Die Folge wo wir unseren Rassismus testen lassen Teil 2
Shownotes
Eine junge Frau, die in Deutschland geboren wurde, (aufgrund ihrer Hautfarbe) aber häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird, trifft sich mit einer nicht mehr ganz so, aber immer noch jungen Frau aus Italien, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt und ebenso häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird. Das Ergebnis? Witzige und gleichzeitig tiefe Gespräche über Identität, Heimat, Rassismus und Gesellschaft, die zur Diskussion anregen und vielleicht Verständnis wecken. Bei „Die Farbe der Nation“ wird direkt und ungefiltert über die Dinge geredet die uns interessieren und bewegen. Dabei haben wir das Glück in zwei ganz besonderen Ländern zu Leben: Bayern und Sachsen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, vielleicht haben sie mehr gemeinsam, als man denkt.
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Musik: Music from filmmusic.io "Cold Funk" by Kevin MacLeod (incompetech.com) License: CC BY (creativecommons.org/licenses/by/4.0/)
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Transkript anzeigen
00:00:00: Dach und Servus.
00:00:01: Aus zwei freie Staaten.
00:00:02: Ich bin Sarah, die hundertprozentdeutsche, aber auch fünfzigprozentzudanesische Studentin aus Halle.
00:00:07: Und
00:00:07: ich bin Carmen, die hundertprozentitalienische, aber auch irgendwie fünfzwanzigdeutsche Bildungsreferentin der Peter Kelly Stiftung.
00:00:14: Und ihr seid bei dem Podcast die Farbe der Nation gelandet.
00:00:19: Oh Gott, sie ist so schick.
00:00:21: So, was machen wir hier, Sarah?
00:00:23: Hier
00:00:24: reden wir über komplizierte Themen wie Alltagsrassismus, Identität, Heimat und Integration mit einer gewissen Ironie und ganz direkt.
00:00:30: Weil schon viele diese Themen betrachten, aber eher über die Integration der anderen reden, als über die eigenen Erfahrungen.
00:00:35: Wir möchten die Perspektiven von Menschen mit Migrationshintergrund zeigen und äußern.
00:00:38: In einigen Folgen werden wir über unsere eigenen Erfahrungen reden und bei anderen eure Fragen beantworten.
00:00:43: So folgt uns in dieser ewigen Diskussion.
00:00:55: Hi, kurze Orientierungsinformation für diejenige, die unsere letzte Folge noch nicht gehört haben.
00:01:01: Diese Folge ist der Teil zwei von einem Rassismus-Test, die Sarah und ich gemacht haben.
00:01:07: Es geht um ernsthafte, aber manchmal auch witzige Fragen rund um den Alltagsrassismus.
00:01:13: Wir sind beim letzten Mal auf Frage sechs von dreiunddreizig angekommen.
00:01:20: Und jetzt geht's mit Frage nummer siebzen weiter los.
00:01:23: Viel Spaß beim ... Okay, siebzehn.
00:01:26: Stell dir vor, du siehst eine rassistische Diskussion im Netz.
00:01:29: Würdest du dich einmischen?
00:01:31: Immer.
00:01:32: Klar.
00:01:33: Natürlich.
00:01:33: Also außer, wenn ich extrem müde und nicht ins Bett gehen möchte.
00:01:39: Das ist die einzige Ausnahme,
00:01:40: würde ich sagen.
00:01:40: Um mich so was manchmal aufwachen.
00:01:41: Also nicht, weil ich antworte oder so, sondern einfach, weil ich dann mir denke, wie kacke können Menschen sein?
00:01:47: Dann schaffe ich mal schlecht, wenn ich so was kurz vom Schlafen gesehen habe oder so.
00:01:52: Aber tendenziell mische ich mich immer ein.
00:01:57: Ja, das ist eher eine Sache, außer ich habe gerade keine Zeit.
00:02:04: Es ist nur einmal passiert.
00:02:08: Also sagen wir mal, ich habe gerade ein Problem mit meinem Friseur in Italien.
00:02:12: Ich bin jahrelang zu ihm gegangen und er ist eine der Einzige, die mit meiner lockigen Ahnung umzugehen
00:02:20: kann.
00:02:20: Das Problem verstehe
00:02:21: ich.
00:02:21: Also das heißt auch, seit er mich hier in Deutschland wohne, gehe ich meistens nach Hause und dann lasse ich mich die Ahre schneiden.
