Die Folge wo nicht alle in den Club kommen - Teil 2
Shownotes
Eine junge Frau, die in Deutschland geboren wurde, (aufgrund ihrer Hautfarbe) aber häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird, trifft sich mit einer nicht mehr ganz so, aber immer noch jungen Frau aus Italien, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt und ebenso häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird. Das Ergebnis? Witzige und gleichzeitig tiefe Gespräche über Identität, Heimat, Rassismus und Gesellschaft, die zur Diskussion anregen und vielleicht Verständnis wecken. Bei „Die Farbe der Nation“ wird direkt und ungefiltert über die Dinge geredet die uns interessieren und bewegen. Dabei haben wir das Glück in zwei ganz besonderen Ländern zu Leben: Bayern und Sachsen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, vielleicht haben sie mehr gemeinsam, als man denkt.
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Musik: "Electro Cabello" Kevin MacLeod (incompetech.com) Licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0 License creativecommons.org/licenses/by/3.0/
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00:00:00: Dach und Servus aus zwei Freistaaten.
00:00:03: Ich bin Sarah, die hundertprozentdeutsche, aber auch fünftig prozents- sudanesische Studentin aus Sachsen.
00:00:09: Und ich bin Carmen, die hundertprozentitalienische, aber auch irgendwie fünfundzwanzigprozentdeutsche Bildungsreferentin der Petra Kelly-Stiftung in Bayern.
00:00:19: Und ihr seid bei dem Podcast Die Farbe der Nation gelandet.
00:00:25: So.
00:00:25: Was machen wir hier?
00:00:26: Hier reden wir über komplizierte Themen wie Alltagsrassismus, Identität, Heimat und Integration mit einer gewissen Ironie und ganz direkt.
00:00:33: Weil schon viele diese Themen besrachten, aber eher über die Integration der anderen reden als über die eigene Erfahrung.
00:00:39: So folgt uns bei dieser ewigen Diskussion.
00:00:46: Und hier wie angekündigt der zweite Teil des Interviews mit Hamado.
00:00:49: Also es ist so bei dem Schlüftungsverfahren, das ist auch mit Geld verbunden.
00:00:56: Erst mal du bist ja alleine.
00:00:58: Ja, du bist alleine.
00:00:59: Darum ist ja auch, es ist nicht viele Betroffenen, die sich trauen, diesen Weg zu gehen.
00:01:07: Weil die Hürde sind
00:01:09: so groß.
00:01:10: Ja, also mit seinen Anwaltsbezahlen.
00:01:12: Ja klar, ja.
00:01:14: Die Hürde sind so groß, also vom Seelissen und Anstrengung, vom Zeit bis zu finanziell.
00:01:22: Ja, ist alles dabei.
00:01:24: Es ist nicht nur die Anwälte zu bezahlen, sondern die Schlüftung wird durch an Notar oder an Anwalt oder so, die an zusätzlichen Qualifikationen gemacht hat, als Schlichter.
00:01:38: Okay.
00:01:39: Genau, ja.
00:01:40: Und das wird dort auch nicht kostenlos, sondern alles kostet Geld.
00:01:46: Und für die zehn, das heißt, ich muss jede Anzahl.
00:01:51: Das sind zehn Anzahlverfahren.
00:01:53: die es bezahlen musste.
00:01:56: Selbst wenn bei jedem zwei Terminen ist, dann musst du es schon mit zwanzig Terminen schon jetzt rechnen.
00:02:03: Und genauso musst du beim Anwalt, das sind zwanzig Anzelfälle, die du bezahlen musst.
00:02:11: Also, ihr habt in dieser Aktion in meinem persönlichen Sparbuch... Von deiner Tasche, gell?
00:02:17: Ich habe meine Sparbook leer gemacht dafür.
00:02:19: Ja, und das war über zehntausend.
00:02:21: Zum Glück, die Spenden, die ich gekriegt habe, hat fast alles wieder.
00:02:26: Das hat bis über neuntausend gekriegt.
00:02:28: Also, das haben nicht den gesamten Ausgabe gekriegt, aber schon ganz
00:02:32: gut.
00:02:33: Okay, und woher
00:02:33: kamen diese Spenden?
00:02:35: Untertitel in der Organisation.
00:02:38: Und das ist diese Initiative.
00:02:40: Organisation.
00:02:40: Da gab es so viele Veranstalten, so die Veranstalten für mich, für meine Aktion.
