Die Folge wo es schwierig ist, eine Wohnung zu finden
Shownotes
Eine junge Frau, die in Deutschland geboren wurde, (aufgrund ihrer Hautfarbe) aber häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird, trifft sich mit einer nicht mehr ganz so, aber immer noch jungen Frau aus Italien, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt und ebenso häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird. Das Ergebnis? Witzige und gleichzeitig tiefe Gespräche über Identität, Heimat, Rassismus und Gesellschaft, die zur Diskussion anregen und vielleicht Verständnis wecken. Bei „Die Farbe der Nation“ wird direkt und ungefiltert über die Dinge geredet die uns interessieren und bewegen. Dabei haben wir das Glück in zwei ganz besonderen Ländern zu Leben: Bayern und Sachsen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, vielleicht haben sie mehr gemeinsam, als man denkt.
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Musik: "Robobozo" Kevin MacLeod (incompetech.com) Licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0 License creativecommons.org/licenses/by/3.0/
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Transkript anzeigen
00:00:00: Dach und Servus aus zwei Freistaaten.
00:00:04: Ich bin Sarah, die hundertprozentdeutsche,
00:00:05: aber auch vielleicht
00:00:06: ein bisschen fünfzigprozentzulanesische Studentin aus Sachsen.
00:00:11: Und ich bin Carmen, die hundertprozentitalienische, aber auch fünfzwanzigprozentdeutsche Bildungsreferentin der Peter Kelly Stiftung in Bayern.
00:00:20: Und ihr seid bei dem Podcast Die Farbe der Nation gelandet.
00:00:25: Was machen wir hier?
00:00:26: Hier reden wir über komplizierter Themen wie Alltagsrassismus, Identität, Heimat und Integration mit einer gewissen Ironie und ganz direkt.
00:00:34: Weil schon viele diese Themen betrachten, aber eher über die Integration der anderen Reden als über die eigene Erfahrung.
00:00:41: Wir möchten die Perspektive von Menschen mit Migrationsinterrund zeigen und äußern.
00:00:45: In einigen Folgen werden wir über unsere eigene Erfahrungen reden und bei anderen eure Frage beantworten.
00:00:51: So folgt uns in diese ewige Diskussion.
00:01:05: Ja,
00:01:06: worüber reden wir heute, Sarah?
00:01:08: Heute reden wir über
00:01:09: Rassismus bei der Wohnungssuche.
00:01:11: Mhm.
00:01:12: Alltägliches
00:01:13: Thema.
00:01:13: Was für ein tolles Thema.
00:01:14: Was für ein tolles Thema.
00:01:17: Wunderbar.
00:01:18: Ja, du hast einige Erfahrungen damit, aber zuerst wollten
00:01:24: wir
00:01:25: euch vorlesen, so Nachrichten, die uns einige Freunden zugeschickt haben.
00:01:31: Ein Freund von mir schreibt, einmal war ich mit meiner Frau bei einem Besichtigungstermin, einer Wohnung.
00:01:38: Zwei andere Paare waren da, also wir zwei aus Italien,
00:01:42: noch zwei aus Griechenland und
00:01:43: noch zwei aus Spanien.
00:01:45: Und auf einmal kommt der Typ vorbei, der die... die sich die Besichtigung organisiert hatte und sagt in Vertraulichkeit, dass
00:01:51: sowieso
00:01:52: keine Nicht-Deutsche die Wohnung kriegen werden.
00:01:56: Also,
00:01:56: wow.
00:01:57: Sehr nützlich.
00:01:59: Also, der Mensch, dem das gesagt wurde,
00:02:02: der ist Italiener.
00:02:04: Warum hat der Typ dem das jetzt gesagt?
00:02:06: Wusste er einfach nicht, dass er Italiener ist?
00:02:08: Oder
00:02:09: ist es ein Freund von mir?
00:02:11: Aus seiner Name kann man sehr gut schätzen, dass er aus Italien kommt.
00:02:16: Das hab ich mich auch gefragt.
00:02:18: Weil
00:02:18: dann verstehe ich, wie die Kompassatur nicht so richtig so verminkt ist.