00:02:30: Also ich habe die meine Haare in Deutschland sehr selten geschneiden lassen.
00:02:33: Er hat mich vor einem Jahr auf Facebook hinzugefügt, also Freundschaft angefragt.
00:02:40: Und ich wusste schon, dass er wahrscheinlich die Fünfstelle Bewegung wählte, weil er ab und zu ein paar Sachen gesagt hat.
00:02:47: Aber ich meine, die Fünfstelle Bewegung war mindestens bis zur heutige Regierung nicht eindeutig rassistisch.
00:02:55: Es war eine Mischmarsch von unterschiedlichen Sachen und man kann nie sagen.
00:02:59: Aber in der letzte Zeit, er hat angefangen so krasse Sachen zu verteilen.
00:03:04: Also... Was ich mich total genervt hat und ich darauf beantwortet habe, war ein Poster, wo er vergleichen hat, dass die Leute keine Spende geben zu den Leuten, die unter den letzten Erdbeben gelitten haben in Italien.
00:03:21: Aber so viele Leute haben Geld gespendet für Karola Rakete und die Sea-Watch-Rettungsschiffe.
00:03:29: Und ich habe nicht darauf beantworten, weil ich in den Moment extrem müde war.
00:03:35: Und ich hatte zwei Tage vorher schon eine Diskussion mit ihm.
00:03:39: Und ich wollte nicht noch einmal eine Diskussion mit der gleiche Person haben.
00:03:43: Also weißt du, diese Früste, du kannst diese Person nicht ändern.
00:03:46: Ja, das
00:03:47: ist furchtbar.
00:03:48: Das ist schlimmer daran, wenn man wirklich bessere Argumente hat.
00:03:52: Ewigkeiten diskutiert und es kann nichts dabei raus.
00:03:54: Aber wirklich gar nichts.
00:03:55: Nicht mal so ein kleiner Schritt in die Richtung.
00:03:58: Aber tendenziell mische ich mich ein, außer es ist natürlich schwieriger, wenn es Leute sind, die du kennst.
00:04:06: Weil ich überlege mich schon jetzt, ob ich jetzt nie wieder zu den Friseurs gehen soll.
00:04:12: So ein bisschen eine Art von Boycott.
00:04:14: Und das ist dann die Frage, ob es was bringt.
00:04:16: Ob er checkt, dass ich nicht mehr zu ihm gehe.
00:04:20: Oder nicht, aber egal.
00:04:22: So, Achtzehn, hast du dich schon mal eingemischt im Netz auf der Straße in einen Gespräch mit Freunden?
00:04:28: Ja.
00:04:29: Ja.
00:04:31: Ständig.
00:04:31: Neunzehn, wie oft würdest du schon vor der Polizei angehalten und kontrollierst?
00:04:37: Ja, schon ein paar Mal.
00:04:39: Meinst du, dass es auch mit rassistischen Hintergrund?
00:04:44: Weiß ich
00:04:44: nicht.
00:04:45: Keine
00:04:45: Ahnung, also...
00:04:48: Keine Ahnung.
00:04:49: Möglich wäre es.
00:04:50: Also
00:04:52: ich
00:04:52: frage Polizisten deswegen selten.
00:04:54: Ich mach dann mal einfach mit so und
00:04:56: schwerb mich grober dich.
00:04:57: Ja, wir haben mega dieses so besser.
00:04:58: Ja, also ich würde zweimal, seitdem ich hier wohne, von der Polizei angehalten.
00:05:05: Beides mal für eine rote Sample mit Fahrrad.
00:05:08: Wow.
00:05:09: Und das zweite Mal war ziemlich krass, weil der Typ hat sich mit mir relativ normal behalten.
00:05:17: solange ich nicht meine Identitätsausweis gegeben habe.
00:05:22: Der ist nämlich italienisch.
00:05:24: Und dann, er hat plötzlich angefangen mit mir zu reden, wie ich so eine dumme Frau wäre, die nicht versteht.
00:05:31: Also er hat mich gesagt, also ich sollte ein Formular ausfüllen oder unterschreiben.
00:05:39: Und er hat mir auch italienisch gesagt, Piano!
00:05:43: Er so sanfte zu schreiben, nicht so ganz festzudrucken auf dem Formular.
00:05:47: Und er hatte das mir vorher auf Deutsch gesagt.
00:05:49: Und dann nochmal auf Italienisch.
00:05:51: Piano!
