Die Folge wo wir mehr als unser Migrationshintergrund sind

Shownotes

Eine junge Frau, die in Deutschland geboren wurde, (aufgrund ihrer Hautfarbe) aber häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird, trifft sich mit einer nicht mehr ganz so, aber immer noch jungen Frau aus Italien, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt und ebenso häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird. Das Ergebnis? Witzige und gleichzeitig tiefe Gespräche über Identität, Heimat, Rassismus und Gesellschaft, die zur Diskussion anregen und vielleicht Verständnis wecken. Bei „Die Farbe der Nation“ wird direkt und ungefiltert über die Dinge geredet die uns interessieren und bewegen. Dabei haben wir das Glück in zwei ganz besonderen Ländern zu Leben: Bayern und Sachsen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, vielleicht haben sie mehr gemeinsam, als man denkt.

Folgt uns unter www.petrakellystiftung.de und www.weiterdenken.de/de

Fürs Logo bedanken wir uns bei JustcallmeMary


Mehr erfahren? Folge uns auch auf unseren anderen Kanälen: Website: www.petrakellystiftung.de Facebook: www.facebook.com/PetraKellyStiftung Instagram: www.instagram.com/kellystiftung YouTube: www.youtube.com/user/PetraKellyStiftung Twitter: twitter.com/KellyStiftung

Transkript anzeigen

00:00:01: Dach und Servus.

00:00:03: Aus zwei freie Staaten.

00:00:04: Ich bin Sarah, die hundertprozentdeutsche, aber auch fünfzigprozents sudanesische FSJ-Tlerin von Weiterdenken, heimlich bei Stiftung Sechsen.

00:00:11: Und ich bin Carmen, die hundertprozentitalienische, aber auch irgendwie fünfundzwanzigprozentdeutsche Bildungsreferentin der Petra Kelle Stiftung in Bayern.

00:00:19: Und ihr seid bei dem Podcast Die Farbe der Nation gelandet.

00:00:24: Was machen wir hier?

00:00:25: Hier reden wir über komplizierte Themen wie Alltagsrastismus, Identität, Heimat und Integration mit einer gewissen Ironie und ganz direkt.

00:00:34: Weil schon

00:00:34: viele diese Themen betrachten, aber eher über die Integration der anderen Reden als über die eigene Erfahrung.

00:00:40: Wir möchten die Perspektive von Menschen mit Migrationsintergrund zeigen und äußern.

00:00:44: In einigen Folgen werden wir über unsere eigene Erfahrung reden und bei anderen eure Frage beantworten.

00:00:50: So folgt uns in diese ewige Diskussion.

00:00:54: heute, warum ich mehr als mein Immigrationshintergrund bin oder was uns ansonsten zum Menschen macht.

00:01:19: Ja klar Sarah, ich bin natürlich stolz auf meine Kultur, meine Herkunft und alles, aber ich rede nicht nur über Italien, beschäftige mich auch mit anderen Themen meiner Arbeit, anderen Ländern, anderen Konturen, im Studium damals und heutzutage in der Arbeit.

00:01:35: Ich bin nicht nur Italienerin, sondern aber Verwandten in Schweden.

00:01:39: Ich bin nicht nur Italienerin, sondern war ich immer von der irischen Kultur, Musik und Geschichte begeistert.

00:01:45: Ich bin nicht nur Italienerin, sondern ich bin auch Neapel-Fan von Fußball.

00:01:50: Ich bin nicht nur Italienerin, sondern bin auch die Tochter eines Malers.

00:01:54: Ich bin nicht nur Italienerin, sondern bin auch ein Nerd.

00:01:57: Ich mag Doctor Who, ich lese viele Science-Fiction-Romane, ich spiele gerne Brettspielen mit Freunden.

00:02:03: Ich bin nicht nur Italienerin, sondern Rock, Blues und Jazzfan.

00:02:06: Ich gehe wahnsinnig gerne auf Konzerte und da stecke ich einfach mein Geld.

00:02:11: Ich bin nicht nur Italienerin, sondern bin ein offener Mensch, der sehr gerne neue Fremdsprachen lernt.

00:02:16: Bis jetzt Englisch, Deutsch, Spanisch, Schwedisch, unneulich Portugiesisch, aber vielleicht auch auch Griechisch.

00:02:22: Ich bin nicht nur Italienerin, sondern ich komme aus einer auch politisierter Familie, wo mein Großgroßvater unter den Faschisten gelitten hat.

00:02:29: Mein Großvater aktiv in der Gewerkschaft war, wo meine Mutter ebenfalls in der Arbeit und auch die Straße für die Rechte der Frauen gekämpft hat.