00:02:21: Ach übrigens, es kriegen keine nicht-deutschen diese Wohnung.
00:02:24: Und eine so ...
00:02:26: Hallo?
00:02:27: Hallo?
00:02:28: Ja, nee.
00:02:28: Und ich meine, wenn der Typ die Besichtigung organisiert hat, warum hat den Leute angeladen, die nicht-deutsche waren, beziehungsweise mit keine deutschen Namen?
00:02:39: Vielleicht damit es nicht auffällt, wie krass rassistisch das ist.
00:02:43: Ja, aber ich meine, also ich habe in der letzten Zeit Wohnung gewechselt und war in der ganzen Prozesse, ja, Wohnung zu besichtigen und so weiter und so fort.
00:02:56: Es gibt vor allem in München genug Leute, die sich bewerben.
00:03:02: um jemanden zu finden, einerseits, andererseits.
00:03:05: Die Elfte der Leute, wobei der Anzeige, wo du schreibst, antworten einfach nicht, egal, ob deine Name nicht Deutsch klingt oder nicht.
00:03:15: Also, es ist... Frage ist aber, woher weißt
00:03:17: du das, ne?
00:03:18: Ja,
00:03:19: ja, aber die Sache ist, ähm, ja, ich weiß du das, weil auch deutsche Freunde die gleiche Erfahrung gemacht haben.
00:03:27: So dass ungefähr die Elfte... Einfach nicht antworten, weil so viele Anfragen kommen, dass man nicht schafft,
00:03:35: auf alle
00:03:36: zu beantworten, zu reagieren.
00:03:37: Und ich auch ein bisschen den Parallel gemacht habe mit der Jobsuche.
00:03:42: Also, es war auch bei mir der Fall jedes Mal, dass ich ein Job gesucht habe.
00:03:45: Viele haben sich einfach nicht zurückgemeldet.
00:03:48: Oder es kam eine automatische Antwort.
00:03:50: Danke für Ihre Jobanfrage.
00:03:52: Wir werden uns demnächst zurückmeldet und dann ... nie wieder gehört von denen.
00:03:57: Also das ist auch ein systemisches Problem sowohl bei der Arbeitssuche
00:04:00: als auch bei der Jobsuche,
00:04:01: dass es so eine breite und krasses Angebot gibt, dass ja diese zwischenmenschliche Unterhaltung nicht genug geschätzt wird, dass man einfach nicht beantwortet.
00:04:13: Was ich sowieso schon sehr schlimm finde.
00:04:16: Das ist einfach unmenschlich.
00:04:18: Ja, vor allem wenn es um eine wichtige Sache geht, wie die Arbeit oder die Wohnung.
00:04:23: Es ist ja auch nur vielleicht zwei Sekunden, die man damit verbringt.
00:04:27: Genau.
00:04:27: Also ich
00:04:27: meine, es ist nicht schwer
00:04:29: zurück,
00:04:29: also zu antworten, vor allem nicht zu diesem Halbpunkt in unserer Zeit, also wegen Digitalisierung und
00:04:34: so.
00:04:35: Eine
00:04:35: Schreibzeit, mal kurz eine Mail und dann ist es gut.
00:04:37: Genau.
00:04:38: Aber
00:04:38: das zur quasi die Rationalität hinter diesem Beispiel.
00:04:43: Ähm, ja, das Rassismus ist unglaublich.
00:04:45: Ich meine, es ist unverschämt einfach.
00:04:48: Und okay, das war vielleicht keine Äußerung, der von der Typ der Besichtigungstermin organisiert hatte, sondern von den Besitzer oder die Besitzerin der Wohnung.
00:04:58: Aber... Wow.
00:05:01: Es ist halt mit einem
00:05:02: Beantrag
00:05:02: davon, wie
00:05:04: offen
00:05:06: und wie ehrlich das ist.
00:05:08: Also, weil... Ich mein, ich sag jetzt nicht, dass das irgendwie eine positive Sache
00:05:12: ist, oder
00:05:12: so was.
00:05:13: Aber normalerweise versuchen die Leute doch, aggressiver oder mehr zu verstecken, dass sie rassistisch sind.