00:05:52: Ich glaube, vielleicht war das einfach mal ein Deutscher, der sehr stolz auf dieses ein Wort war, dass er in Italienisch kannte.
00:05:58: Das kann ich mir vorstellen.
00:05:59: Ich war so verpest danach.
00:06:00: Egal.
00:06:01: So, zwanzig.
00:06:02: Also in diesem Monat.
00:06:03: Oh, okay.
00:06:04: Noch nicht.
00:06:05: Das war November letztes Jahr aus.
00:06:07: Einundzwanzig.
00:06:08: Wirst du auch ohne blonte Begleitung in die meisten Clubs gelassen?
00:06:15: Ich hab's noch nicht versucht.
00:06:17: Vielleicht?
00:06:19: Nee, ich werd auch normalerweise in Clubs gelacht.
00:06:21: Es passiert selten, dass ich
00:06:23: nicht weiß.
00:06:23: Vielleicht, weil wir Frauen sind.
00:06:26: Das kann ich mir gut vorstellen.
00:06:27: Wie ich heute gesagt habe beim Frusturken, wir haben schon diese Frau ein bisschen besprochen.
00:06:32: Ich gehe nicht so oft in Clubs.
00:06:34: Also... Ich tanze zwar gerne, aber nutze der Musik, die ich mag.
00:06:39: Und ich habe heute gezählt, dass ich in acht Jahren nur dreimal in Clubs war.
00:06:46: Ja.
00:06:47: Ja, ich war öfter in Clubs.
00:06:48: Aber in die werde ich reingehen lassen.
00:06:50: Aber natürlich gehe ich doch nur in die coolen Clubs, die
00:06:52: halt scheiße sind.
00:06:55: Aber den Hintergrund dieser Frage haben wir schon in der Folge mit Hamad-Udipada angesprochen.
00:07:00: Genau.
00:07:01: So, uuuh.
00:07:02: Zweiundzwanzig.
00:07:03: Würdest du schon mal dafür verprügelt, dass du aussiehst, wie du aussiehst?
00:07:09: Ja.
00:07:10: Okay.
00:07:11: In der Schule.
00:07:13: Ja, und einmal auch außerhalb.
00:07:16: Aber ... Nee,
00:07:17: passiert.
00:07:19: Krass.
00:07:20: Okay, ich nicht.
00:07:21: Und ich fühle mich so, wie sagt man, privilegiert.
00:07:28: Oder ich habe einfach Glück gehabt, keine Ahnung.
00:07:30: Ähm, Dreiundzwanzig, stört es dich, wenn deine Eltern ganz anders über Migrantinnen denken als du?
00:07:37: Ja, voll.
00:07:39: Ey, wirklich, also manchmal zieht meine Mutter echt über Russen ab.
00:07:43: Oder Chinesisch und das nervt mich.
00:07:46: Weil ich mir immer denke, Mutter, du hast einen schwarzen Geirat.
00:07:52: Es geht
00:07:52: nicht in meinen Kopf rein.
00:07:54: Aber ich meine, mein Vater hat manchmal sehr andere Ansichten zu Migrationen als ich.
00:08:00: Aber das ist die Ende der auch sehr oft.
00:08:03: Ich glaube, das thematen wäre schon mal... Er meinte, dass jeder einfach da bleiben sollte, wo er ist und nicht irgendwo anders hingehen soll, um da zu helfen, wo er quasi geboren wurde oder was auch immer.
00:08:15: Also
00:08:16: ich verstehe schon, woher er kommt.
00:08:17: Ich glaube, das wird ganz viel mit seiner Geschichte zu tun und ich kann es nachvollziehen.
00:08:21: Ich bin nicht unbedingt der gleichen Meinung, aber... Das ist ja nicht schön.
00:08:25: Das muss ja nicht immer.
00:08:26: Ich hatte tatsächlich das Problem nur damals mit meinem Vater.
00:08:29: Aber nicht, weil er anders als sich über die Migration gedacht hat, sondern weil er relativ häufig das N-Wort verwendet hat.
00:08:40: Oh, no!
00:08:41: Aber nur weil, ich meine, er war in ... ... zu einer Zeit, wo das N-Wort ... verwendet würde.
00:08:52: Einfach, weil keine Alternative gab.
00:08:54: Also es gab keine politikalisch korrekt Alternative oder besseres Worte.
00:08:59: Ja, das ist bei meiner Oma zum Beispiel.
00:09:02: Und es ist einfach so geblieben.
