Die Folge wo wir weiter bunte Babys machen!

Shownotes

Eine junge Frau, die in Deutschland geboren wurde, (aufgrund ihrer Hautfarbe) aber häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird, trifft sich mit einer nicht mehr ganz so, aber immer noch jungen Frau aus Italien, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt und ebenso häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird. Das Ergebnis? Witzige und gleichzeitig tiefe Gespräche über Identität, Heimat, Rassismus und Gesellschaft, die zur Diskussion anregen und vielleicht Verständnis wecken. Bei „Die Farbe der Nation“ wird direkt und ungefiltert über die Dinge geredet die uns interessieren und bewegen. Dabei haben wir das Glück in zwei ganz besonderen Ländern zu Leben: Bayern und Sachsen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, vielleicht haben sie mehr gemeinsam, als man denkt.

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Musik: Music from filmmusic.io "Gymnopedie No. 3" by Kevin MacLeod (incompetech.com) License: CC BY (creativecommons.org/licenses/by/4.0/)


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00:00:00: Dach

00:00:00: und Servus.

00:00:01: Aus zwei Freistaaten.

00:00:03: Ich bin Sarah, die hundertprozentdeutsche, aber auch fünfzigprozentzulanesische Studentin aus Halle.

00:00:08: Und

00:00:08: ich bin Carmen, die hundertprozentitalienische, aber auch hundertprozentdeutsche Bildungsreferentin der Pitka-Caddy-Stiftung.

00:00:14: Und ihr seid bei dem Podcast, da die Farbe der Nation gelandet.

00:00:19: Was machen wir?

00:00:20: Hier reden wir über komplizierte Themen wie Alltagsrassismus, Identität, Heimat und Integration mit einer gewissen Ironie und ganz direkt.

00:00:26: Weil schon viele diese Themen betrachten, aber eher über die Integration der anderen reden als über die eigene Erfahrung.

00:00:31: So folgt uns in dieser ewige Diskussion.

00:00:47: Herzlich willkommen bei der dritte

00:00:49: Folge unserer Reihe mit und über den Verband Binationale Familien und Partnerschaften

00:00:55: e.V

00:00:56: Nach dem Gespräch mit Karen Kuldinas und Sharon in München sind wir erneut in München mit Sarah aus der Ferne aus Halle.

00:01:06: Hallo!

00:01:08: Und wir haben hier eine neue Gaste.

00:01:10: Also mit Paju.

00:01:12: Hallo.

00:01:12: Hallo.

00:01:13: Nur als Info-Info-Haus für diese Folge, weil heute tatsächlich wir zwei Personen haben, also Sarah und Paju, die wortlich Kinder des Verbandes

00:01:27: sind,

00:01:28: wollten ich bzw.

00:01:30: wir einfach euch beide mehr Platz lassen, euch auszutauschen.

00:01:34: Deswegen sehe ich mich eher heute eher in so ein bisschen der Moderationsrolle.

00:01:39: Beziehungsweise, ich werde euch Zwischenfragen stellen, wenn was nicht so ganz klar ist von der Außenperspektive von jemanden, der nicht zu verbannt gehört.

00:01:49: Aber ansonsten,

00:01:50: the place is yours?

00:01:52: Ja, Sarah.

00:01:54: Wie möchten wir denn anfangen?

00:01:56: Ähm, ja, vielleicht erzählst du

00:01:58: erst mal

00:01:58: so ein bisschen was ...

00:01:59: über dich

00:02:00: und wie du zum Verband, also ich meine, klar, wir wissen allen wie du zum

00:02:03: Verband gekommen bist.

00:02:06: Quasi reingeboren.

00:02:09: Ja, vielleicht ganz allgemein, weil sonst artet es aus, ich könnte jetzt stundenlang erzählen.

00:02:13: Ich bin geborene Mainzerin, mein Vater ist aus dem Süden des Irans, aber dann... Kurz vor und dann wieder kurz nach der Revolution rausgekommen.

00:02:23: Und meine Mutter ist Deutsche Heidelbergerin, die aber auch immer unterwegs war, weil ihr Vater Eisenbahner war.

00:02:30: Also das spielt auch so ein bisschen rein in diese Familie.

00:02:32: Und die haben sich dann in den Achtzigern in Mainz an der Universität kennengelernt.

00:02:37: Und irgendwann bin ich dann entstanden.

00:02:42: Irgendwie, das erklären wir euch

00:02:44: nicht.

00:02:44: Das vielleicht nicht.

00:02:45: Ah,

00:02:46: Kopfkino.

00:02:47: Nein, ähm ... Was spannend ist, ist, dass meine Mama schon während sie schwanger war, gemerkt hat mit diesem iranischen Partner an ihrer Seite in den Achtziger, Neunziger Jahren, vor allem in Mainz, schon viel Rassismus erlebt und hat dann bewusst irgendwie nach einer Gruppe gesucht.

00:03:04: Und es gab damals schon einen kleinen Teil der IAF, weil in Frankfurt die Zentrale ja saß.

00:03:10: Und genau dieser Verband hat dann in Mainz auch eben einen Sitz gehabt.

00:03:13: Und da ist dann meine Mama mit zwei anderen Frauen rein.

00:03:17: anderen Frauen haben dann auch gleichzeitig irgendwie ihre Kinder bekommen und wir sind dann quasi zu tritt und später als viert, fünf, sechs, siebte in diesem Verein groß geworden.

00:03:28: Alle Kinder mit deutschen Mamas muss man dazu sagen und Papas mit einem anderen Background.

00:03:35: Scheinbar

00:03:35: wurde es ja auch

00:03:36: am Anfang so gegründet, also mit dem

00:03:38: Gedanken.