00:05:20: Mhm.
00:05:21: Aber eben wirklich einfach zu sagen, nicht deutsche
00:05:24: kriegen die Wohnung
00:05:24: nicht.
00:05:26: Ist doch irgendwo interessant.
00:05:28: Also, dass es ja doch so ehrlich damit umgeht.
00:05:30: Das ist für mich so eine ... keine Chance.
00:05:34: Ich weiß nicht, ob das jetzt einfach was darüber aussagt, dass man das mittlerweile doch einfach so offen sagen kann, weil ... Ich glaube, besonders viel Kritik würde man von einigen Teilen Deutschlands jetzt nicht kriegen.
00:05:44: Oder ob das einfach
00:05:46: der Typ ist,
00:05:47: der halt dann noch überhaupt nicht reflektiert.
00:05:49: Aber es ist nach zumindest einem Punkt, der mir jetzt auch gefallen ist.
00:05:53: Aber mir ist auch auch gefallen an die Sache zum Thema Zivilcourage.
00:05:57: Wir hatten das gestern mit Hamado angesprochen.
00:06:00: Dass ich meine, der Typ von der Firma, die das Ganze organisiert hatte, Ich meine, in München gibt es so viele Wohnungen.
00:06:07: Er hätte auch sagen können, nee, sorry, aber das ist keine Merkmal, die dann Leute ausschließt, ihre Wohnung zu kriegen.
00:06:16: Das werde ich nicht quasi meine Arbeit weiter unterstützen.
00:06:20: Rein theoretisch hätte er das gar nicht können.
00:06:23: Oder er findet das voll okay.
00:06:25: Ja, das ist auch die andere Alternative.
00:06:28: Vielleicht findet er das voll okay und dann ... Ja, ist in Ordnung.
00:06:34: Also das ist wirklich eine beklopfte Situation.
00:06:36: Oder ich frage mich noch
00:06:38: und da
00:06:39: könnten wir quasi reingehen mit der Beispiel, dass eine Freundin von mir gestern bei der Liveaufnahme erzählt hatte.
00:06:47: Es wäre mich interessierend tatsächlich, ob es einen Unterschied gibt zwischen das Verhältnis mit Menschen, die aus Europa kommen und Menschen mit arabischen Namen oder POC, Leute, weil als dieser Freund mir das geschrieben hatte mit der Wohnungsbesichtigung, habe ich mir auch gedacht, vielleicht der Typ war so ehrlich, weil er keine aggressive Reaktion erwartet hat von EuropäerInnen.
00:07:22: Ich meine, wir sind An sich, weil durchschnittlich wir eher weiße sind, nicht so krass konfrontiert mit Alltagsrostismus wie Menschen, die POC sind oder eine arabische Name auch zu Tage haben.
00:07:38: Und reagieren daher weniger aggressiv oder beziehungsweise weniger einfach frustriert von der ganze Sache.
00:07:46: Keine Vorstellung.
00:07:48: Vielleicht war auch ein Grund, warum er so... Direkte und ungefühlt hatte, das gesagt hat.
00:07:55: Wirklich ist es?
00:07:56: Also...
00:07:58: ich möchte jetzt nicht die Psychologin spielen.
00:08:01: Es
00:08:01: war nur wirklich ein Gedanke, die mir aufgefallen ist.
00:08:04: Auch mal ein bisschen, ja, das zu thematisieren, wie auch innerhalb Minderheiten und Migrantinnen es auch anders aussehen kann.
00:08:15: Ja,
00:08:15: ich denke, es gibt immer quasi so eine Art Trends im Rastismus, also innerhalb sowas.
00:08:22: Weil ich denke, es gab sicherlich eine Zeitwoche mit italienischem Migration und ganz, ganz schlimmen Problematen, gerade was jetzt Gastarbeiter und sowas angeht.
00:08:32: Ich glaube,
00:08:33: das hat jetzt aber mittlerweile gerade durch EU und Co.
00:08:36: abgelassen, also benachgelassen.
00:08:38: Also zumindest kann ich mir das vorstellen.