00:09:04: Ich habe ihm jedes Mal gesagt, irgendwann sagt schwarz oder was anderes.
00:09:09: Obwohl meine Oma das tatsächlich gar nicht mehr macht.
00:09:10: Okay.
00:09:11: Vielleicht
00:09:12: einfach, weil
00:09:13: es zu nah ist und
00:09:15: sie halt schon irgendwie ... Ja, aber ich meine, mein Vater hatte auch selbst Erfahrung mit Migration.
00:09:20: Er hat zwanzig Jahre in Zwischenschweden nur wegen gelebt.
00:09:24: Er hat auch sehr viel unter Rassismus gelitten.
00:09:27: Und er war immer so emotional bewegt, wenn was passiert ist mit so Schiffen im Mittelmeer und solche Sachen.
00:09:33: Also, er war kein Rassist, aber ... Ja, ich verstehe.
00:09:38: Und das habe ich immer gesagt, aber es hat mich genervt.
00:09:40: Ja.
00:09:41: Dann... Uuuuh!
00:09:44: Ich habe ein Fremde schon mal umgefragt.
00:09:48: Deine Arrengefahrste.
00:09:50: Andauert.
00:09:51: Andauert.
00:09:52: Immer und überall passiert das.
00:09:54: Und es nervt mich.
00:09:55: Ich habe sogar ein T-Shirt.
00:09:56: Ja, genau.
00:09:57: Don't you dare touch my hair.
00:09:58: Nee, aber ich kann mir vorstellen,
00:10:02: dass dir das auch passiert, oder?
00:10:03: Ja, das ist mir auch passiert.
00:10:05: Und nicht nur in Deutschland, auch in Italien, weil ich aus Norditalien komme, aber meine Jahre, ihr vielleicht aus meiner vaterlichen Seite kommen, also Süditalien, also locker und nicht so den Durchschnitt ganz normal und ja.
00:10:21: Die sind so wie ein Schafe.
00:10:24: Keine Ahnung.
00:10:25: Ich hasse das.
00:10:27: Gebst du dir viel Mühe, die Namen spanischer, italienischer oder französischer Fußballspieler richtig auszusprechen, die von türkischen und vielen anderen aber nicht?
00:10:40: Ich kenne, glaube ich, den Namen von keinem einzigen Fußballspieler.
00:10:46: Also,
00:10:46: da mindestens Osil und Gunduan kommen.
00:10:49: Nee.
00:10:50: Nee?
00:10:51: Nicht einmal von dem Nationalmannschaft?
00:10:55: Thomas Müller?
00:10:56: Ja, aber Müller heißt so jeder.
00:10:59: Also ich meine, ich könnte jetzt auch keine Ahnung, Schmitz sagen
00:11:01: und das gibt es im Übel.
00:11:02: Schmitz, der Fußballspieler.
00:11:04: Also ich gebe mir Mühe, die deutsche Fußballer
00:11:08: zu sprechen.
00:11:09: Das ist ja ein Hobel von dir.
00:11:10: Ja, also
00:11:11: gut, vielleicht können wir es ein bisschen ausweiten und sagen, ich geb mir schon immer Mühe, Namen ordentlich auszusprechen.
00:11:17: Ja, ich auch.
00:11:17: Auch wohl manchmal fällt es mir halt so schwer.
00:11:20: Ich weiß nicht, es gibt halt Namen, die verkack ich irgendwie jedes Mal, jetzt bin ich super peinlich.
00:11:26: Also es gibt natürlich bestimmte Name, die für mich schwieriger sind, nicht wirklich auszusprechen, sondern zu erinnern.
00:11:34: Oh ja.
00:11:34: Weil manche sind einfach, naja, lange.
00:11:38: oder gehöre nicht zur Gemütlichkeit, woher ich gewohnt bin.
00:11:43: Aber ich gebe mir immer mehr, die auszusprechen, weil ich schon... Das ist auch etwas, was ich, sagen wir mal, bewusster bemerkt habe, nachdem ich hier gekommen bin.
00:11:58: Weil schon so viele meine Namen falsch aus, beziehungsweise... Aber das ist kein schwieriger
00:12:02: Name.
00:12:03: Ich weiß!
00:12:05: Es gibt ständig Leute, die auf E-Mail antworten und können nicht einmal meine E-Mail-Adresse lesen und schrauen, sehr geehrter Frau Romero.
00:12:13: Ich heiße Romano.