00:02:46: In München war viele Aktion in anderen Städten, war Aktion sogar zwei oder drei Konzerte organisiert für mich zu unterstützen und das hat ganz gut geklappt.
00:02:57: Genau.
00:02:58: Erst dann, wenn die Schlüchternverfahren gescheitert sind, dann kriegst du eine Bestätigung.
00:03:05: dass die Schlüftung gescheitert ist.
00:03:06: Und erst mit dieser Bestätigung, dieser Bescheinigung darf du vorgeltig.
00:03:11: Wow.
00:03:12: Genau.
00:03:13: Okay.
00:03:13: Das ist der Punkt.
00:03:14: Und
00:03:14: bist du inzwischen vorgerichtet gegangen?
00:03:17: Ja.
00:03:17: Und
00:03:18: zum Schluss, mit diesen ganzen Höhen des zum Schluss, waren nur sechs Diskos, die geblieben sind.
00:03:24: Sechs Klare, die beim Gericht gegangen sind.
00:03:27: Die restlichen vier waren quasi geschlichtet.
00:03:30: Die rechtlichen vier war so, dass zwei haben sich während dieser Zeit sich im Insolvenz gemeldet.
00:03:37: Das war auch ein interessanter Erfahrung.
00:03:40: Mittlerweile war ein paar Jahre danach wieder im Betrieb.
00:03:45: Natürlich.
00:03:45: Genau.
00:03:46: Okay.
00:03:46: Wow.
00:03:47: Aber die haben sich schon in diesem Zeitpunkt, weil es war ja schon so, die haben erst mal gedacht, dass das ein harmloser Sache ist.
00:03:54: Mhm.
00:03:54: Die haben das nicht geglaubt, dass das was ernstes ist.
00:03:57: Ein paar Briefe von denen, die geschimpft Als Antwort für die Anladung bei der Schlichtung verfahren, dass die so anschmarrn, habe ich keinen Zeit dafür.
00:04:07: Aber erst dann, als die gewusst haben, dass das so einfach ist, ist es nis.
00:04:12: Zwei von denen haben sich im Insolvenz gemeldet.
00:04:16: Das ist echt dreist.
00:04:18: Ja.
00:04:18: Und dann bleibt zwei.
00:04:20: Also die zwei von, wir reden ja jetzt von den vier, die NISS vorwährlich gegangen sind.
00:04:26: Und die zwei waren so, dass die beim Schlüftung, weil alle anderen haben, die Schlüftungsanladungen ist ernst genommen.
00:04:34: Nur die zwei haben das ernst genommen.
00:04:37: Und die haben sich auch bei diesem Gespräch entschuldigt und hat gesagt, die werden alles tun, damit das das Problem bei denen nicht mehr vorkommt und so weiter.
00:04:49: Und dann, ich habe nur sozusagen eine Gäste gemacht, weil ich wurde sowieso schon damals dargestellt.
00:04:56: Zum Glück nicht bei vielen Medien, aber bei einigen Medien klingt es sonst so damals wie der Radikale, der sozusagen keine Kompromiss macht.
00:05:06: Genau.
00:05:06: Und es hat einfach eine Gäste gemacht, um zu zeigen, ne, es handelt hier nicht um Radikalität oder so.
00:05:12: Es handelt sich einfach um eine grundsätzlichen Problem, die wir angehen müssen.
00:05:18: Ja, und um dieses Problem zu lösen, bin auch für einem Gespräch sozusagen bereit.
00:05:23: Ah, ihr hattet auch das Gespräch gehabt, aber wir haben dich in der Titerrolle
00:05:29: gedreht.
00:05:29: Genau.
00:05:30: Genau.
00:05:31: Ja,
00:05:31: okay.
00:05:32: Und genau.
00:05:33: Deswegen sind sie zwei, abes denen und sozusagen auch rausgelassen.
00:05:37: Haben sie tatsächlich Maßnahmen durchgeführt, um das Problem bei denen zu lösen, wird das irgendwie festgestellt,
00:05:44: überprüft?
00:05:45: Nee, nicht wirklich.
00:05:47: Genauso wie die weiteren Vergleich, die wir sogar im Gerich beschlossen haben.
00:05:53: Es gab sogar konkreten Vorschläge beim Gerich, die gesagt haben, wir sind sogar bereit, gemeinsam mit ihnen, die Parma, Aktionen und alles gegen Rassismus durchzufügen.
00:06:04: Und wir stellen sogar unsere Röhmlichkeiten zur Verfügung.