00:08:40: Ich glaube, auch wenn Leute für die EU haten ... Hat die doch bewirkt, dass Menschen innerhalb der EU schon ein bisschen, ich weiß nicht, sicherer vor Rassismus sind, also vor so aggressiven Rassismus?
00:08:52: Absolut.
00:08:53: Als mein Vater in der fünftiger und sechziger Jahre meckiert war, gab es noch vor allem in Nordeuropa, in der Schweiz, in Schweden und überall so Geschäfte, wo drauf stand so ein Schild wie... kein Italiener zu gelassen oder sowas.
00:09:10: Ja.
00:09:10: Und
00:09:11: wenn man denkt, dass es nur vor fünf bis jetzt ein Jahr passiert ist, denk mal, Puh, vielleicht.
00:09:16: Das ist echt hardcore.
00:09:18: Yep.
00:09:19: Yep.
00:09:19: Aber, ja, da hast du absolut recht.
00:09:22: Ja.
00:09:23: Und ja, also, ich fürchte, jetzt sind es halt gerade, vor allem Arabischstämmige Menschen.
00:09:29: Mhm.
00:09:30: und Afrikaner.
00:09:31: Also
00:09:31: so die Ecke, ich weiß, sie sind halt
00:09:34: völlig unterschiedliche
00:09:35: Kulturen, aber
00:09:36: irgendwie ist das jetzt gerade so ein bisschen ...
00:09:39: Ja.
00:09:39: Aber vor allem arabisch,
00:09:41: glaube ich.
00:09:41: Genau.
00:09:42: Das ist gerade das Krasseste.
00:09:44: Ja, und eben, apropos arabischstämmige, genau, diese Freundin hatte gestern erzählt, dass sie Freundinnen hat im München, die bei der Wohnungssuche so verzweifelt waren, dass sie ihren Namen ... geändert haben.
00:10:02: Also, sie haben quasi eine falsche deutsche Name bei den Wohnungssuche angegeben, um überhaupt an den Termin zu bekommen.
00:10:11: Und natürlich mussten sie dann die echte Name angeben, aber wenn man dann die Person vor sich hatte.
00:10:17: Ja, dann ist es deutlich
00:10:18: schwerer, ne?
00:10:20: Ja.
00:10:20: Das
00:10:20: ist halt, ich glaube, das ist aber auch so eine Sache.
00:10:23: Also, wir haben es jetzt, ich bin ja jetzt auch umgezogen.
00:10:26: Und ich hab einen arabischen Namen.
00:10:28: Ähm, das ... Die Sache bei der Wohnungssuche war
00:10:31: halt,
00:10:32: ich hab ehrlich gesagt gar nicht erst versucht,
00:10:36: mit meinem Namen mich irgendwo
00:10:37: anzumelden.
00:10:38: Also, zumindest wo ich es für meinen konnte, hab ich einfach den Namen meines Freundes genommen, der ist ja sehr deutsches.
00:10:42: Und hab damit halt quasi einfach komplett vermieden, dass mir sowas passiert,
00:10:47: irgendwie.
00:10:48: Also immer, wenn ich meinen Namen verwendet hab, wurde mir nicht geantwortet.
00:10:51: Das kann aber daran liegen, dass ich einfach Pech hatte oder sonst irgendwas.
00:10:55: Ich will das nicht sofort aufschieben.
00:10:57: Aber
00:10:58: es kann sein, theoretisch.
00:10:59: Ich glaube, es liegt aber auch viel an der Wohnungsnot in München.
00:11:05: Das kann ich mir gut vorstellen.
00:11:08: Weil dadurch, dass es wenige Wohnungen gibt, kann man mehr aussortieren.
00:11:12: Sobald man mehr aussortieren kann oder muss, gibt es ... Kriterien bestimmte, die man irgendwie haben muss, die dann schnell rassistisch werden.
00:11:21: Also ich glaube, ich will jetzt niemanden verteidigen, der so eine furchtbaren Kategorien aufmacht.
00:11:26: Aber ich glaube, sobald
00:11:27: man halt irgendwie aussortieren
00:11:30: muss, kommt halt solche Dinge.