00:02:37: Also, wer bin ich?

00:02:38: Alle diese Sachen und viel mehr.

00:02:40: Ich werde mich vielleicht in die Zukunft weiterentwickeln und in neuen Sachen identifizieren werden.

00:02:45: Aber ich bin auf gar keinen Fall nur Italienerin.

00:02:48: Und wer bist du?

00:02:50: Also... Das war sehr beeindruckend.

00:02:52: Das war sehr ausdrucksstark.

00:02:54: Ich bin so ein Fan von Sprache.

00:02:55: Ich finde das einfach toll, wenn Leute sich so ausdrücken können und auch über Sprache irgendwie ausdrücken.

00:03:01: Das war ja quasi ein Gedicht.

00:03:02: Das finde ich total faszinierend, dass es auch so leicht manchmal ist, gerade wenn man was zu sagen hat.

00:03:06: Genau, das ist vielleicht auch schon ein Punkt.

00:03:08: Ich bin tatsächlich mehr als mein Migrationshintergrund.

00:03:11: Ich rede nicht nur über Sedan oder Kolonialismus, sondern ich liebe Sprache.

00:03:14: Ich finde Sprache faszinierend.

00:03:15: Ich beschäftige mich einfach super gerne, damit.

00:03:17: ich lese unglaublich viel.

00:03:19: Und ich schreibe auch sehr viel.

00:03:20: Also ich lürik, rosa, alles eigentlich, Geschichten, Gedichte.

00:03:24: Ich habe so eine Regel, dass ich tausend Worte am Tag schreibe über alles, was mich so bewegt.

00:03:28: Und ja, schreiben ist irgendwie auch so der Mechanismus, mit dem ich ... quasi mir über den Tag helfen, wenn mir jetzt irgendwas Schlechts passiert ist oder so, muss ich das sofort in ein Gedicht bringen, was bisschen bescheuert ist, weil es ließ halt auch eigentlich niemand.

00:03:38: Ich mach das quasi für mich.

00:03:40: Bisher.

00:03:41: Bisher, ja, vielleicht werde ich irgendwann so total berühmt und meine Unterdrift ist so millionenwert.

00:03:47: Ja, vielleicht ist das auch noch mal der nächste Punkt.

00:03:49: Ich bin so ein Witze-Reißer.

00:03:50: Ich kann damit gar nicht aufhören, was mich auch schon in sehr viele Fettdäppchen gebracht hat, weil ich manchmal nicht so ganz merke, was jetzt der Place ist für ein Witz.

00:04:00: Aber das ist so meine Art.

00:04:01: Ich bringe einfach gerne Leute zum Lachen.

00:04:03: Ich freu mich immer, wenn Leute lachen über mich vielleicht auch.

00:04:06: Ich find das auch nicht schlimm, wenn ich irgendwas tollpatschiges tue.

00:04:09: Ich bin dann sehr ungeschickter Mensch.

00:04:11: Und ich find's super, wenn Leute darüber

00:04:12: lachen.

00:04:13: Ich hab damit gar kein Problem tatsächlich.

00:04:15: Weil ich find's einfach schön, wenn Leute mal kurz so den Alltagstrott vergessen und einfach mal lachen können.

00:04:22: Ja, aber manchmal treib ich vielleicht ein bisschen zu weit.

00:04:25: Naja.

00:04:26: Aber genau, das ist so... Ja, ich bin ein sehr positiver Mensch eigentlich und wir haben auch ein bisschen gezeichnet vielleicht durch so Rassismus-Erfahrungen und Rückschläge und paar Enttäuschungen vielleicht so.

00:04:37: Also ich weiß nicht, ich bin halt nur facettenreich, würde ich sagen.

00:04:41: Ich spiele seit zwölf Jahren das Accordion, das ist vielleicht auch noch so ein Fakt, das coolste Instrument, das es jemals gegeben hat.

00:04:48: Niemand verbindet das mit Schlagern.

00:04:51: Nein.

00:04:52: Never passiert das.

00:04:54: Ja, aber ich spiele eigentlich total viel Musiken.

00:04:57: Genau, mit

00:04:58: Amelie.

00:05:00: Ah, ja, Amelie zum Beispiel, ja, aber auch so Game of Thrones zum Beispiel.

00:05:03: Also ich bin auch ein super großer Sane-Nerd.

00:05:07: Also das heißt, du kannst die Musik von Game of Thrones mit deiner Codion spielen.

00:05:13: Oh, mega geil, das will ich unbedingt

00:05:16: hören.

00:05:16: Ich müsste noch irgendwo eine Aufnahme davon haben.

