefühl, dass

00:13:22: ja,

00:13:22: das ist auch diese neue große Koalition eher auf der Basis entstanden ist, diese Vorwurf zu widersprechen.

00:13:33: Wir haben hier keine italienische Verhältnisse, wir sind doch stabil.

00:13:38: Europa braucht unsere Stabilität, ansonsten diese ganze Konstruktion zerfällt.

00:13:44: wenn wir nicht stabil sind.

00:13:46: Und ich frage mich, warum?

00:13:49: Also, man redet beispielsweise in Italien also von der Politikwissenschaft von Instabilistabilität, dass man weiß, dass es instabil wird.

00:13:59: Deswegen habe ich beispielsweise keine panische Angst vor der derzeitigen politischen Situation in Italien, in dem ich relativ sicher bin, dass diese Regierung Also ich wette, nicht länger als anderthalb Jahre überleben wird.

00:14:16: Und die können schon einiges schlimm machen, aber nicht so schlimm wie eine Regierung, die eigentlich stabil ist.

00:14:25: Und es hat auch seine Vorteile.

00:14:28: Und an sich eine Minderheitsregierung beispielsweise zu haben, ist nicht so schlimm.

00:14:33: Weil man muss dann denn die eigene Positionen gut begründen und die Leute überzeugen, warum ... diese Reform XY interessant ist und sie macht.

00:14:44: Ja, natürlich.

00:14:46: Also ich sage natürlich nicht, dass es die gesamte große Koalition nur auf der Angst basiert ist, dass man möchte kein Italiener sein.

00:14:55: In der Politik, das wäre schon mal witzig.

00:14:58: Aber so psychologisch habe ich wirklich das Gefühl, dass es ist Teil der Begründung, warum man unbedingt das machen wollte.

00:15:09: Noch mal eine große Koalition.

00:15:11: Noch mal Stabilität.

00:15:12: Noch mal Merkel.

00:15:13: Das ist Deutschland ja auch so wichtig.

00:15:15: Deshalb wird ja Merkel an der Wand gewählt.

00:15:17: Und die CDU, weil das so ... Weil das halt für die Leute irgendwie Stabilität bedeutet.

00:15:21: Irgendwie so eine Sicherheit.

00:15:24: Dass sich die Sachen auch nicht ändern werden.

00:15:26: Was ja eigentlich furchtbar ist.

00:15:27: Weil eigentlich möchte man doch, dass sich in der Politik was ändert.

00:15:29: Ich hab das Gefühl, alle wollen das eigentlich.

00:15:31: Aber wehen trotzdem weiter.

00:15:32: CDU, weil ... Ich weiß nicht, warum, aber ...

00:15:35: Ja, also ... Also wir machen hier ja politische Bildung, ich möchte keine Wahlkampfrede machen, aber ich finde einfach, dass Stabilität auch mal langweilig sein kann und auch ungesund, indem man immer das gleiche warte und dann plötzlich kommen so harte Konflikte wie...

00:16:00: Ja,

00:16:01: aus Chemnitz raus.

00:16:03: Und dann hat man keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll.

00:16:07: Weil man einfach keine politische, deutliche Ausrichtung hatte.

00:16:13: Keine Vision, keine Überzeugungskraft.

00:16:18: Die Leute zu sagen, hey, pass auf, ich weiß, das ist gerade schlimm.

00:16:22: Aber es kann besser werden, indem wir das und das und das machen.

00:16:27: Ja, irgendwie eine Zukunftsvision.

00:16:28: Irgendeine ... Ja,

00:16:30: mal wieder so ein bisschen

00:16:31: Idealismus und eine Utopie irgendwie mit reinbringen, wenn die Politik irgendwo.

00:16:35: Dass man irgendeinen Ziel hat, auf das man hinarbeiten kann.

00:16:38: Ich hab das Gefühl, wir versuchen nur irgendwie die ganze Sache zu überstehen, so

00:16:44: abwarten.

00:16:45: Es ist so

00:16:46: eine komische Passivität, hab ich das Gefühl manchmal.

00:16:49: Aber das ist jetzt sehr tief.

00:16:51: Ja, das ist jetzt so tiefe politische Gespräche über unsere eigene Überzeugungen, ist klar.

00:16:59: Aber damit wollte ich einfach sagen, ja, italienische Verhältnisse sind nicht unbedingt schlimm.

00:17:07: Nur mal so als Gedanken.

00:17:09: Und wenn eure italienische Verhältnisse in der Urlaub so gut gefallen, dann ja, warum?

00:17:19: Warum soll es auch schlimm bei den Menschen sein, wenn man italienische Verhältnisse hat?

00:17:27: Gutes Fazit.

00:17:29: Danke.