00:11:31: Also erst mal wie mit, da hat jemand
00:11:33: Haustiere,
00:11:34: hat jemand einen festen Job, aber dann ist fast gar nicht mehr reicht durch die Flut an Leuten, die man da irgendwie hat.
00:11:40: Sagst du quasi, okay, alle mit ausländischem Namen.
00:11:42: sind direkt raus.
00:11:43: Weil das halt einfach ist.
00:11:45: Es ist furchtbar, aber es ist einfach, glaube ich.
00:11:50: Ja, das hat auf jeden Fall etwas von System.
00:11:53: Das ist ein systemisches Problem, der von der Starterbänke ist.
00:11:57: Ja, also ich meine, vierzig Prozent der Leute, die in München wohnen, haben einen Migrationshintergrund.
00:12:04: Das sind fast die Hälfte.
00:12:06: Also das ist richtig schwierig.
00:12:09: Ha, okay.
00:12:11: Ja.
00:12:12: Wollt.
00:12:13: Interessant.
00:12:15: Ja, mittlerweile ist so, also, na ja.
00:12:19: Aber
00:12:20: ich wollte dieses Gespräch über Wohnungssuche, wie immer, wir haben ja natürlich keine Antwort.
00:12:25: Also sicherlich ist es bescheuert, dass man die Name ändern muss oder eher mit der Nachname des Freundes und so weiter melden kann.
00:12:35: Aber dann kam die Frage ... Also, wir wollten dann ein bisschen die Perspektive drehen und uns mit der Thema gibt es, Rassismus auch Deutschen ging über.
00:12:46: Und das war sehr interessant, als eine andere Freundin uns geschrieben hat.
00:12:50: Genau, sie schrieb, liebe Carmen,
00:12:52: Vokalnachricht
00:12:53: ist nicht ganz mein Fall, aber ich kann dir was zum Thema Rassismus bei der Wohnungssuche berichten, und zwar...
00:12:58: In der
00:12:59: Schweiz ist es mir mehrmals passiert, dass ich bei WG-Zimmerbesichtigungen von Studenten mit D auf ihren Besuchernisten vermerkt wurde.
00:13:06: D ist gleich Deutsche.
00:13:07: Immer, wenn das gemacht wurde, war mir klar, dass das Zimmer jemand anderes bekommt.
00:13:11: War eine sehr deprimierende Erfahrung.
00:13:12: Und das war zehntausendmalzehn.
00:13:14: Toll.
00:13:14: Zehntausendmal.
00:13:16: Ja.
00:13:16: Also ... Ich fand dieses Beispiel wirklich spannend, weil es zeigte, wie wir immer ... sagen, dass Rassismus keine reinen deutsches Problem ist, dass Menschen mit Migrationshinterruhen nicht automatisch weniger rassistisch werden.
00:13:36: Das ist einfach eine komplizierte Geschichte und das zeigt, wie sobald auch Deutsche ins Ausland gehen, in der Schweiz in diesem Fall, die okay ist, ist es eine besonders geschlossene... Gesellschaft, mit eigenen Regeln, mit eigenen Institutionen.
00:13:53: Alles immer besonders und anders.
00:13:56: Aber es zeigt einfach, wie man auch ... ja,
00:14:00: auch deutsche Opfer
00:14:01: von Rassismus sein können.
00:14:04: Und sogar ...
00:14:05: Ich frag mich so ein bisschen, worauf das beruht.
00:14:06: Also, was an Deutschen so schlimm ist, dass man sie nicht in einer Familie wohnen lässt, fand ich mich so ein bisschen ...
00:14:12: Das wäre tatsächlich interessant zu wissen.
00:14:15: Vor allem ich meine, in einem... Also ich kenne diese Freundin, die ist in der Gegend in der Schweiz ungezogen, wo man Deutsch...
00:14:24: Also
00:14:25: zwischen Deutsch... Nee, das ist kein Deutsch.
00:14:27: Erredetant.
00:14:28: Also ich meine, sie sind in einer Gegend, wo theoretisch die gleiche Sprache gesprochen wurde.
00:14:34: Es
00:14:35: ist ein bisschen viel, das ist
00:14:36: Führungzeichen.
00:14:38: Ja, das fand ich extrem spannend.