00:03:38: Wenn das

00:03:39: mit Ausländern verheiratete

00:03:40: Frauen sind, dann finde ich auch immer noch echt krass.

00:03:43: Eigentlich echt krass, ja?

00:03:44: Wenn man drüber nachdenkt.

00:03:46: Vielleicht für unsere Zuhörerinnen, das gehört jetzt zu unserem Vorgespräch vor dir, bevor wir angefangen haben, als die beide so sich erinnert haben, oh krass, der Verband hatte eigentlich damals eine andere Name.

00:03:59: Und zwar mit ausländern verheiratete Frauen.

00:04:03: Genau.

00:04:04: Irgendwas,

00:04:05: was eigentlich für Spaß ist.

00:04:08: Aber

00:04:08: ich erinnere mich auch noch dran, weil meine Mutter hat immer Verband wie nationale

00:04:11: Familien

00:04:12: und so gesagt.

00:04:13: Aber in der Abkürzung halt

00:04:14: immer IAAF.

00:04:15: Ich hab das als Kind halt nie gecheckt, was ist eigentlich so, hä?

00:04:19: Ja, siehst bei uns auch, siehst bei unseren Vätern.

00:04:22: Die Väter haben dann immer, oh, schon wieder IAAF.

00:04:25: Weil wir alle diese überengagierten Mütter hatten, was für uns toll war.

00:04:29: Aber die Väter fanden das zum Teil, glaub

00:04:31: ich, auch ein bisschen

00:04:32: nervig.

00:04:32: Wobei wir auch immer versucht haben, die mit einzubinden, aber ich weiß nicht, wie es bei euch war, bei uns in Mainz ... waren es dann doch eher die Mütter und Kinder, die diesen Verein so ein Gesicht gegeben haben.

00:04:43: Doch,

00:04:43: also, ich glaube

00:04:44: halt, weil

00:04:44: meine Mutter ja auch noch zu dieser Generation gehört, wahrscheinlich, wo das halt tatsächlich auch einfach üblicher

00:04:48: war,

00:04:49: war das, denke ich, mal

00:04:50: auch schon

00:04:50: so.

00:04:50: Aber ich denke mal, das hat sich jetzt auch gewandelt.

00:04:54: Also,

00:04:55: zumindest

00:04:55: ... Ja, es sind jetzt auch viele Männer dabei.

00:04:59: Wir haben damals auch, ich weiß, dass unsere Mütter dann auch die Väter angeworben haben und gesagt haben, hey, auch ihr deutschen Papas oder ihr türkischen oder keine Ahnung, was Papas, Menschen dieser Welt, kommt alle gerne in diesen Vereinen.

00:05:11: Papas dieser Welt.

00:05:12: Papas dieser Welt.

00:05:14: Auch ihr habt eine Berechtigung.

00:05:16: Klingt

00:05:17: wie die Name, eine New Age Group.

00:05:19: Ja, genau.

00:05:20: Papas dieser Welt kommt zu uns.

00:05:24: Aber ja.

00:05:25: Genau.

00:05:30: Wobei ich sagen muss unsere Mütter haben schon echt viel auch gemacht.

00:05:32: Also die haben dann, auch wenn die Väter nicht dabei waren, haben wir dann zum Beispiel was essen die Menschen aus den Ländern, aus denen unsere Pappers kommen.

00:05:39: So dann gab es so eine Themenwoche und dann musste jedes Kind irgendwie was vorstellen.

00:05:42: Dann hat die Tautau mit chinesischem Background dann eben asiatisches oder chinesisches Essen mitgebracht und dann haben wir natürlich persisches Essen gekocht mit unserer Mutter, nicht unserem

00:05:52: Vater, in dem

00:05:53: Verein.

00:05:54: Und so durften wir Kinder uns dann wie so eine Raupen immer seit einmal quer.

00:05:58: durch die Kultur- und Nationalitäten futtern.

00:06:02: Das ist auch toll.

00:06:04: Ich hab bei mir

00:06:04: immer meinen Vater gekauft,

00:06:05: wenn ich ihn gefragt hab, und hat das auch gemacht.

00:06:08: Ja, bei uns auch.

00:06:10: Zu Hause war immer der Papa, der Koch, aber im Verein haben die Mütter dann diese Kulturen eben ... uns nähergebracht, was ich auch eigentlich total lustig finde.

00:06:19: Es hat denen natürlich auch eine andere Rolle gegeben.

00:06:21: Krass.

00:06:21: Aber das verbindet auch total.

00:06:22: Für den Essen ist immer so ein Ding einfach,

00:06:24: also ... Kulturfreundschaft.

00:06:27: Wenn man was Leckeres ist, kann man dem anderen

00:06:29: noch nicht böse sein.

00:06:31: Hahahaha!

00:06:32: Ja, vielleicht bringen wir doch alle Menschen an einen Tisch.

00:06:36: Genau.

00:06:36: Wollt wirklich,

00:06:37: genau.

00:06:37: Wollt wirklich, ja.

00:06:39: Da kocht mal was.

00:06:41: Ja,

00:06:41: ist schön.

00:06:41: Das wäre super.

00:06:43: Also, das war jetzt so deine Intro.

00:06:47: Vielleicht darf ich zurückfragen, Carmen.

00:06:49: Du lebst ja auch in einer binationellen Partnerschaft, oder?

00:06:52: Ja, jedenfalls.

00:06:52: Also, vielleicht hast du irgendwann Kinder, die auch Teil eines solchen Verbandes sein oder werden wollen.

00:06:59: Ja,

00:06:59: total.

00:07:00: Und

00:07:00: du bist die Engagierte.

00:07:02: Ich glaube, tatsächlich.