00:06:09: Ich kann aber noch nicht so sagen, dass sie das nicht respektiert haben.
00:06:15: Okay.
00:06:15: Weil ich musste ja zu denen gehen, um zu sagen, ich möchte den Raum für so eine Aktion oder so, wenn sie nein sagen, dann kann ich sagen, dass das gescheitert ist.
00:06:24: Aber musst du geben, ich bin auch noch nicht zu denen gegangen, um zu sagen, ich möchte nur den Diskurs für irgendeine Aktion zum Beispiel loszuführen.
00:06:31: Okay.
00:06:32: Ja, das ist spannend.
00:06:33: Also ich würde dann vielleicht in
00:06:35: ein paar,
00:06:36: so Monate oder Jahr vielleicht noch mal ein Gespräch führen,
00:06:39: um
00:06:39: quasi den aktuellen Zustand der Sache hinterfragen.
00:06:44: Was haben denn die der Türsteher euch damals gesagt?
00:06:49: Eine
00:06:49: der konkrete Masken haben wir, die mir so spontan in unseren Gesprächen gefangen sind, weil ich auch bei anderen Institutionen gehört habe, wie auch den Finanzamt, dass wenn man so diese Alltagsraussismus kontern möchte, dann sollte vielleicht man Menschenimmigrationsinterrund an der Stelle also einstellen, damit vor der Tour Leute stehen, die ein bisschen mehr so Empathie haben.
00:07:13: Gehen über die Leute, die vielleicht im Club rein möchten.
00:07:16: Nee,
00:07:16: Quatsch.
00:07:17: Das ist Quatsch?
00:07:18: Das ist Quatsch.
00:07:19: Das ist Quatsch.
00:07:20: Das ist sogar so, wenn du die meisten Disco schaut, die vor die Tür stehen.
00:07:26: Die sind keine reine weiße Deutsche.
00:07:29: Die meisten von denen haben eine Migration Geschichte.
00:07:33: Die meisten von denen.
00:07:34: Aber... Genau ist auch das Problem, was mir auch lustig manchmal in bestimmten Begegnungen zu diesem Thema auch macht.
00:07:41: Rassismus ist ja auch kein reiner deutsches Problem.
00:07:45: Ja, Rassismus ist ja auch ein Problem, das haben ja auch bei der Gerichtverhandlung, das haben auch viele Betreiber dort gesagt, ich verstehe nicht, dass man mich sozusagen Rassismus vorwirft, weil ich habe sozusagen Angestellten aus der Türkei, aus Bosnien und Und so weiter.
00:08:05: Ich habe eine Multikulti-Team.
00:08:09: Das ist doch zum Kotzen.
00:08:10: Bedeutet nicht, dass der Rassismus in diesen Ländern es gibt.
00:08:16: Es erlernet, dass man aus Bosnien kommt, bedeutet nicht, dass man rassismusfrei ist.
00:08:22: Oder dass man aus der Türkei kommt.
00:08:24: Bedeutet nicht, dass man frei von Rassismus ist.
00:08:27: Was machen die Grau-Wölfe in der Türkei?
00:08:30: und so weiter.
00:08:30: Aber dass man an den Türsteher aus Italien, was macht die Lega Nord in Italien?
00:08:39: Oder dass man auf die Türsteher aus Ungarden und so weiter.
00:08:44: Was machen diese Anhänger?
00:08:47: Also, das ist kein Rassismus, wir bekämpfen es und zwar egal von wo das kommt.
00:08:55: Und es muss klar sein, dass es allen gesamtgesellschaftlichen Phänomen, Problem und Aufgabe... Das kann man nicht so zu sagen... Das macht mich öfter lustig und glattartig wütend, wenn ich zum Beispiel sowas hört, weil ich denke, die Menschen sind doch Intelligenz, ja, zu wissen, dass man nicht so einfach sehen kann, dass man sagt, ja, ich habe sozusagen eine Multikulti als Team oder als Geschäft und deswegen ist bei mir der Problem der Rassismus.
00:09:27: Genau so wie zum Beispiel Menschen, die individuell zum Beispiel sagen, ich kann keine Rassismus, sein, weil es ab Fronten die Aufländer.
00:09:44: Das ist doch ein Quatsch.
00:09:45: Ja.
00:09:46: Alleine, dass du so eine schwarzen Freund hat, bedeutet nicht, dass deine ganzen Rassismus weg ist.
00:09:52: Mhm.