00:12:15: Ist das so schwierig?
00:12:17: Das ist kein schwieriger Name.
00:12:18: I know, I know, I know.
00:12:20: Aber ist näher.
00:12:20: oft, ja.
00:12:21: Okay, um, sechsundzwanzig.
00:12:22: Wie würdest du dich würden, wenn deine neuen Nachbarn eine afghanische Familie wären?
00:12:27: Cool.
00:12:28: Also, die haben eine geile Küche.
00:12:29: Ich würde
00:12:30: auch gerade essen.
00:12:32: Nice.
00:12:34: Also, ich würde mich selbst einleiten zum Essen.
00:12:37: Das ist eigentlich assistisch,
00:12:39: dass wir jetzt sofort
00:12:40: an Essen denken
00:12:41: oder selber einladen
00:12:42: würden.
00:12:44: Aber das magst du nicht bei deinem deutschen Nachbarn.
00:12:46: Die würden vielleicht schon scheiß finden, dass du dich selbst einlädt.
00:12:50: Das
00:12:50: stimmt allerdings.
00:12:50: Deutsche
00:12:51: sind nicht
00:12:51: ganz so gastfreundlich
00:12:52: manchmal.
00:12:53: Es kommt drauf an.
00:12:54: Kommt drauf an.
00:12:55: Kommt drauf an.
00:12:56: Wie würdest du dich fühlen, wenn dann in neuen Nachbarn eine schwedische Familie wäre?
00:13:00: Also ich habe eine besondere
00:13:01: Medizierung
00:13:02: zu Schweden.
00:13:03: Also zuerst darfst du antworten.
00:13:06: Ich mag Schweden, aber ich habe auch nur Klischees, glaub ich, von Schweden um den Kopf.
00:13:10: Okay.
00:13:10: Also ich habe Teil meiner Familie in Schweden.
00:13:13: Also meine Schwester wohnt dort.
00:13:15: Also ich würde das total cool finden, weil ich könnte auch meinen Schwedisch auspräfen.
00:13:19: Beziehungsweise ich habe Ellinor und meine Tante im Partnerin hin.
00:13:22: Hi, Ellinor, fast du hörst.
00:13:23: Hey, hey.
00:13:25: Aber ja, also mehr Schötbüller für mich.
00:13:28: Ja, klar.
00:13:29: Geht.
00:13:29: So.
00:13:30: Schötbüller stimmt.
00:13:31: Schötbüller.
00:13:32: Das ist die richtige Ausschütteleid.
00:13:35: Ich kann das noch von Ikea
00:13:36: haben.
00:13:37: Genau.
00:13:39: Bezieht ist irgendeinem an dein Aussehen, wenn du etwas nicht so gut kannst.
00:13:45: Okay.
00:13:46: Ja, schon, manchmal.
00:13:50: Und wenn ich was gut kann.
00:13:51: Ah, ja, stimmt.
00:13:52: Das gibt auch so positive Interesse.
00:13:54: Ich
00:13:54: bin gut im Basketball.
00:13:55: Angeblich, ja.
00:13:56: Tatsächlich?
00:13:57: Ich bin relativ gut im Basketball.
00:13:59: Ah, okay.
00:14:00: Ich
00:14:00: hab mich nicht gefreut, als ich das festgestellt hab, weil alle nur so, ah, ist weiß ich schwarz, ist witzig.
00:14:08: Ich wünsch nicht, wer kacke in Basketball, ehrlich.
00:14:11: Aber du hast mir mal erzählt, dass du nicht so gut tanzen kannst, oder?
00:14:15: Ja, ich kann nicht.
00:14:16: Also, gut, ich weiß nicht.
00:14:17: Andere Leute sagen, ich kann gut tanzen.
00:14:19: Ich hab nicht von mir das Gefühl, dass ich gut tanzen
00:14:21: kann.
00:14:21: Okay, okay.
00:14:22: Hm, ich weiß nicht.
00:14:25: Hm, gute Frage.
00:14:28: Ich habe mir das eher so auch eher positiv so beim Kochen.
00:14:32: Ja.
00:14:32: Okay.
00:14:33: So, neunundzwanzig.
00:14:35: Welches Bild kommt dir den Kopf, wenn du an schwarze Männer denkst?
00:14:40: Ah, mein Dad.
00:14:41: Nein.
00:14:44: Mein Vater.
00:14:45: So, meine Cousin.
00:14:47: Mmh, Onkels.