00:07:05: Und du kannst das geilste Essen mitbringen.

00:07:07: Ja,

00:07:07: genau.

00:07:09: Ist halt ein italienisch

00:07:11: Punkt.

00:07:11: Punkt.

00:07:13: Da müssen wir nicht weiter.

00:07:15: Es gibt

00:07:16: viele

00:07:16: andere geiles Essen.

00:07:17: Also Persisch finde ich beispielsweise super.

00:07:21: Ja, also ich bin eigentlich, das wollten wir erst, also ich besuche ja, also wir nehmen dieses Gespräch auf, am achtzente November.

00:07:30: Die Folge kommt aber wahrscheinlich im Januar raus und ich besuche dann den kurzen Sarah und das wollten wir quasi das schon antiesen, aber ich kann das schon sagen.

00:07:39: Seit letzte Woche bin ich auch

00:07:40: Deutsch geworden.

00:07:41: Ja, oder?

00:07:43: Freuen wir uns?

00:07:44: Ja!

00:07:44: Ja, ja, ja!

00:07:47: Ja, und freien euch!

00:07:48: Freien wir nicht!

00:07:51: Endlich!

00:07:52: Noch ein Stempel mehr, noch ein Pass mehr.

00:07:55: Nee,

00:07:56: nee, ich freu mich tatsächlich.

00:07:59: Wir sind jetzt dann offiziell eine Italo-Deutsche-Familie, weil wir beide Nationalitäten besitzen.

00:08:05: Das ist sehr cool.

00:08:06: Morgen

00:08:07: kriege ich meinen Identitätsausweis.

00:08:12: Also

00:08:13: je mehr ich über den Verband erfahre, desto...

00:08:17: mehr

00:08:17: denke ich tatsächlich, wenn meine Kinder

00:08:20: dann,

00:08:21: also wenn ich irgendwann Kinder kriege, dann würde ich sie doch gerne zum Verband bringen.

00:08:27: Es gibt auch eine Sitz in München.

00:08:29: Und ja, finde ich schon wichtig, weil egal, ob wir beide weiß sind, wir haben ja einen Migrationsintergrund.

00:08:40: Und das finde ich schon wichtig, und dass sie so auch eine eigene Bewusstsein.

00:08:44: kriegen.

00:08:45: Auch vor allem, weil hier in Bayern, vor allem in München, es gibt eine lange Tradition aus der Sechziger und Siebziger mit Gastarbeiterinnen aus Italien.

00:08:56: Die würden auch mit Rassismus betroffen.

00:08:59: Total.

00:09:00: Und sind immer noch diejenigen, die geblieben sind, gar nicht integrierte.

00:09:05: Und ich finde, das ist wichtig, die eigene Geschichte zu lernen.

00:09:09: Voll, total.

00:09:11: Und jetzt hat ja auch hier in München der David, ich vergesse immer seinen Richtig.

00:09:17: Also, Roger Reckless, ich weiß nicht, ob ihr von ihm schon mal gehört habt.

00:09:20: Der rappt auf Bayrisch.

00:09:21: Ich hab dir vielleicht schon mal von ihm erzählt.

00:09:24: Der hat jetzt ein Buch rausgebracht.

00:09:26: Ah,

00:09:26: David Mayonga.

00:09:27: David Mayonga, ganz genau.

00:09:29: Der ist eben hier in so einem Provinzkaf groß geworden und hat halt echt krassen Rassismus erfahren.

00:09:34: Und sein Buch heißt ... Er darf nicht neben mir sitzen.

00:09:37: Das war wirklich ein Zitat aus seiner Kindheit.

00:09:39: Das hat damals das Schulkind zu ihm gesagt und die Lehrerin hat es auch nicht aufgegriffen.

00:09:43: Ich habe das Buch jetzt gelesen und kann es echt nur jedem empfehlen und vor allem jedem hier auch in München, weil viele sich auch klarmachen müssen, was solche Wörter zu bedeuten haben und was... Ja, was das auch für ein Zusammenleben bedeutet, wenn man permanent gewisse Gruppen ausgrenzt.

00:09:59: Ja, absolut.

00:09:59: Die sogenannten Gastarbeiter-Kids, die Kids mit afrikanischen Wurzeln, mit Latino-Wurzeln, wo auch immer hier, ne?

00:10:07: Also München ist ja so bunt.

00:10:09: Und trotzdem hast du dich diesen Konservatismus zum Teil auch echt einfach so ein Denken.

00:10:15: Ich hab Menschen in meinem Umkreis, die sind Deutsche und bezeichnen sich als aufgeschlossene Deutsche und engagierte Münchner und die sagen trotzdem ... Die sagen dieses Wort.

00:10:27: Ich will gar nicht in ... Ja, und dann sage ich, wie könnt ihr ... Ja, das hat man hier halt schon immer so gesagt.

00:10:33: Das ist halt so hier in München.

00:10:35: Ich hab ja auch schwarze Freunde.

00:10:38: Da krieg ich die Krise.

00:10:39: Da krieg ich die Krise.

00:10:41: Und das heute, ja.

00:10:43: Das geht einfach nicht.

00:10:44: Umso wichtiger ist die Arbeit des Verbandes.

00:10:47: Voll.

00:10:49: zurück zu unserem Thema.

00:10:51: Was heißt es für euch beide, Kindesverbandes zu sein?

00:10:55: Es wäre schon interessant, beide Erfahrungen so ein bisschen zu vergleichen, weil das ist ja auch eine Ost-West-Geschichte vielleicht.

00:11:03: Ja, voll.

00:11:06: Ja, ich hab jetzt davon nicht mehr so viel mitgekriegt,

00:11:08: aber ... Na ja, aber vielleicht haben noch andere Themen bei euch mit reingespielt.