00:14:40: Ich meine, es würde mich wirklich
00:14:42: interessieren.
00:14:43: Also, wenn wir irgendwie Schweizer Zuschauer oder zuhörer Bedroh, äh, zuhörer haben, denn bitte sagt mir, warum?
00:14:50: Also, vielleicht gibt's da so krasse Vorteile gegenüber Deutschen oder ist das, vielleicht ist das historisch gewachsen?
00:14:58: Ich weiß
00:14:58: nicht, woran ... Ich
00:14:59: kann mir nicht ... Ich meine, es gibt ja gewisse Vorteile gegen Arabischstämmigen Menschen, wegen Kulturbahns nicht zusammen, oder so was.
00:15:05: Oder die sind arm.
00:15:07: Keine Ahnung, es sind ja viele Vorteile, die man so haben kann.
00:15:10: Oder gegen etwas Südeuropäer, die vielleicht keine Arbeit haben.
00:15:14: Das sind Fahre.
00:15:15: Genau.
00:15:16: Es gibt ja
00:15:16: wirklich so nicht pünktlich die Rente.
00:15:18: Zum Beispiel.
00:15:21: Ich frag mich so ein bisschen, was man sich über Deutsche erzählt, ist die Unqualität.
00:15:24: Aber gut, es ist auch eine WG.
00:15:26: Vielleicht denken wir, was wäre kein angenehmer
00:15:31: Mitbewohnerin gewesen oder so.
00:15:32: Mhm.
00:15:32: Aber was natürlich auch total scheiße ist.
00:15:35: Wurde mich
00:15:35: interessieren.
00:15:36: Wurde mich interessieren.
00:15:37: Sind Deutsche nicht sympathisch genug, um eine WG mit... Ich hab auch
00:15:40: gar gedacht, vielleicht ist das halt zu penibel.
00:15:43: Vielleicht dann die Angst, dass die Wohnung zu dreckig ist oder so was.
00:15:49: Carmen, ist dein ernstes Thema.
00:15:52: Sorry, sei nicht beleidigt.
00:15:56: Ich fand's nur fizzig.
00:16:00: Nee, aber
00:16:00: das würde mich wirklich interessieren.
00:16:02: Das fände ich nicht so.
00:16:03: Ja,
00:16:03: nee, tatsächlich.
00:16:04: Und wenn auch andere zu höhlen oder zu höherer solche Erfahrungen in der Schweiz gemacht haben oder in anderen Ländern, also wohnt hier jetzt gerade in Ausland, oder habt ihr eine Auslandserfahrung gemacht mit Rassismus?
00:16:20: Gegenüberdeutsche schreibt uns, weil es würde uns total interessieren, das zu thematisieren und nochmal eure Erzählungen quasi in unserer Konversation einzubinden.
00:16:30: Ja, finde ich zu gespannt.
00:16:31: Ja, auf jeden Fall, das zeigt meiner Meinung nach, dass keine richtig komplett, wir sagen mal, immun, immun.
00:16:41: Genau.
00:16:42: Dass keinem richtig komplett immun von Rassismus ist.
00:16:49: Sobald man im Ausland geht oder in eine neue Region.
00:16:55: Also einfach anderswo umzieht.
00:16:57: Ja.
00:16:58: Deswegen einfach eine Aufruf wie immer auf Empathie.
00:17:02: Wenn ihr eine Wohnung besitzt und irgendwann mal Auslandserfahrung gemacht hat.
00:17:08: Denkt dran, dass es, ich meine, das ist der erste Schritt der Integration.
00:17:13: Ohne eine Adresse kannst du dich nicht beim Bürgerbüro, wie heißt es, außerhalb München.
00:17:21: Da heißt es Bürgerbüro.
00:17:23: Genau, Bürgerbüro anzumelden.
00:17:25: Der Bürgeramt.
00:17:25: Ohne, ohne, ohne diese
00:17:27: Bürgeramt-Ammeldung kannst du keine Bankkonto eröffnen.
00:17:31: Also das ist eine Kette von wichtigen Voraussetzungen, die ... Wirklich den ersten Schritt der Interaktion und der Einsiedlung sozusagen.