00:17:30: Also... Ich habe den also voll von diese Vorwürfe.

00:17:35: Ab und zu möchte ich gerne einfach bewusst später ankommen.

00:17:40: Oh Mann.

00:17:42: Oh Mann.

00:17:44: Oh, das ist eine geile Idee.

00:17:46: Ich würde wirklich bei einer Person, die ich schon weiß, dass es sowieso voller Vorwürfe hatte, ich komme extra später oder extra, also so.

00:17:59: Den

00:17:59: Gedanken kenn ich, manchmal möchte ich den Leuten...

00:18:02: den Vorwürfe bestätigen lassen?

00:18:04: Ja, dann sind sie vielleicht auch schon zufrieden.

00:18:06: Natürlich, die wollen das ja auch.

00:18:08: Genau,

00:18:08: man tut den ja am Endeffekt einen Gefallen und man tut sich einen Gefallen, weil man sich nicht irgendwie in irgendwas zurückhalten muss.

00:18:13: Einfach mal zu spät

00:18:14: kommen

00:18:14: und sagt, warum

00:18:16: denn?

00:18:16: Warum

00:18:16: muss man sich denn immer so viel Mühe geben?

00:18:18: Weil die Leute

00:18:19: beschmerren sich überein so oder so.

00:18:21: Genau, für mich.

00:18:22: Das ist doch, wenn ein Mensch der Vorteile hat, findet

00:18:24: überall Bestätigung.

00:18:26: Egal, was man macht, ob man jetzt

00:18:28: pünktlich

00:18:28: kommt oder nicht, ist vollkommen wurscht.

00:18:30: Genau.

00:18:31: Ja, also

00:18:31: von daher, ja, ja, komm doch bitte alle einfach zu spät.

00:18:34: Genau, genau.

00:18:36: Und ja, für wen denn?

00:18:38: Machen wir uns Mühe.

00:18:40: Also... Für Leute, die

00:18:42: denken, dass Sandalen mit Socken eine normale Modeentscheidung

00:18:46: ist.

00:18:51: Oh Mann.

00:18:53: Ja... Das

00:18:54: wird jetzt ein Running-Gag, glaube ich.

00:18:56: Ja, ja, es wird jetzt ein Running-Gag.

00:18:58: Genau.

00:18:59: Deutschland.

00:19:00: Deutschland.

00:19:01: Oh Gott.

00:19:02: Gut, das war's für die Folge?

00:19:04: Ja.

00:19:05: Und wir sehen uns, hören uns nächsten Mittwoch.

00:19:08: Wir hören uns nächsten Mittwoch.

00:19:11: Oder auch nicht.

00:19:12: Vielleicht veröffentlichen wir die Woche später, die Folge später.

00:19:16: Donnerstag.

00:19:16: Donnerstag.

00:19:17: So, einfach um euch... Vielleicht auch Freitag, wenn wir Lust haben.

00:19:20: Genau, wenn wir lustig sind drauf.

00:19:23: Mal schauen.

00:19:24: Mal schauen.

00:19:25: Also, Unberechbarkeit ist halt dran.

00:19:28: Ja, dran wohnen.

00:19:30: So manchmal ist das Leben.

00:19:31: Man kann nichts alles kontrollieren.

00:19:33: Vielleicht haben wir keine Zeit

00:19:36: oder keine Lust.

00:19:37: Ja,

00:19:37: man muss ja auch mal was anderes machen.

00:19:39: Man kann so ein schönes langes Bad nehmen oder so.

00:19:42: Oh ja, oder keine Ahnung, in die Oper gehen.

00:19:46: Ja,

00:19:46: Theater.

00:19:47: Theater, genau.

00:19:48: Das ist so schöne Musik.

00:19:50: Ja.

00:19:52: Wir veröffentlichen

00:19:53: tatsächlich nächste Folge in die Verspätung, weil Weihnachten ist.

00:19:57: Das war also unsere letzte Folge des Jahres.

00:20:00: Für die alte Folgen, die ihr vielleicht noch nicht gehört habt, sind wir unter anderem auf Spotify, Apple Podcast und alle möglichen Apps zu

00:20:07: hören.

00:20:08: Und die Musik war wie immer von Kevin MacLeod.

00:20:10: Die Erststärke

00:20:11: der Woche

00:20:11: waren wie immer FDN, dann italienische Verhältnisse

00:20:16: und chaotisches Besser.

00:20:18: Wir kommen am Mittwoch der neunten Januar zurück mit vielen neuen Themen und sogar eine geplante Liveaufnahme für Märze.

00:20:25: Stay tuned und freue Weihnachten und einen guten Rutsch in einem offentlich weniger rassistischem Jahr.

00:20:31: Tschüss!

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.