00:11:12: Mehr zu diesen ganzen Identitätsgedöns.

00:11:15: Ich weiß zum Beispiel, dass meine Mutter dadurch, dass sie Deutsche, aber dann auch noch eine sehr engagierte politische Deutsche gewesen.

00:11:22: Also, links, intellektuelle.

00:11:25: Und es hat da halt auch mit reingespielt.

00:11:26: Da wurdest du quasi doppelt diskriminiert.

00:11:29: Du rotes Park und dann aber auch noch ... Wie hat man sie genannt?

00:11:33: Vaterlandsverräterin damals, weil sie mit einem dunklen Kind, also dunkel, dunkle Haare, persischer Papa, könnte euch jetzt alle überlegen, wie ich ausschaue.

00:11:42: Aber genau, als normaler Mensch dieser Welt immer wieder Rassismus erfahren hat, auch meine plonne, deutsche weiße Mama.

00:11:51: Krass.

00:11:52: Ja, das war bei meiner Mutter tatsächlich auch so.

00:11:55: Und auch das mit dem links-intellektuellen.

00:11:58: Das

00:11:59: war tatsächlich sehr ähnlich.

00:12:01: Noch mal schlimmer.

00:12:02: Ja, zumal in der DDR hat es ja auch recht Probleme überhaupt zu

00:12:05: studieren.

00:12:05: Also, das ist ja dann auch noch mal so ein Ding.

00:12:09: Also, weil ihr Vater ja schon kein Arbeiter war und dann wird man da ganz schön...

00:12:15: Untergedrückt.

00:12:16: Aber Kind des Verbandes ist bei mir halt auch noch so ein bisschen lustig, weil ich halt ... Also, meine

00:12:20: Mutter hat

00:12:20: meinen Vater ja erst kennengelernt im Verband Binazzan.

00:12:24: Binazionale Familien mit Partnerschaften, der war

00:12:26: auch ...

00:12:27: Wusst ich nicht.

00:12:29: Das find ich auch spannend, schau.

00:12:31: Ja,

00:12:31: ich hab ja ein Halbbruder so, der ist halt halb Kubano.

00:12:35: Und das war sie da schon drin.

00:12:36: Und dann hat sie halt meinen Vater kennengelernt später.

00:12:39: Eben verwandt

00:12:40: und so bin ich erst entstanden von daher.

00:12:43: Schön, also quasi wirklich reingeboren worden.

00:12:46: Du bist

00:12:48: vorzeitig

00:12:48: verbandet.

00:12:50: Ja, doppelt.

00:12:51: Also mit beiden Seiten, die engagiert sind, super.

00:12:54: Schön.

00:12:54: Okay, cool.

00:12:56: Und eben, also was macht für dich, Pajo, das Wort Kindesverband, was macht auch für deine Identität vielleicht?

00:13:03: Puh, die hab ich immer noch nicht gefunden.

00:13:06: Mit den

00:13:06: achtundzwanzig Jahren weiß ich immer noch nicht so recht, was ich sein möchte, wer ich sein möchte und wer ich bin.

00:13:12: Aber ich finde, dass der Verein eine riesige und sehr prägende Rolle gespielt hat.

00:13:16: Ich hab auch dann meine Bachelorarbeit eben über diese Identitätsstift, eine Wirkung des Verbandes geschrieben, das haben mich dadurch natürlich auch sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt.

00:13:26: um das erste Mal gemerkt hab, der Verband hat was mit mir gemacht, nämlich mir eine Identität gegeben oder mir zumindest einen... Nee, keine edelt mir einen Raum gegeben, indem ich einfach so sein durfte, wie ich wollte.

00:13:37: Und indem ich andere Kids getroffen hab, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

00:13:41: Wie älter wir wurden, umso mehr hat auch Rassismus eine aktive Rolle gespielt.

00:13:45: Sei es von Seiten der Lehrer, in den Schulen.

00:13:48: Das muss auch mal ganz klar gesagt werden.

00:13:50: Wir haben wirklich sehr rassistische Lehrer gehabt.

00:13:54: Ich weiß noch, meine Mutter ist selber Lehrerin.

00:13:55: Die meinte, die eine Kollegin dann zu meiner Mutter, das ist ja faszinierend, wie gut ihre Kinder Deutsch sprechen.

00:14:03: Und meine Mutter saß da.

00:14:05: Und ich muss echt sagen, ich hab auch dadurch, dass ich in der Schule eben auch so ein Rassismus erlebt hab, immer wieder gespürt hab, oh ja, hier das dumme Migrantenkind, oder war ich ja dann noch nicht mal binational.

00:14:16: Gab ja damals nicht mal eine Bezeichnung wirklich dafür, es hat keiner verstanden.

00:14:20: Dann wurde ich immer so, jetzt kümmerst du dich mal Paju um die Türken der Klasse und klar.

00:14:25: Die hatten aber ihre Kreise und hatten doch ihre Gruppen und so was.

00:14:28: Und ich hab irgendwann gespürt, ja gut, dann ist die IRF tatsächlich meinig.

00:14:31: Also meine Pier-Gruppe.

00:14:33: Ich wusste ganz lange nicht, wo ich eigentlich mit rein spiel.

00:14:35: Und dann wurde dieses B-National für mich zu so einem Label im Prinzip.

00:14:41: Die gute Schulzeit.

00:14:42: Ja, ich muss da kurz drüber

00:14:43: nachdenken.

00:14:44: Ja, so Schule war echt ziemlich schlimm.

00:14:47: Weil man hat ja dann so ein Selbstfindungsding irgendwie.

00:14:51: Und weiß noch nicht so ganz, wo man hingehört.