00:17:41: In einem Land, beziehungsweise in Deutschland.
00:17:43: Vielleicht
00:17:44: kann man ja andere Kriterien finden.
00:17:46: Ich sehe auch einen, dass man irgendwie aussortieren muss bei der Zahl an Bewerbern.
00:17:50: Vielleicht kann man ja mal andere Kriterien finden.
00:17:53: So irgendwas, was nicht rassistisch ist.
00:17:55: Irgendwas, was vielleicht zufällig ist oder
00:17:59: so Sachen wie ... Kann Kiramisu machen.
00:18:02: So vorbereiten.
00:18:04: Ja.
00:18:05: So was ist in der Reise dran?
00:18:06: Genau.
00:18:06: Oder Leute, die richtig gute Carbonara ohne Sahne machen können.
00:18:13: Also möchtest du das Italiener
00:18:15: angenommen?
00:18:17: Nur Italiener drin.
00:18:18: Ja, wir sind nur Italiener.
00:18:19: Wir finden eure Wohnung gehören.
00:18:21: Nein, das finde ich nicht gut von dir.
00:18:24: Okay, wir können auch Leute annehmen, die Freunde haben, die gut Ramisu machen können, damit auch Sarah eine Wohnung kriegt.
00:18:34: Ich hatte jetzt eher so was gedacht wie,
00:18:36: keine Ahnung,
00:18:37: so und so viele
00:18:37: Sommersprossen.
00:18:38: Oder, was gibt es hier noch so viele Kriterien?
00:18:43: Akkordion spielen.
00:18:45: Sein Musikinstrument spielen.
00:18:46: Und obwohl das auch schon wieder fast
00:18:49: ausschließen.
00:18:51: Das sind
00:18:51: wirklich schwer Kriterien zu finden, die nicht.
00:18:55: Oder man macht wirklich einfach, ich meine, es ist mittlerweile nicht schwer, einfach zufällig irgendwelche Sachen auszuwählen.
00:19:00: Man kann ja auch vielleicht... Nee,
00:19:01: ich meine, also beispielsweise, als wir unsere Wohnung gefunden haben, jetzt meine ich ernste, ich meine, wir haben das auch bekommen, weil wir sympathischer bei der Besitzer... angekommen sind, weil wir so ähnliche Interessen hatten, so Baden hatten auch so eine CDs-Schranke mit alles Mögliche, ähnliche Musikgeschmack, die ganz nett waren und mal Urlaub, okay, den Klischee Urlaub mal in Italien gemacht haben.
00:19:34: Aber vielleicht sollte man quasi, so wie bei Dating-Profiles, ein paar die eigene Interesse Oder, oder, oder... Ich
00:19:44: fürchte, das schließt dann auch schon wieder Auswahl.
00:19:46: Ich denke, jemand, der eine Wohnung besitzt, die er vermieten kann oder Wohnungen mehrzahl besitzt.
00:19:54: Ich glaube, das schließt schon wieder bestimmte Leute aus oder bestimmte Interessen oder schließt bestimmte Interessen ein.
00:19:59: Also ich glaube, das hat dann wieder irgendwie was von...
00:20:03: Naja, sich nur mit der eigenen Leute sozusagen unterhalten.
00:20:07: Die dann hier nichts anders bringen, so quasi auch mit der Unterhaltung.
00:20:11: Ja, es hat aber auch was von Schicht, glaube ich.
00:20:13: Also jetzt zum Beispiel auch zu bestimmtes musisches Interesse oder sowas.
00:20:17: Das kannst du auch eigentlich erst haben, wenn du einen gewissen Stand hast in der Gesellschaft, glaube ich.
00:20:22: Es ist extrem schwer, es ist ein furchtbar schweres Thema.
00:20:25: Aber vielleicht macht man eine zufällige Liste.
00:20:27: Man macht alle Namen auf ein Rad, ein großes, dreht das einmal.
00:20:32: Oh, alle, die ihre
00:20:34: Name mit J anfängt oder so was.
00:20:37: Zum Beispiel.
00:20:39: Man kann auch Namen
00:20:40: einfach im Computerprogramm
00:20:41: eingeben.