00:05:18: Ja, ich guck mal.

00:05:20: Das können wir für diese Folge verwenden.

00:05:22: Genau, als es so.

00:05:23: soundtrack am Ende.

00:05:26: Nein, aber ich mach das mit meinem Kumpel zusammen, der spielt Gitarre.

00:05:31: Interessanter Mix tatsächlich.

00:05:32: Man muss doch achten, bei accordion ist ein sehr lautes Instrument.

00:05:35: Ich bin auch sehr laut, ich fühle mich sehr verbunden mit dem Instrument.

00:05:40: Ich jogge an Filme und Serien und ich bin ein ganz großer Gamer tatsächlich auch.

00:05:45: Ich habe meine Steam Bibliothek gigantisch und ich hab eine Konsole zu Hause.

00:05:49: Ich zog einfach sehr gerne am Ende des Tages, um das Ganze abzuschwemmen.

00:05:55: Ja,

00:05:55: das ist so, ich bin mehr als mein Migrationshintergrund und ich rede nicht nur über den Sodalen und doch nicht nur über Afrika oder

00:06:01: über Rassismus.

00:06:03: Obwohl ja, hier.

00:06:05: Ja

00:06:05: gut, also jetzt gerade schon, aber bitte lebt es nicht.

00:06:07: als Beispiel jetzt für meine Persönlichkeit.

00:06:12: Ja, genau.

00:06:12: Also ich bin ein tollpatsch, ich bin ein, weiß ich nicht, eine Frohnatur, ich bin Akkordionist, ich bin Striftsteller so ein bisschen und ich bin ... Das Kind war ja revolutionärer.

00:06:24: Ich hab's hingekriegt, zwei Eltern zu haben, die in zwei unterschiedlichen Diktaturen aufgewachsen sind.

00:06:29: Und

00:06:30: beide Stress

00:06:31: gemacht haben.

00:06:33: Da bin ich ein bisschen stolz drauf, tatsächlich.

00:06:35: Ja, klar.

00:06:35: Aber genau, das ist, glaub ich, mir noch mal so ein bisschen drin, auch noch.

00:06:39: Ich glaub, das geht auch nicht so leicht raus.

00:06:42: Ich bin so eine Pübelnatur.

00:06:44: Ein Kumpel von mir hat mal gesagt, ich bin wie so ein kleiner, aggressiver Hund, der keine Ahnung davon hat, dass er klein ist.

00:06:52: Und ich find das sehr passend.

00:06:53: Also,

00:06:54: weil ich belle immer viel, aber im Endeffekt, na ja, also ich mein, ich bin jetzt nicht so die kräftigste, der kräftigste Mensch und so, und dann reite ich mich manchmal in Situationen rein, die vielleicht nicht so günstig sind für mich.

00:07:05: Aber das ist okay, das muss ich lernen.

00:07:09: Nee, aber das ist wirklich cool.

00:07:11: Also ich meine, ich mag total unsere Projekte, weil es ist nicht nur eine Gelegenheit, quasi mich wirklich tief Gedanken zu machen über Erfahrungen, die ich ... Ja, in den letzten sieben Jahren und auch vorher gemacht haben, mich selbst zu schauen und tiefen Sachen zu analysieren in meine leichte Sprache.

00:07:30: Ja, die wirklich... Aufmerksamkeit brauchen, weil es ist eine Perspektive, die kaum gehört wird.

00:07:37: Sondern es

00:07:37: ist auch eine tolle Möglichkeit, dich kennenzulernen.

00:07:42: Ich hab das wirklich gern gemacht und vorgeschlagen, in dem es eine Gelegenheit einfach Zeit zusammenzubringen und voneinander zu lernen.

00:07:50: Und das ist, ja, find ich cool, einfach.

00:07:53: Ich auch.

00:07:54: Ich mag dich.

00:07:55: Ich auch.

00:07:57: Von jetzt gibt's eine Küssen-Szene.

00:07:59: Ja,

00:07:59: ja, natürlich so unterromantische Musik.

00:08:01: Sieg und so,

00:08:02: genau, unterschwelten natürlich mit Akkordion.

00:08:05: Romantisches Akkordeon, genau.

00:08:07: Das ist auch gar nicht behindert

00:08:08: beim... Genau.

00:08:09: Ja, es ist auch gar nicht mühsig.

00:08:10: Eigentlich Akkordeon

00:08:11: zu spielen, ist wie eine große Person zu Oma Amin, oder?

00:08:16: Was?

00:08:18: So

00:08:18: habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht.

00:08:20: Ja, siehst du?

00:08:21: Ja, aber das ist... Eine Unperspektive.