00:14:53: Und wenn dann auch noch irgendwie laut den anderen nicht dazugehört, ist das halt dann noch mal

00:14:57: ein Stück.

00:14:57: Voll.

00:14:59: Ja.

00:14:59: Und dann wurde man als binationales Kind, konntest du ja auch nicht eingetütet werden.

00:15:05: Also es gibt ja nicht das binationale Kind, weil jedes binationale Kind zwei verschiedene Nationalitäten und Kulturen mitbringt.

00:15:11: Da passt du schon wieder nicht in die Schublade rein.

00:15:14: Dann gab es die sogenannten Cannex, also die ganzen Kids mit einem orientalischen Background.

00:15:20: Die wurden in eine Schublade gesteckt.

00:15:22: Dann die griechischen, spanischen Kinder.

00:15:25: Das war tatsächlich bei uns an der Schule.

00:15:27: Hast du das so erlebt, dass da so Kruppchen gebildet wurden?

00:15:30: Ich hab aber irgendwie nie dazugehört.

00:15:31: Ich wollte dann zu den Deutschen anders.

00:15:33: Und dann aber auch gleichzeitig zu der türkischen Hatice.

00:15:36: Und auch da hab ich nicht dazugehört.

00:15:40: Es war immer irgendwie immer Fehl am Platz.

00:15:42: Ganz, ganz blöd.

00:15:44: Aber deshalb, der Verband hat uns so gesehen, glaub ich, weil er unser Jahr auch so ein bisschen strukturiert hat, also jedes Jahr irgendwie greifbar oder erlebbar gemacht hat, indem wir halt verschiedene Veranstaltungen hatten, die es einfach jedes Jahr gab.

00:15:57: Also das hat uns auch so eine Struktur gegeben, glaube ich.

00:16:00: Wir wussten, ah, das interkulturelle Fest in Mainz oder keine Ahnung, Antirassismus, da also zu allmöglichen Themenschwerpunkten hat der Verband was gemacht und das haben wir auch sehr routiniert gemacht.

00:16:09: Da waren wir Kinder immer Teil davon.

00:16:11: Das war irgendwie schon schön, aber ich glaube, so richtig wahrgenommen hat uns eigentlich dann doch auch keiner in Mainz.

00:16:17: nicht so, dass wir jetzt hier der Outstanding binationale Verband waren, sondern wir haben da halt so coexistiert mit all den anderen interkulturellen

00:16:24: Verbänden.

00:16:26: Und das fände ich schön, vielleicht so einen Hinblick auf die Zukunft, dass wir da einfach noch ein bisschen diesen Verein noch sichtbarer machen und dem noch mehr, ja, noch nicht noch mehr so eine Verantwortung oder auch so eine Rolle geben einfach in unserer Gesellschaft.

00:16:41: Weil es wird auch immer mehr binationale, multinationale Kinder geben.

00:16:44: Hoffentlich gibt's irgendwann den Begriff national nicht mehr, dass das eh aufgehoben ist und wir alle eine globale Gesellschaft sind.

00:16:51: Aber bis dahin entstehen viele Kinder aus verschiedenen Gewürzmischungen in der Lage.

00:17:02: Oh, das ist geil.

00:17:04: Wir sind alle ganz spicy durchgewischt.

00:17:07: Da spielt bei jedem was

00:17:10: anderes rein.

00:17:11: Ich würde das der Antragen als Vorschlag für ein Neujename des Verbandes.

00:17:16: Die hat der Gewürzbeschutzer.

00:17:18: Nee, da kriege ich Ärger.

00:17:22: Aber vielleicht sagt an dich die Frage, findest du nicht auch, dass man irgendwann so einen Humor entwickelt und dann einfach so ein bisschen ... Also, man darf viele Sachen nicht so sagen und das hat alles immer so einen ernsten Rahmen.

00:17:33: Aber irgendwie ... Also, ich find grade so was ... Ich hab uns immer als so einen Farbtopf oder ... Ich wollte das nie von anderen hören, aber ich selbst hab mir irgendwann so ein Bild einfach ausgemalt, was bedeutet das, wenn dann eben dieser Süden des Irans und dieses südwestliche Deutschlands zusammengemischt wird.

00:17:50: Ich glaub, man entwickelt halt schon einen sehr eigenen Morhen, weil dem Deutsche dann manchmal so ein bisschen

00:17:55: so darf ich das lachen.

00:17:56: Ja, genau.

00:17:58: Was passiert hier?

00:18:00: Was passiert hier?

00:18:01: Man hat halt auch immer so einen Schutz.

00:18:03: Man darf halt witzig über Deutsche machen.

00:18:04: Man darf witzig über Ausländer machen.

00:18:07: Also, das ist halt schon irgendwo geil.

00:18:09: So find

00:18:10: ich auch fein, weil ich halt gerne Witze mache.

00:18:11: Und vor allem noch sehr gerne sehr blöde

00:18:13: Witze mache.

00:18:13: Aber

00:18:14: dann hat man dann schon so eine Protection.

00:18:17: Was sollen

00:18:17: die Leute sagen?

00:18:18: Wann gehört ihr auch zu beidem?

00:18:19: Wie so ein Kamilion.

00:18:20: Wir können uns immer anpassen.

00:18:22: Also ich find, wir können uns immer so das Besten

00:18:24: auspicken.

00:18:25: Wir können sagen, okay, heute bin ich halt die Halb-Iranerin, was auch immer das bedeutet.

00:18:30: Es ist okay, dass ich da dann meine Höflichkeit ausspiele.

00:18:33: Und im nächsten Moment, wenn ich möchte, kann ich aber auch sehr direkt sein und kann dann dieses deutsche mitbringen.