00:14:50: Ja.
00:14:51: Ich muss zugeben, dass ich das erste Mal diese Frage gelesen habe, habe ich sofort an Fußballer gedacht.
00:14:59: Wow.
00:14:59: Ja.
00:14:59: Das
00:15:00: ist wirklich das Letzte, was mir einfällt.
00:15:02: Aber ich weiß.
00:15:04: Und dann vielleicht so ... Obama?
00:15:07: Ey,
00:15:07: aber immerhin hast du nicht an Kriminelle gedacht.
00:15:09: Also, weißt du, es ist doch schon mal nett, dass du das in einem positiven Sinne empfehlen würdest.
00:15:13: Zumindest ...
00:15:14: Ja.
00:15:14: Also, vielleicht, als Dritter oder so, eher die Migranten, die in, beispielsweise, Kalabrien für die Ernte von Tomaten oder Orangen ... Naja, fast wie Sklavenleben.
00:15:29: Also eher so humanitäre Krise anstatt diese Leute, die unsere Frauen und Arbeit wahrgenommen haben oder so.
00:15:38: Ich weiß.
00:15:39: I'm such a good white man.
00:15:42: So, dreizig, wir kommen jetzt zum Schluss.
00:15:45: Halt durch mit euch.
00:15:46: Dreizig, welches Bild kommt dir in den Kopf, wenn du an muslimische Frauen denkst?
00:15:52: Tan, kozin.
00:15:53: Es tut mir leid, dass ich immer
00:15:55: mit meinen Verwandten antworten kann.
00:15:57: Aber meine wundervollen Cousinen, die sind sehr toll.
00:16:01: Und ich mag sie.
00:16:03: Ich muss zugeben, ich schaue gerade mit Carla von Anfang an ein bisschen so als deutsche Übung.
00:16:11: Und weil ich das mal auf Italienisch gesehen habe, türkisch für das Fänger.
00:16:16: Okay.
00:16:19: Und ja, di-di-di.
00:16:22: Wie heißt sie?
00:16:23: Die Schwester von Cem.
00:16:24: Und genau, die ist immer mit Kopfturf, weil sie super, super streng Muslimin ist.
00:16:32: Und ja, das ist jetzt mein wilden Kopf, sorry.
00:16:36: Okay, ähm...
00:16:45: Ehrlich?
00:16:46: Manchmal schon.
00:16:47: Also so... halt einen Migrationshintergrund, weil da muss man nicht so viele Dinge
00:16:51: erklären,
00:16:52: dann fühlt man sich mehr verstanden
00:16:54: irgendwie
00:16:55: und keine Ahnung.
00:16:57: Oder vielleicht nicht nur mit Menschen, diese sind für mich aber halt vielleicht ein paar mehr.
00:17:01: Also ich mein, ich arbeite ja jetzt, zum Beispiel in der VIP oder so halt ja nur mit weißen.
00:17:07: Das wäre ja schon nett, wenn man mal irgendwie.
00:17:10: Ja.
00:17:10: Ich muss auch zugeben, ich habe die Frage aber, also ich habe die Frage bejaht.
00:17:15: Aber eher so interpretiert, dass ich sehr gerne nur mit Menschen arbeiten würde, die wie ich denken, also politische oder so.
00:17:25: Ach so, ich verstehe.
00:17:27: Ich glaube, es ist irgendwie mehr so
00:17:28: aufs Aussehen.
00:17:29: Ja, also aber wie ich bin, verstehe ich das nicht unter weißen Medikationsintergrund, sondern eher so Menschen, die wie mir denken.
00:17:40: Ach so.
00:17:40: Weil es ist einfach... Keine Ahnung.
00:17:43: Du hast weniger Konflikte und so.
00:17:46: Also ich meine, deswegen hab ich auch nie, nie bevor, beim für die Einseite Stiftung.
00:17:52: Ich könnte für die CSU lange arbeiten.
00:17:55: Das kann ich
00:18:00: auch nicht nachvollziehen.
00:18:04: Ja, genau.
00:18:06: So.
00:18:07: Äh, nicht so richtig.
00:18:09: Also ich glaube, es wird langsam mehr.
00:18:12: Aber also gut, wenn ich jetzt halt auf irgendwie Migrationshintergrund und männlich gehe,
00:18:18: da gibt es schon
00:18:18: mehr als Migrationshintergrund und weiblich.
00:18:21: Und wenn man dann auch POC und weiblich,
00:18:24: also
00:18:25: jetzt nicht besonders viel.