00:09:53: Zahra
00:09:54: wollte auch gleich was dazu sagen.
00:09:56: Ich wollte halt genau das Gleiche sagen, dass mich dieses Argument von wegen ... Hey, guck mal, wir haben doch so viele schwarze oder menschenmigrationsuntergrund als Angestellte.
00:10:04: Erinnert mich so sehr an dieses Argument.
00:10:06: Ich hatte einen schwarzen Freund.
00:10:08: Genau.
00:10:08: Und der hat gesagt, ich darf das Endwort sagen.
00:10:11: Ja.
00:10:11: Das hab ich jetzt schon so oft gehört.
00:10:12: Genau.
00:10:13: Das nervt mich extrem.
00:10:14: Genau.
00:10:15: Also, weil es geht um Individuen und es geht um Leute, die ja genauso dazu fähig sind, eine falsche Meinung zu haben oder, was heißt falsche Meinung, gibt's ja nicht.
00:10:22: Aber es geht los.
00:10:24: Ja.
00:10:25: Oder falsche Vorstellungen oder Vorurteile
00:10:27: und so was.
00:10:28: Also, wenn ich daran denke, wir hatten mal
00:10:31: ein
00:10:32: Problem, weil mein Vater hat sich getroffen mit zwei
00:10:35: Menschen
00:10:36: und
00:10:37: ...
00:10:38: Also, zwei kamen aus dem Sudan
00:10:40: und
00:10:41: einer aus Libyen.
00:10:43: Es kann sein, dass ich ein paar Sachen verwechselt habe, aber Libyen und Sudan.
00:10:46: Die sind sich so angegangen, als die erfahren haben, woher die kommen.
00:10:49: Das war so schlimm, die wollten sich echt an die Kehle.
00:10:53: Weil die beiden Solanesen haben schlechte Erfahrungen
00:10:56: mit Libyen
00:10:57: gemacht, hatten dann ganz schlimme Vorurteile und hatten auch wirklich schlechte Erfahrungen gemacht.
00:11:03: Aber nicht jeder ist perfekt, jeder hat auch irgendwo ... Wie gesagt, seinen Hintergrund.
00:11:08: Und die Lüvia konnten da jetzt nichts dafür.
00:11:11: Das war ja nicht deren Schuld.
00:11:13: Also, zumindest diese Individuellen, die dann da waren.
00:11:17: Das ist halt so ein bisschen das Problem, also jeder hat ... Wie ist die Situation in den Leipziger-Clubs?
00:11:23: Weil, wenn du angelächelt hast als ... Ah, so, ja.
00:11:26: Das stimmt.
00:11:27: Okay.
00:11:29: Mein Leipzig ist ja mal so als ... Was Linke Hochburg in Sachsen gelobt, da war im Endeffekt in die Clubs immer das Gleiche.
00:11:36: die gleichen Argumenten.
00:11:37: Also immer so, ja, aber statistisch gesehen haben wir mehr Probleme mit Menschen mit Migrationshintergrund als mit allen anderen.
00:11:43: Und ich hänge mir immer so ... Ja.
00:11:46: Das ist halt ein blödes Argument, finde ich.
00:11:48: Nein, das ist nicht mal ein blödes Argument.
00:11:50: Das ist ein totaler Scheißargument.
00:11:54: Das ist kein Argument überhaupt.
00:11:56: Das
00:11:56: ist kein Argument, weil es genauso wie die Aussage, dass Ausländer sind viel mehr krimineller als Deutsche.
00:12:07: In dem es auch klar ist, aber die Reden ist darüber, dass Ausländer primär ... Verdächtig sind.
00:12:16: Ja, die sind primär verdächtig und durch dieser Verdacht werden die Statistiken erstellt.
00:12:22: Ja, die werden sozusagen nur diesen Aufgesetz für Polizeikontrolle und so weiter und natürlich durch diesem Kontrolle werden man nur in bestimmten Gruppen kontrolliert.
00:12:34: Da fällt man
00:12:35: auch was.
00:12:36: Dann
00:12:37: taucht man in die Statistik.
00:12:39: Wo man nicht kontrolliert, dann ist auch logisch, dass es nicht so viel in der Statistik
00:12:44: ist.
00:12:47: Wenn man zum Beispiel ein Drogenmilieu als Beispiel nimmt, wie viele weiße Dorte sind in diesem Milieu tätig?
00:12:55: Das sind sehr, sehr viel.
00:12:57: Aber die haben das Verdachtnis als Problem.