00:18:38: Und das darf mir dann auch keiner übel nehmen.

00:18:40: Das stimmt.

00:18:40: Protection finde ich gut.

00:18:41: Ja, sehr cool.

00:18:42: Das heißt, dass ich es jetzt auch wie zu überdeutschen machen darf.

00:18:46: Ja,

00:18:47: klar.

00:18:48: Yes!

00:18:50: Miteinander

00:18:50: haben wir es immer

00:18:51: gewünscht.

00:18:52: Ja, das war eine meiner

00:18:53: Gründe um die

00:18:55: Staatsangehörigkeit zu ganz gleich.

00:18:56: Natürlich.

00:18:58: Ein Leben lang Italienisch.

00:18:59: Italienische Witze über Italiener, die anhören müssen, jetzt darfst du was zurückgeben.

00:19:04: Und vielleicht gibt es irgendwann tatsächlich auch so binationale Witze oder multikulturelle Witze.

00:19:10: Das wir uns über ...

00:19:11: Wir sollten vielleicht innerhalb des Verbandes so ein Training, ein Seminar binationale Witze zu machen.

00:19:19: Ja, das alles mit so ein bisschen ... Also, Rassismus ist ein strukturelles Problem, das wissen wir, aber ich finde trotzdem, also gerade ... Wir, die in diesem Alltag leben müssen.

00:19:28: Wir wurden nicht gefragt, was wir für eine Mischung mit rein haben wollen.

00:19:31: Also, wo haben wir das nicht ausgesucht?

00:19:33: Und ich finde aber gerade, dass es so ein Reichtum ist, es tut einem so gut und es macht diesen Kopf so frei.

00:19:39: Eben weil du immer irgendwie anders sein kannst.

00:19:42: Das ist natürlich ganz lange in dieser Findungsphase schwierig, weil man irgendwie nicht dazugehört.

00:19:47: Aber später macht es so viel Spaß.

00:19:49: Und das sollte man so ein bisschen hervorheben, finde ich.

00:19:52: Das ist einfach auch ... Es ist toll, wie national es sein, und es macht Spaß.

00:19:55: Es ist schön und es hat auch was sehr leichtes und nicht immer diese schwere und ernsthaftigkeit im Alltag.

00:20:02: Das ist dann auch nicht immer schwer und ernst im Alltag.

00:20:05: Also ich meine,

00:20:06: es hat schon auch Vorteile.

00:20:08: Eigentlich hat es mich viele Vorteile,

00:20:10: wenn da nicht dumm Leute wären im Alltag.

00:20:12: Wir machen

00:20:13: es ja nicht schwer, sondern halt die anderen irgendwie.

00:20:16: Vorher richtig.

00:20:17: Das hatte ich in meiner Bachelorarbeit damals auch so noch mal rausgearbeitet.

00:20:20: Ein ganzes Kapitel darüber, dass es über diese Außenwahrnehmung, dass mir hier irgendein Mist aufgedrängt wird, der eigentlich sogar nicht stattgefunden hat.

00:20:28: Ich hab lange nicht gedacht, dass ich anders bin.

00:20:30: Aber indem ich dann immer gefragt wurde, wo kommst du denn her?

00:20:33: Nein, nein, wo kommst du richtig?

00:20:34: Wir kennen alle die Frage, ne?

00:20:36: Die hat wirklich jeder schon erlebt.

00:20:38: mit einem anderen Background.

00:20:40: Das ist einfach verletzend.

00:20:41: Und vor allem, wenn du dann so jugendlich bist und einfach nur... eigentlich gar nicht so groß auffallen möchtest.

00:20:47: Du willst einfach so mitspielen und dazugehören.

00:20:49: Aber dann ist es ja auch ein Paar Schuh.

00:20:51: Für meinen Namen gab es ja auch nie diese ganzen Dittelmäuse in diesem Kram.

00:20:54: Also diese komischen ... Es gab früher so diese ... Ich weiß nicht, ob ihr das auch hattet in Italien, aber bei uns gab es so Mäppchen und so Anhänger.

00:21:03: Und dann stand da immer die Namen drauf.

00:21:05: Aber da gab es halt nur Anne, Anna, Sophia, Lisa, Antonia.

00:21:09: Es gab aber keine Paar Schuh.

00:21:11: Dann hat meine Mutter sich hingesetzt und mir was gesteckt, aber das war natürlich nicht cool damals.

00:21:18: Also auch unsere Mütter hatten es schwer, die mussten immer sehr viel.

00:21:21: sehr viel mittragen.

00:21:22: Du wurde

00:21:23: das mit dem Namen bei mir

00:21:25: gar nicht.

00:21:26: Ja, gut.

00:21:27: Das

00:21:27: hast du glücklich.

00:21:30: Aber

00:21:31: meine Eltern haben das mit der Begründung gemacht, damit ich nicht ganz so viele Probleme in der Schule bin.

00:21:35: Und dann halt Leute

00:21:36: auch

00:21:36: noch meinen Namen nicht aussprechen können.

00:21:38: Aber das hat auch nicht geholfen.

00:21:40: Und so sollte es auch eigentlich gar nicht sein.

00:21:42: Das ist ja das Traurige.

00:21:44: Aber schaut allein diese Tatsache, dass man sich als Eltern Gedanken machen muss, was für einen Namen gebe ich meinem Kind, damit es nicht ... weil es wird ja eh schon auffallen.

00:21:54: Weil es anders ist, das ist doch furchtbar.

00:21:55: Das darf doch eigentlich nicht sein.

00:21:57: Ich fand das zwar noch schlimm, weil ich mag so ausgefallene Namen so gerne.

00:22:02: Jetzt heiße ich halt Sarah.