00:08:23: Interessant, ja.

00:08:24: Aber

00:08:25: wir hatten ja auch darüber geredet, dass wir wichtigen Dingen im Namen geben, ne?

00:08:27: Möchtest du den Namen von meinem Akkordeon nennen?

00:08:30: Ah, ja.

00:08:31: Bertha.

00:08:31: Bertha.

00:08:32: Ich

00:08:32: habe es die Bertha genannt.

00:08:33: Warum?

00:08:34: weil sie so groß ist, aber ich verbinde Bertha's irgendwie mit so einem großen Herzen, aber mit so einer.

00:08:39: Klobigen Erscheinungen und ich finde, es ist auch so ein altes Akkordion irgendwie.

00:08:44: Es ist noch aus der DDR tatsächlich.

00:08:46: Er steht German Democratic Republic.

00:08:48: Wow.

00:08:49: Okay.

00:08:49: Und ein paar Tasten funktionieren eher schon mehr schlecht als recht.

00:08:52: Aber es ist meine Bertha und ich liebe sie.

00:08:54: Oh,

00:08:55: das ist so nett.

00:08:56: Weißt du, ich habe damals auch Strumenten gespielt.

00:08:59: Ich habe für vier Jahre in der Mandolin gespielt.

00:09:02: Und das war auch eine Sache von Identität und Widerspruch.

00:09:06: Weil der Mandolin ist eigentlich eine von diese ... Mandoline, heißt das auf Deutsch.

00:09:10: Es ist eine von diese Instrumente, die sofort mit Süditeilen verknüpft sind.

00:09:15: Also mein Vater kommt aus Süditalen, ich habe ja diese Teil meiner Identität und vor allem so Musikers, Neapel und solche Sachen, diese traditionelle Sachen.

00:09:23: Aber es ist an sich so ein toller Instrument.

00:09:26: Ich meine, im Endeffekt, er hat die gleiche Streifen, heißen sie, Seiten genau von der Geige.

00:09:33: Also es hat die gleiche Tonalität.

00:09:36: Und du kannst dazu auch klassische Musik spielen.

00:09:39: Beispielsweise in dem Orchester haben wir mal auch die Carmen von Bisey gespielt oder, kann ich nicht mehr, Bach oder Pachelbelde, Canon und solche Sachen.

00:09:48: Und ich habe das total gelebt.

00:09:49: und als ich aber in der Orchester eingetreten bin, dann habe ich die Arfe kennengelernt.

00:09:54: Und das war einfach lieber erste Sicht.

00:09:57: Ich kann das auch nicht klar, also mit klar rationelle Worte erklären.

00:10:03: Ich habe mich wohl gefühlt, als ich die Arfe gespielt habe.

00:10:07: Und dann habe ich habe ich noch zwei Jahre im Musikschule die Arfe gespielt und dann musste ich aber in eine andere Stadt umziehen wegen dem Studium und dort gab es keine Musikstudie und daran habe ich leider aufgehört.

00:10:18: Aber ich weiß das, also deswegen habe ich das nicht am Anfang genannt, diese musikalische Teile von mir, weil es ist momentan leider nicht präsente am Wesend, aber ich bin sicher, das ist eine meiner Traume, wenn ich irgendwann mal vielleicht nie in Rente gehen werde, dann möchte ich mir gerne eine Arfe kaufen, die Arsteuern... und dann werde ich tagelang spielen und endlich mal diese Nostalgie, die ich dafür habe, diese Belangen mal zu spielen, erfüllen zu können.

00:10:46: Ja,

00:10:47: als Momentspiel ist auch wirklich meditativ, ne?

00:10:49: Ja.

00:10:50: Es hilft irgendwie so, alles zu vergessen, man konzentriert sich nur auf das.

00:10:53: Okay, ich mach gerade tatsächlich Akkordion-Bewegungen, das sieht man jetzt nicht

00:10:57: aus.

00:10:57: Das ist sehr witzig.

00:10:58: Sie

00:10:59: umahnt ihr Werte.

00:11:01: Ja, es

00:11:01: ist vielleicht noch so ein Charakteraspekt, das ist ein bisschen dorky.

00:11:03: Leute lachen gerne über mein Verhalten.

00:11:05: Aber ich hab auch, ich bin so ein bisschen hibbelig und furchtwill sehr viel.

00:11:10: Aber so, kann ich sehr gut nachvollziehen.

00:11:13: Manchmal, ich vergesse, wie man laufen soll.

00:11:15: Oh, ja, ich auch, ich auch.

00:11:17: Ist furchtbar.