00:13:00: Die werden nicht verdächtig.
00:13:02: und die werden miskontrolliert und ihre Mitarbeiter, ihre Mitarbeiter mit Migrationsgeschichte.
00:13:10: So zu sagen, man hat den Radar an diesen Menschen und die werden kontrolliert.
00:13:15: Da wird wirklich und klar in der Statistik, wer schuld ist, wer als Kriminelle in diesem Bereich tätig ist.
00:13:23: Das läuft immer so.
00:13:24: Ja,
00:13:25: das ist extrem krass.
00:13:26: Und es geht wirklich immer, um zurück zu den Vokallnachrichten zu kehren, um das aussehen.
00:13:33: Also meine Freundin hat in den Vokallnachrichten gesagt.
00:13:35: Er sieht aus wie ein Araber.
00:13:37: Genau, er sieht aus wie ein Araber, obwohl er... aus einem anderen Land kommt.
00:13:41: Aber... Ist es völlig egal, woher man kommt eigentlich.
00:13:44: Solange man so aussieht, wie irgendwer mit Migration zu der Grund, was er immer hat, dann ist man halt schon im Generell verdacht.
00:13:50: Ja, oder wo, wie du heute beim Mittagessen gesagt hast, man sieht, wie die Minderheit, die gerade angefeindet würde.
00:13:59: Also quasi... Ja, ja, genau.
00:14:00: Also
00:14:01: die Mode ist... Nee, aber
00:14:03: das ist so krass.
00:14:04: Und darf ich noch mal fragen, was die...
00:14:06: Aber bevor ich die Frage stelle, auch diese... Ja, diese Zuschreibung.
00:14:12: Ja, diese Zuschreibung.
00:14:14: Also, der sieht aus wie ein Araber und so weiter.
00:14:19: Er sieht nicht wie eine Dotsche aus.
00:14:21: Aber wie sieht eigentlich ein Dotsche aus?
00:14:24: Ja.
00:14:25: Das ist auch, wir stecken einfach in diese Schubplaten drin.
00:14:29: Wir müssen hin.
00:14:31: Zu einem wirklich, sag ich mal, Perspektivwechsel.
00:14:36: Warum kann ich nicht als Deutscher gesehen werden?
00:14:39: Nur, weil ich ein Zwasch bin.
00:14:42: Es gibt doch Zwaschio-Deutsche.
00:14:43: Ja.
00:14:45: Ja.
00:14:46: Es gibt da Zwaschio-Deutsche.
00:14:48: Und wie wird man die beschreiben?
00:14:51: Dann haben die sozusagen nirgendwo, wo man die anordnen kann.
00:14:56: Also,
00:14:56: das ist wirklich eine Sache, die ist ... Ja, das ist sehr problematisch.
00:15:00: Ich finde das sehr problematisch.
00:15:02: Und natürlich, wir sagen ja direkt, wir sind schwarze Menschen.
00:15:07: Aber das hat ja nicht mit Nationen zu tun.
00:15:10: Und wenn ich sage, ich bin schwarz, bedeutet auch nicht, dass ich es erkenne, dass meine Hautfarbe schwarz ist.
00:15:17: Sondern es ist politisch.
00:15:19: Das ist eine politische Bezeichnung.
00:15:21: Ja?
00:15:21: Als Unterdrückter.
00:15:23: Und als... und die anderen, als privilegiert und weißen, die das auch... anerkennen oder ansehen müssen.
00:15:31: Als Tag unsere Forderung.
00:15:33: Hast du mir auch oft drüber geredet, wenn du das Ganze ... Ich ja.
00:15:37: Also, die Frage, woher kommst du, dass du ... Das ist unsere erste Folge, dass ich so oft gefragt werde, woher ich komme oder aus welchem Land.
00:15:48: Ja, solche Dinge.
00:15:49: Und
00:15:49: ...
00:15:50: Dann gleich auch nicht, was du antwortest.
00:15:52: Nee, auf keinen Fall, das reicht ja nicht.
00:15:56: Ja, aber woher kommst du denn wirklich?
00:15:57: Genau.
00:15:58: Das
00:16:00: bringt nichts.
00:16:02: Aus meiner Mutter.
00:16:03: Genau.
00:16:06: Diese Frage
00:16:07: ist unglaublich anstrengend.
00:16:09: Ja.
00:16:09: Aber sobald man, keine Ahnung, nicht Deutsch aussieht.