00:22:03: Und irgendwie hießen halt noch drei

00:22:04: andere Leute Sarah.

00:22:06: Dann ist man halt auch dann immer so Ausländer-Sara.

00:22:08: Das ist irgendwie das Problem.

00:22:11: Ja, an sich schon.

00:22:12: Aber wenn dann halt wie gesagt noch vier andere so heißen und die

00:22:14: sind alle

00:22:14: wieder blond oder halt so extrem weiß,

00:22:17: dann ist es halt doch wieder

00:22:18: doof

00:22:22: irgendwie.

00:22:23: Aber vielleicht mal abschließend zwei Sachen, die mir interessieren würden.

00:22:28: Einerseits,

00:22:29: ihr habt das schon angesprochen, die Beziehungen, die ihr im Rahmen des Verbandes entwickelt habt.

00:22:34: Was hat auch für euch, für eure Begriff von Community, von... Zügeirdigkeit gemachte?

00:22:41: und welche Rolle habt ihr jetzt im Verband?

00:22:45: Jetzt, dass ihr eben groß geworden seid, eure eigene Studium und was anderes habt.

00:22:51: Und weggezogen sind vielleicht auch von den Verbänden.

00:22:53: Ja, das spielt ja auch rein.

00:22:56: Also, ich musste grade so schmunzeln, als du gesagt hast, deine Community, weil ich echt an diese ganzen Kiddies gedacht hab, mit denen ich groß geworden bin.

00:23:03: Also, Mira Pascal, Kehmo, Kadi, wie sie alle heißen, wir waren eine großige und wir sind es bis heute und die gibt es einfach schon immer in meinem Leben.

00:23:10: Also, die sind wie Geschwister für mich.

00:23:12: Wir nennen uns auch zum Teil, wir sagen auch, hey, wir sind Bruder und Schwestern, weil wir ... Weil wir zusammen in Windeln gemacht haben und wir alles zusammen erlebt haben.

00:23:21: Das Ding ist, jeder hat seinen Alltag gehabt und jeder hat seine Dinge.

00:23:26: Aber jeden Freitag haben wir uns getroffen in dem Verband als wir Kinder waren.

00:23:29: Und in Mainz gibt es diese Fasernachtstradition.

00:23:32: Und dann sind wir als multikultureller Verband auch mitgelaufen.

00:23:35: Und dann ganz tolle kreative Schäder.

00:23:39: Die wir als Kiddies überhaupt nicht verstanden haben, weil wir auch nur da waren.

00:23:43: Aber wir haben so, das haben wir alle miteinander gemacht.

00:23:46: und das hat zusammengeschweißt bis heute.

00:23:49: Wir sind alle sehr unterschiedlich geworden, aber man hält den Kontakt.

00:23:53: Also, es gäbe, glaub ich, für mich keinen Leben ohne die.

00:23:58: Ich würd gar nicht sagen Community.

00:24:00: Bei mir ist wirklich wie so eine Familie eigentlich.

00:24:02: Ich hab die

00:24:03: Kuh existiert.

00:24:04: Das ist bei mir tatsächlich komplett anders irgendwie gewesen.

00:24:07: Also, es waren halt auch nicht so viele.

00:24:09: Ich glaub, auch der Verband bei uns war

00:24:11: wahrscheinlich ... Kleiner, kann ich mir vorstellen.

00:24:14: Der

00:24:14: Verband bleibt sich nicht so

00:24:16: viele Leute gewesen.

00:24:17: Und es gab aber lustigerweise eine, bei der ... Wir waren fast gleich alt.

00:24:23: Unsere Mütter waren befreundet in der Schwangerschaft.

00:24:26: Wir kannten uns

00:24:26: vor der Geburt von der Nummer, der Witz.

00:24:28: Und lustigerweise fast den gleichen Hintergrund.

00:24:32: Also, sudanesischer Vater und thüringische Mutter.

00:24:36: Also,

00:24:36: es war halt so ... Es waren so viele Zufälle,

00:24:39: gleichzeitig

00:24:40: am Start, das war

00:24:41: echt extrem witzig.

00:24:43: Mit ihr bin

00:24:43: ich dann auch zusammen

00:24:44: aufgewachsen quasi.

00:24:45: Schön.

00:24:46: Das war schon witzig.

00:24:48: Und hat sie aber dann auch ganz viel einfach immer verstanden, oder?

00:24:51: Wenn du zu ihr kamst und irgendwas erzählt hast, ist das auch so.

00:24:54: dieses ... Ja, das

00:24:55: sowieso, ja, auf jeden Fall.

00:24:57: Dass man sich erklären muss, ne?

00:24:59: Genau, es gibt

00:24:59: ja aber so wenige Momente, wo man halt wirklich ... Ach, ich weiß nicht.

00:25:03: Es gibt halt so Dinge, die muss man weißen Menschen, beziehungsweise Menschen ohne Migrationshunde und

00:25:09: andere

00:25:09: erklären, dass man so ganz viel ausführen.

00:25:12: Und

00:25:13: das gibt's halt nicht mit Leuten, die so einen krass ähnlichen Hintergrund haben.

00:25:17: Aber wo ich auch sagen

00:25:17: muss,

00:25:18: generell mit so binationalen Menschen sind immer irgendwie viel Gemeinsamkeiten, obwohl teilweise der Hintergrund so unterschiedlich ist.

00:25:25: Aber man denkt sich dann schon manchmal auch so,

00:25:27: ja ... Voll.

00:25:29: Und jeder sich so anders auch entwickelt.

00:25:31: Das ist nämlich ganz wichtig.

00:25:33: Wir sind ja Menschen am Ende des Tages.