00:18:27: Ja, ja.
00:18:28: Also ich stehe besonders auf eine Journalistin, die die Nachrichten ab und zu macht, so am Abend im ersten.
00:18:37: Ja, das ist ARD.
00:18:38: Die Linda Zawakis.
00:18:40: Sie ist so gute.
00:18:42: Und keine Ahnung, sie hat natürlich, also ich schätze her, eher griechische Erkunft.
00:18:48: Aber keine Ahnung an sich, diese Sache, okay, Frau, Mittelmeer, Kultur, sowieso ein bisschen ähnlich ist.
00:18:56: Also, keine Ahnung, find ich schon toll.
00:18:59: Ja, auf
00:18:59: jeden Fall.
00:18:59: Und sie ist wirklich eine gute Journalistin.
00:19:02: Ja, aber sie ist auch die einzige, die mir im Kopf ... kommt.
00:19:06: Und natürlich, ja, man muss auch dazu geben, dass ich nicht nur deutsche Medien konsumiere, sondern auch so britische, italienische...
00:19:15: Ja, ich gucke auch viel Netflix und so, und das haben wir
00:19:17: eigentlich
00:19:17: nicht so englische, amerikanische Sachen.
00:19:19: Genau.
00:19:20: Und dann, da sehe ich mich ein bisschen mehr wieder gespiegelt.
00:19:24: Ja, da gibt es schon ein
00:19:24: Stück mehr, ne?
00:19:25: Aber auch nicht so ganz.
00:19:26: Auch in den italienischen Medien.
00:19:29: Journalistinenne, also Frauen, die so prominent sind, sind nicht so viele.
00:19:35: Und wenn dann, dann werden sie ständig attackiert oder von Shitstorms und Sachen.
00:19:40: Das
00:19:40: ist so schlimm in Italien.
00:19:42: Jupp.
00:19:42: Hey du, wir haben für tausende Jahren den Vatikanigenzollen zu Hause gehalten.
00:19:47: Aber dann hatte es nicht leicht.
00:19:49: So, letzte Frage.
00:19:52: Wie oft geben dir Menschen in deinem Umfeld das Gefühl, dass du nicht zu dieser Gesellschaft gehörst?
00:20:00: Ja, schon
00:20:01: recht häufig.
00:20:03: Ich glaube mittlerweile halt auch vielleicht sogar ein bisschen öfter.
00:20:08: Echt?
00:20:09: Das Klima wird gerade echt scheiße.
00:20:12: Diese ganzen Debatten um... Flüchtlinge und Integration und so.
00:20:19: Sowohl auf positive als auch auf negative Weise, weil man kann jemandem auch auf eine vermeintlich positive Art und Weise sagen, dass man ja nicht so richtig dazu gehört.
00:20:29: Wenn man irgendwie gesagt kriegt, oh ja, du bist so gut integriert.
00:20:32: Und ich denke mir so, ja.
00:20:37: Von daher, ja, schon relativ häufig.
00:20:41: Wie gesagt, auch vermeintliche Komplimente können.
00:20:44: Ein echtes Gefühl geben, als würde man überhaupt nicht dazugehören.
00:20:48: Ja,
00:20:48: weil du fühlst dich wie so etwas Besonderes und exotisch, oder?
00:20:52: Ja.
00:20:52: Anders auf jeden Fall.
00:20:54: Ja.
00:20:54: Ich muss sagen, seitdem ich angefangen habe, mit dem Gedanken zu spielen, diese Anbürgerung zu machen, ich fühle das mehr.
00:21:02: Keine Ahnung.
00:21:02: Man muss auch mehr darüber nachdenken.
00:21:05: Ja, und ich bin auch mit Leuten konfrontiert, die mich ständig fragen, warum will ich das, beispielsweise.
00:21:12: Und ... Und ja, ich bin sehr wahrscheinlich wenig öffig, wie du damit konfrontiert.
00:21:20: Einfach, weil ich weiß bin.
00:21:22: Aber... schon.
00:21:25: Ja.
00:21:26: Es war nicht so witzig.
00:21:28: Das war schon sehr lustig an der Nebenstelle.
00:21:30: Ja, an manche Stelle
00:21:32: schon.
00:21:32: Aber ja, vielen Dank.
00:21:33: Gut, das waren die Dreiunddreißig
00:21:35: Fragen.