00:11:19: Ich war vor ein paar Wochen in der Thin und zum ersten Mal, und wir haben alle diese archäologische Seite, besucht die Agorah und die römische Agorah und der Acropolis und so weiter und so fort.

00:11:29: Und ich hatte mein Andy in der Hand und natürlich, da sind ja alten Straßen, die werden nicht natürlich wieder betoniert oder sowas, weil es muss alles originell bleiben.

00:11:38: Na klar.

00:11:39: Klar.

00:11:39: Aber es sind so rutschige Straßen.

00:11:42: Oh Gott.

00:11:42: Und ja, ich bin einfach gestolpert.

00:11:44: Und deswegen, mein Knie Ich

00:11:47: hab auch überall blaue Flecken und so.

00:11:49: Ich bin mal in einer Bierfütze ausgerutscht und hab jetzt hier so am Schienenbein so eine krasse Narbe, die einfach

00:11:56: total

00:11:57: heftig aussieht.

00:11:57: Ich würde am liebsten sagen, ich hätte mit einem Bernd gekämpft oder so.

00:12:00: Aber ich muss leider sagen, ich bin auf einer Bierfütze ausgerutscht, dass ich selber verschüttet hab.

00:12:06: Ich wollte es gerade sauber machen, bin darauf ausgerutscht und dann an meiner Bettkante lang geschrammt.

00:12:12: Und es sah wirklich schlimmer aus.

00:12:16: Mir passiert halt an Dauern sowas.

00:12:18: Ich habe hier am Abend eine Narbe, da habe ich mich an meiner Kaffeemaschine verbrannt.

00:12:23: Hier hab ich mir noch eine Brandnabe auf den Arm geascht.

00:12:26: Ich weiß nicht, wie ich das hingekriegt hab, aber so mit Zigaretten.

00:12:28: Oh, krass.

00:12:29: Das ist wirklich schlimm.

00:12:30: Einmal kam ich zurück aus einem Fronten-Wohnung, wo wir Fußballspiele, Italiens, geschaut haben.

00:12:37: Und dann eine Person, also, sie hatte einfach so ... Sie hat nicht geschafft, ihre Arme an ihrem Körper zu halten, sondern einfach weitbreite.

00:12:47: Und sie hat mich geascht, also so mit der Zigarette.

00:12:50: Ja, das ist

00:12:51: schmerzhaft.

00:12:51: Das ist sehr ... Ja, Schmerzhaft.

00:12:53: Also, Euda.

00:12:54: Aber ich

00:12:55: bin selbst.

00:12:55: Nein, genau diese Person.

00:12:56: Also, ich hab nicht nur eigene Narben von mir selbst produziert und auf mir, sondern ich glaub, ich hab's zweimal geschafft, meiner Mutter eine Augenklappe zu verpassen, weil ich so rumgefuchtelt hab, dass ich ins Auge gelangt hab.

00:13:08: Oh Gott.

00:13:09: Also, als Kind, ne?

00:13:12: Ich bin extremst ungeschickt, also wirklich.

00:13:14: Hier hab ich eine fette Narbe so am Bein, da hab ich mir kochendes Wasser übers Bein gekippt.

00:13:19: Ja, krank naus.

00:13:21: Ja,

00:13:22: also ich bin wirklich, also mir ist der Topf in die falsche Richtung aus der Hand gefallen.

00:13:28: Wir reden gerade einfach nur über Verletzungen.

00:13:30: Okay, das heißt, um an Fazit zu ziehen, wir sind nicht nur unsere Migrationshintergrund, sondern auch alle unsere Verletzungen.

00:13:39: Genau, wir haben Narben.

00:13:41: Wie äußerlich.

00:13:43: Jetzt wird es auch noch deep, weißt du?

00:13:49: Ja.

00:13:49: Ja, tolles

00:13:50: Fahrzeug.

00:13:52: Und das war's für diese Folge.

00:13:54: Folgt unsere Gespräche auf Songcloud, Apple-Podcast oder sonst wo ihr Informationen über die Petra Kelly-Stiftung und weiterdenken kriegt.

00:13:59: Wir freuen uns auf Kommentare, Fragen und Anregungen.

00:14:02: Bis zum nächsten Mal oder auch nicht.

00:14:04: Wir freuen uns.

00:14:05: Ciao.

00:14:06: Tülle Lü.

00:14:42: Haare, Haut, Durchschaut fühle ich mich nicht.

00:14:44: Denn sehen wir die Sache aus einem anderen Licht, vielleicht der Stempel eine ganz andere Sicht.

00:14:48: Mein Gegenüber schaut nicht mich, sondern ein stattdessen an.

00:14:51: Eine Person anstelle einer Person, die mal meinen Namen trug.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.