00:16:14: Aber diese Fragen, dass bei mir der Spass hört auf, wenn eine Fremde bis sozusagen den Wort deine Eltern in den Mund nimmt.
00:16:24: Okay.
00:16:25: Ah, deine Eltern, okay.
00:16:27: Das ist bei mir die Grenze.
00:16:30: Es ist öfter so, ich wohne in Borenhausen, was auch nicht so zu sagen, etwa nicht normal für einen Schwarzer Mensch in Jüngsten ist, wenn man weiß, wie Borenhausen gesehen wird.
00:16:42: Ja, das
00:16:42: ist das Bürgertum.
00:16:45: Ja, und wenn man mich fragt, ich werde so oft gefragt, woher ich komme, ich komme aus Borenhausen.
00:16:51: Ja, aber wo wirklich, also aus wo?
00:16:55: Ja, haben sie gerade nicht gehört.
00:16:57: Ich komme aus Borkenhausen.
00:17:00: Aber ursprünglich hier.
00:17:03: Dann hab ich gesagt, wie man zu ursprünglich.
00:17:05: Ursprünglich komm ich ja auf meine Mutter.
00:17:09: Ja.
00:17:10: Aber ich weiß nicht, was sie als Antwort.
00:17:13: Deine Eltern, woher kommen deine Eltern?
00:17:16: Dann haben sie gesagt, da ist mir sozusagen den Stopp.
00:17:19: Sie haben gesagt, wir kennen uns nicht.
00:17:22: Also unter uns, wir kennen uns noch nicht so viel.
00:17:25: Das ist der Punkt, dass du über meine Eltern reden kannst.
00:17:29: Meine Eltern sind mir heilig.
00:17:31: Die sind mir so wichtig, dass ich es einfach nicht über meine Eltern mit einem Unbekannte z.B.
00:17:35: so reden kann.
00:17:36: Wieso?
00:17:36: Wieso soll ich über meine Eltern mit dir reden?
00:17:40: Vor allem auch immer zuerst.
00:17:43: Das geht nicht.
00:17:44: Quasi noch vor dem Hallo ist es immer so, ja, woher kommst du nur eigentlich?
00:17:47: Also, ich weiß es nicht.
00:17:50: Es ist auch eigentlich eine persönliche Frage.
00:17:52: Aber darüber hatten wir ja schon mal geredet.
00:17:54: Zurück zu der Geschichte mit dem Club.
00:17:57: Wir haben so viel zu reden, dass wir bestimmt zwei Folgen dran aus dieser Konversation machen.
00:18:04: Aber es ist für uns einfach eine Freude, meine Lydia zu reden.
00:18:08: Also wirklich danke, dass du die Zeit genommen hast.
00:18:10: Sehr gerne.
00:18:11: Genau, also die zwei Frage, die ich noch hätte zu der Geschichte.
00:18:14: Einmal, ja, du hast ja erzählt.
00:18:17: Du hast bei Drive Club dann nochmal mit Diskussion quasi reingekommen.
00:18:23: Und ich wollte fragen, was waren dann die deren Argumentationspunkte am Anfang, warum sie
00:18:29: Nein
00:18:30: gesagt haben und dann ihre Meinung gewechselt haben?
00:18:33: Und die letzte Frage wäre, ist dann die Antwort zu diese Situationen?
00:18:39: Gibt es eine Silver Lining, was wir aus dieser Geschichte lernen können, was wir auch als einzelne Menschen?
00:18:46: in dieser Situation
00:18:47: machen können?
00:18:48: Ja, das sind zwei unterschiedlichen Fragen.
00:18:51: Die erste Frage, die Argumenten für die Abweisung waren sowieso an dem Abend ähnlich.
00:18:58: Ich weiß, das ist noch nicht die Antwort auf deine Frage, aber das ist ja geschlossene Gesellschaft.
00:19:05: Die haben geschlossene Gesellschaft nur für Studenten, nur für Stammgäste, nur mit Resetwirkung.
00:19:12: Das sind sozusagen die Ablehnungsgründe, die wir... gehört haben an dem Abend und zwar viel an dem Abend.
00:19:19: Obwohl sozusagen bei einer, die uns gesagt hat, die haben eine geschlossene Gesellschaft für Studenten, war eine von uns, der sogar Student war, also der neben mir war Student.
00:19:35: Und der hat gesagt, ja, aber wie können die einfach uns so sehen und davon ausgehen, dass Ja, kein Student sein kann.
00:19:44: Da sind auch einige hier vor uns rangekommen, die sie überhaupt nicht gefragt haben, ob die Student sind.