00:21:35: Ja, und ich bin jetzt wirklich traurig, dass ich keine Ergebnisse habe.
00:21:40: Ich will jetzt ein Profil haben, wo ich... Punkte sammeln, Karl.
00:21:44: Verdammt.
00:21:45: Ich will Punkte.
00:21:46: So, Gamification heißt es.
00:21:49: Du, ich will Rassismuspunkte.
00:21:51: Ja, beziehungsweise
00:21:52: halt, es ist auch viel so Check-In-Privileged-Fragen.
00:21:54: Ja.
00:21:55: Oh
00:21:55: mein Gott, wie priviligiert bin ich?
00:21:57: Ja.
00:21:58: Was bedeutet das eigentlich?
00:21:59: Ähm, ja.
00:22:00: Aber vielleicht wäre es schön, in diesem fantastischen Rassismus-Museum, die wir uns heute mit der Ammo-Folge ausgedacht haben.
00:22:08: Man sollte vielleicht so eine interaktive Sache haben, so wie ein Computer, wo du diese Fragen antworten kannst.
00:22:15: Und dann kriegst du Punkte.
00:22:16: Ich will Punkte.
00:22:18: Ich will.
00:22:22: Okay.
00:22:25: Carmen
00:22:26: will Punkte.
00:22:27: Carmen will Punkte.
00:22:28: Ja, genau.
00:22:28: Ich will Punkte.
00:22:29: Das ist witzig.
00:22:30: Das ist wie, keine Ahnung, du kriegst
00:22:33: Punkte zu den Ergebnissen,
00:22:35: welcher Assist bist du?
00:22:36: Genau,
00:22:37: genau, genau.
00:22:37: Und so dann ein Profilbild.
00:22:40: Du bist ein Gaulander, du bist eine, keine Ahnung, was ist so dazwischen?
00:22:47: So jemand, der eine Garf gemacht hatte, aber nicht so ätzend gegen Migranten.
00:22:55: Und dann, dass extrem ist, du bist der weiße Mann, der super links ist und aktivistisch ist und die ganze Zeit Angst hatte, dass seine Weis zu sein, eine Bedrohung gegen anderen ist.
00:23:08: Ja.
00:23:09: So wie du mir erzählt hast.
00:23:10: Oh mein Gott, I'm so white.
00:23:12: I'm so white.
00:23:14: I'm so sorry.
00:23:14: I'm so sorry.
00:23:15: I'm sorry for being white.
00:23:16: Don't worry,
00:23:18: it's fine.
00:23:19: Danke.
00:23:20: Also jetzt, Sarah hat mich beruhigt.
00:23:23: Sie hat umgefragt.
00:23:25: It's okay to be wild.
00:23:27: Sie hat mir so unbefragt, muss ich sagen.
00:23:30: Es hat ein bisschen noch eine sexuelle Belästigung gehört.
00:23:33: Shit.
00:23:34: No, don't do that.
00:23:37: Eine Ihre Anhand auf meinen Bein.
00:23:41: Ich habe gesagt, it's okay.
00:23:45: Kamel, Sarah belästigt mich.
00:23:50: Okay,
00:23:50: das muss mir ausschneiden, Kamel.
00:23:53: Oder nicht.
00:23:55: Wink, wink.
00:23:57: Ja, genau.
00:23:58: Oh, wow, that was loooong.
00:24:01: Ja, McLoong.
00:24:04: Und das war's für diese Folge.
00:24:06: Diesmal haben wir tatsächlich mit diesem Rassismus-Tester beendet.
00:24:10: Auch ohne Punkte.
00:24:12: Vergabe.
00:24:13: Wir hoffen, diese Folge war es für euch witzig.
00:24:15: In der nächsten Folge, die dann in erst in zwei Wochen rauskommen wird, reden wir mit einem Verein in München, helfen Menschen zu Menschen, indem wir über Integration in den deutschen Gesellschaften Bayern insbesondere reden werden.
00:24:32: Folgte die Petrakeli-Stiftung und weiterdenken Heiligböll-Stiftung Sachsen, weiter hin auf Facebook, Twitter, Instagram und um weiterer Folgen zu hören.
00:24:41: folgt uns über Spotify, Apple Podcast oder
00:24:44: alle mögliche App
00:24:45: eure Wahl.
00:24:46: Die Musik ist von Kevin McLeod.
00:24:48: Wir freuen uns auf Fragen und Anregungen und bis zum nächsten Mal.
00:24:55: Ciao!
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