00:20:43: Und der sucht davon dann zehn zufällig aus.
00:20:45: Das ist ja eine Möglichkeit, theoretisch.
00:20:47: Ja,
00:20:47: ja, ja.
00:20:49: Und dann unterhält man sich mit denen persönlich.
00:20:52: Und redet miteinander.
00:20:53: Ja, aber da muss denn so den Computer richtig eine... Auswahl treffen, damit du mit möglichst weniger Leute dich unterhalten musst.
00:21:03: Ich kann das schon verstehen, dass es eine Zeitverschwendung jedes Mal, dass du jemanden neu in der Wohnung kriegst.
00:21:09: Vor allem, wenn es um WGs geht.
00:21:11: Also, Studenten ziehen ständig um jedes Jahr oder jede paar Jahre.
00:21:16: Ich kann das auch menschlich verstehen, dass man nicht so viel Zeit, so viele Tage mit der Mediasauswahl
00:21:23: ... Ja, man kann ja das Programm so einstellen, dass er zehn Raus sucht.
00:21:27: Also ... Ja, zehn finde ich gut.
00:21:29: Zum Beispiel.
00:21:31: Man kann ja auch eine Vorauswahl treffen.
00:21:33: Ich sehe auch einen, dass man nach bestimmten, zum Beispiel, Gehalt oder so was aussuchen muss.
00:21:39: Wenn die Wohnung teuer ist, muss man das machen.
00:21:41: Das versteh ich ja auch.
00:21:43: Aber das wird sowieso immer angegeben, dass du quasi mit deinem Gehalte oder wenn du ein Paar bist, mit beide Gehälter, mindestens zweimal die Miete schalen kannst oder sowas.
00:21:59: Genau.
00:22:00: Ja, das wird schon angegeben.
00:22:02: Ja, das ist auf jeden Fall ein extrem schwieriges Thema.
00:22:06: Wenn ihr so einen Roboter programmieren könntet.
00:22:10: Das ist nicht
00:22:11: schwer, wirklich.
00:22:13: Wenn ihr andere Ideen für Kriterien habt, die man eventuell womit man Menschen auswählen könnte oder sowas, die nicht rassistisch sind und nicht mit Vorurteilen behaftet, dann schreibt uns das bitte auch.
00:22:28: Und damit würde ich sagen, das war's für diese Folge.
00:22:31: Folgt unsere Gespräche auf Soundcloud, Spotify, Apple Podcast oder sonst wo ihr Informationen über die Petra-Kill-Stiftung und weiter Denken kriegt.
00:22:40: Wir freuen uns auf Kommentare, Fragen und Anregungen.
00:22:43: Wie immer
00:22:43: könnt ihr das auch über Ashtex machen.
00:22:46: Die Ashtex der Woche sind natürlich
00:22:48: FDN.
00:22:49: Und dann ... lasst den Roboter aussuchen.
00:22:55: Boah, oder
00:22:56: ...
00:22:57: Meine Hashtag.
00:22:58: Schweizer-Deutscher habt euch nie.
00:23:02: Hey, Hashtag, D für Deutsche.
00:23:04: D für Deutsche, ja, sehr gut.
00:23:06: Das ist sehr gut.
00:23:07: Hashtag, D für Deutsche.
00:23:09: Hashtag, D für Deutsche und vielleicht Hashtag.
00:23:12: Keine Ahnung, Menschen sind fehlbar
00:23:14: oder so.
00:23:15: Gerade wegen diesem Ausmalding.
00:23:16: Ja, ja.
00:23:18: Oder Hashtag auch mit meiner Name.
00:23:22: Ich möchte meinen Namen
00:23:23: bitte behalten.
00:23:23: Genau, ja.
00:23:25: Hashtag.
00:23:27: Ich würde meine Name bitte behalten.
00:23:30: Okay, dann haben wir die Hastex.
00:23:31: Wunderbar.
00:23:32: Bis zum nächsten Mal.
00:23:34: Oder auch nicht.
00:23:35: Wir freuen uns.
00:23:36: Ciao.
00:23:37: Tschüss.
00:23:39: Die Musik ist von Kevin MacLeod.
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