00:19:51: und wieso fragen sie uns.
00:19:53: Ja, ist so.
00:19:54: Aber ich bin ein Student.
00:19:56: Wollen Sie mal eine Studentenausweis sehen?
00:19:57: Nein, die will ich nicht sehen.
00:19:59: Bitte machen Sie den Platz frei.
00:20:02: Z.B.
00:20:03: Das sind sozusagen die schwerwiegenden Fälle, die ich ausgesucht habe zum Gehlig.
00:20:08: Da gibt auch einige, die bei einem, die gesagt hast, nur mit Reservierung kommen da rein.
00:20:15: Also an Quatsch.
00:20:17: Wer steht abend auf und will zum Diskos oder tagüberschont an den Diskos anrufen, um zu Reservieren, dass ich heute Abend bei euch feiern komme?
00:20:30: Wer mag so was?
00:20:32: Habe ich noch nie gehört.
00:20:34: Auch
00:20:35: nicht.
00:20:36: Zu einem deutschen Freund, der habe ich viel, aber habe ich noch nie von einem deutschen Freund gehört, dass die am Abend oder Tag über so einem Disko anrufen, um dort zu reservieren.
00:20:48: Außer sozusagen, wenn eine Geburtstagfeier, wo die mit so viele Lote kommen, um zu reservieren, aber das wird ja nicht in einem Diskothek, das ist ja in einem Restaurant oder so.
00:21:00: Es ist klar, dass das einfach solche Ausrede einfach total absurd sind.
00:21:06: War aber interessant bei diesem Diskothek.
00:21:10: War wirklich sehr interessant, weil... Ja, das bringt ja viele Sachen jetzt zusammen, auch zu deiner Frage vor ihm.
00:21:17: oder war keine richtigen Fragen, von denen du hattest ja angemerkt, dass du das so gehört hast, dass Menschen gemanzt haben, wenn die Türsteher mit Migration hintergrund und so.
00:21:27: Gerade erinnere ich mich, dass diese Disco, die ich gerade erzähle, der Türsteher war ein Schwarzer Person.
00:21:37: Das war sogar ein Schwarzer Person.
00:21:40: Und er hat uns gesagt, das ist nur mit Reservierung.
00:21:45: Und mit dieser Begründung hat er zwei Schwarzen genauso wie er abgewiesen.
00:21:51: Dann folgt unsere deutschen Freunde.
00:21:55: Er hat uns abgewiesen mit der Begründung, dass das mit Reservierung ist.
00:22:00: Unsere zwei bis drei deutsche Freunde, weiße deutsche Freunde, die waren noch niemals in diesem Gegend.
00:22:09: Die kannten nicht mal diese Diskothek.
00:22:12: Also, das ist ihrem ersten Abend durch unsere Aktion.
00:22:16: Sonst kannten die diese Diskothek überhaupt nicht.
00:22:20: Und Gesweige haben die reserviert.
00:22:23: Also, die hat der Türsteher, der Schwarzen Mensch, wie wir sind, den rein gelassen.
00:22:29: Ohne zu fragen, ob sie
00:22:31: reserviert
00:22:32: sind.
00:22:32: Nee, da hat die gar nichts gefragt.
00:22:35: Deswegen lache ich, bevor ich das erinnert habe, in dem ich erinnert habe, dass du vorhin den ähnlichen Fragen gestellt hast.
00:22:44: Und das ist eine Person, der natürlich mit Rassismus Erfahrung hat, der vor die Tür stand.
00:22:51: Als die Freunde schnell wieder rausgekommen sind, haben wir die Aktion so gemacht.
00:22:57: Wenn wir nicht reingekommen sind, natürlich, unsere weißen Freunde, die reingelassen wurden, bleiben auch nicht drin.
00:23:04: Die gehen nicht mal bis, wo man bezahlen muss.
00:23:11: Sondern, entweder sagen die, wir haben was vergessen oder so, dann kommen die wieder raus zu uns.
00:23:18: Und als die raus zu uns, Das war mir in dieser Situation wirklich so, dass ich sage, nein, ich lass hier die Situation nicht einfach so stehen.
00:23:27: Okay.
00:23:28: Ich bin zurückgegangen.
00:23:29: Ja.
00:23:30: Also, die zweite Person ist auch mitgekommen.
00:23:35: Wir sind zu zweit zurück zu ihm.
00:23:37: Dann habe ich ihm zur Rede gestellt.
00:23:40: Dann habe ich ihm gesagt, sie haben ja uns abgewiesen mit der Begründung, dass es hier nur mit Reserverung ist.
00:23:48: Aber... Wissen Sie, was Sie gerade tun?
00:23:51: Ist Ihnen bewusst, was Sie gerade getan haben?
00:23:56: Also, Sie haben uns Menschen, die die klaren Rassismus-Erfahrung haben, wie Sie selbst, abgewiesen.
00:24:05: Die drei Personen, die nach uns rangekommen sind, Sie haben den überhaupt nichts gesagt.
00:24:12: Die haben hier nicht reserviert.
00:24:14: Die kannten überhaupt nicht hier.
00:24:17: Wir haben die sogar hier gebracht.
00:24:20: Wir haben die sogar hier gebracht.
00:24:22: Die kannten nicht, dass es einen Disko hier gibt.
00:24:25: Geschweige werden die hier dessen erwähnen.
00:24:27: Ist ihnen bewusst, was sie gerade tun.
00:24:30: Dann das Gespräch.
00:24:32: Ich habe das ganz normal mit einem ganz normaler Ton.
00:24:38: Aber ernst.
00:24:39: Ich habe ihm einfach gesprochen.
00:24:41: Und ich habe gemerkt zur Zeit, dass er total buff war.
00:24:46: Er war total runter.
00:24:48: Das hat ihm... in dem Moment sehr ... sehr tief getroffen.
00:24:52: Ja?
00:24:53: Und dann ... man konnte das in seine Gesicht lesen.
00:24:57: Also, man konnte das ganz deutlich in seine Gesicht lesen.
00:25:00: Und dann hat er auch zugegeben, in der man gesagt hat, nee, Bruder, es tut mir leid, aber ich muss das machen.
00:25:07: Ich muss das machen.
00:25:09: Das ist die Anweisung von meinem Chef.
00:25:11: Ja?
00:25:11: Und er hat direkt uns so gesagt.
00:25:13: Aber auch das, als ich gesehen habe, dass er total runterbaff war, Ja, ich hab einfach ihm so gemacht, hab ich gedacht, nee, ist in Ordnung, am schönen Abend.
00:25:24: Dann wollte ich gehen, dann hat er mein Hand so festgehalten, dann hat er so gesprochen.
00:25:29: Also, ich hab gesehen, er war total runter, dann hab ich es umgedreht, dann hab ich gedacht, ist alles in Ordnung.
00:25:35: Ich hab sogar ihm auf seine Schultern so gemacht, hab ich gedacht, ist alles in Ordnung.
00:25:41: Ich find's jetzt ja einen schönen Abend.
00:25:42: Dann hat er gedacht, nee, Bruder, warte mal.
00:25:44: Nee, es tut mir leid, aber ich muss das so tun.
00:25:49: Man Chef ist drin, und das ist die Anweisung.
00:25:51: Und ich darf euch nicht ranlassen.
00:25:53: Wow.
00:25:54: Aber das ist auch das Problem.
00:25:56: Wenn ich irgendwo arbeiten, das an Chef habe, der mich sowas sagt, was mag ich in diesem verdammten Scheiß laden?
00:26:06: Was mag ich da?
00:26:08: Für was?
00:26:08: Mit welchen Geld sozusagen?
00:26:10: Werde ich da?
00:26:12: Um Menschen, die genauso wie ich sozusagen abzuweisen, was wird euch mit diesem Geld tun?
00:26:18: Das werde ich sch*** drauf für dieser Geld.
00:26:21: Und wieder heißt es, peep.
00:26:22: Bei dem Thema kann man schon mal wütend werden.
00:26:24: Die nächste Folge kommt dann in zwei Wochen mit dem dritten und letzten Teil des Interviews und einem etwas positiveren Ton.
00:26:29: Verfolgt unsere Gespräche auf Soundcloud, Apple-Podcasts, Spotify und sonst wohl Informationen über die Petra Kelly-Stiftung und weiterdenken kriegt.
00:26:36: Um es warten auf die nächste Folge ein bisschen erträglicher zu machen, schaut doch mal auf unserem Instagram-Account vorbei.
00:26:40: Den findet ihr unter FDN der Podcast.
00:26:42: Alles zusammen geschrieben.
00:26:43: Die Musik ist von Kevin MacLeod.
00:26:45: Bis zum nächsten Mal oder auch nicht.
00:26:46: Wir freuen
00:26:47: uns.
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