00:25:34: Und bei uns im Verein, wir haben uns auch so unterschiedlich entwickelt.

00:25:39: Wir sind alle ganz eigene Charaktere geworden.

00:25:41: Aber uns verbindet halt was.

00:25:43: Ob wir wollen oder nicht, uns verbindet eben genau dieses ... wie nationale oder ... wie kulturelle.

00:25:49: Vielleicht auch der Verband, so als Plattform einfach.

00:25:53: Cool.

00:25:54: Und ... Ebenso zu welcher Rolle habt ihr wohl?

00:25:58: Also du bist ja also von Mainz nach München gekommen,

00:26:02: Sarah.

00:26:03: Und

00:26:04: jetzt in München,

00:26:05: ja, ja.

00:26:05: Und dann Sarah aus Leitzig nach Halle übertrießen.

00:26:12: Übertrießen.

00:26:16: Und

00:26:18: genau, weil ich finde, das ist auch schon interessanter für diejenige, die uns hören und denken, vielleicht könnte ich auch... mich engagieren.

00:26:26: Was heißt es?

00:26:27: Was ist euren Wunsch auch für eure Engagement im Verband?

00:26:32: Habt ihr Bock, noch was zu machen oder einfach Werbung dafür?

00:26:36: Na ja, ich meine, mit dieser Reihe, Sarah, haben wir schon ein deutlicher Gewerb.

00:26:42: Der schuldet euch jetzt was.

00:26:44: Ja.

00:26:46: Mit Liedsausweis.

00:26:47: Genau.

00:26:48: Ich spreche das mal an.

00:26:52: Ich hab das gerade extra betont mit Berlin, weil, als ich nach Berlin gegangen bin, hat das für mich keine Rolle gespielt.

00:26:59: Weil ich da auf einmal in so einem Melting-Pod von allem war.

00:27:02: auch man auch seine probleme natürlich aber es war einfach es war multikulturell in berlin und da bin ich nicht so aufgefallen.

00:27:09: aber als ich nach münchen gekommen bin hat es auf einmal wieder eine rolle für mich gespielt weil ich natürlich auch alles hier irgendwie ein bisschen gesettelter und ruhiger ist und so und ich gemerkt habe oh warte mal in meinem freundeskreis sind sehr viele junge paare die tatsächlich wie national sind.

00:27:24: Also da ist das eine Paar, sie ist Münchnerin, aber hat einen afroamerikanischen Hintergrund.

00:27:31: Jemand ist Deutscher und die haben jetzt ein Kind bekommen und dann gibt es einen thailändischen Freund und seine Frau ist Britin und die haben ein Kind aus dem Kamerun jetzt adoptiert.

00:27:40: Also da kommen so viele Kulturen irgendwie zusammen, da ist mir plötzlich wieder klar geworden, Moment mal, ich unterhalte mich mit denen und dann gebe ich denen immer diese ganzen Infos.

00:27:48: die ich aber eigentlich auch nur aus dem Verband hab.

00:27:50: Ich hab gesagt, stopp, Leute, ihr müsst eigentlich Teil dieses Verbandes werden und eure Kinder da jetzt auch drin groß werden lassen, weil's wichtig ist.

00:27:58: Weil sie auf einmal so Sachen auch erleben, die ich ja als Kind auch erlebt hab.

00:28:02: Und dann sage ich, ihr könnt eure Kinder schützen, indem ihr halt euch auch so eine Plattform sucht.

00:28:07: Ja, und jetzt treffe ich mich übermorgen mit dem Verband hier in München und versuch, eine Kindergruppe mal in die Wege zu leiten.

00:28:16: Mal schauen, ob die Leute ... Das drauf haben, aber ich fände es schön.

00:28:20: Auf Fischen ist

00:28:20: bunselbar,

00:28:21: ich fahre

00:28:24: wieder nachts.

00:28:25: Nicht so viel zu essen.

00:28:26: Sprechen

00:28:26: auch noch mal.

00:28:27: Es ist ein Logo, das man raufklatschen kann.

00:28:30: Auf jeden Fall.

00:28:31: Der Adler ist ja eigentlich

00:28:32: schon nur... Naja,

00:28:33: ja, aber cool auf jeden Fall.

00:28:35: Ich glaube, in Halle gibt es halt keinen... Doch, nee, da gibt

00:28:38: es...

00:28:38: Leidzig ist das nächste.

00:28:40: Nee, ich meine, da gibt es voll Sinn.

00:28:41: Aber

00:28:41: es gibt

00:28:43: keine Zweistelle.

00:28:43: Vielleicht

00:28:46: gründest

00:28:47: du einen.

00:28:47: Ich hab nicht unbedingt weit

00:28:49: entfernt, aber ...

00:28:50: Ich hab schon öfter mal überlegt, ob man mal so ein Ding gründet.

00:28:54: Auch, wo man sich

00:28:55: treffen kann.

00:28:56: Ich hab noch nicht was mit Kindern zu tun.

00:28:58: Aber Vernetzung ist immer

00:28:59: wichtig.

00:28:59: Ja, genau.

00:29:03: Und ganz ehrlich, es ist halt auch ein Verband, der jetzt ... Also, ich liebe alle unsere Mamas, und ich liebe diese ganzen Frauen und Männer, die diesen Verband zu dem gemacht haben, was er ist.

00:29:13: Aber die sind auch älter geworden, und die haben andere Themen, und ich finde, es ist auch so ein bisschen jetzt unsere Zeit.

00:29:19: Also, wir spielen jetzt auch irgendwie eine andere Rolle, und werden älter und bewusster, und gehen bewusster mit diesen Themen um, und sollten da irgendwie auch immer mehr rein, finde ich, und das auch nutzen, um diesen Verband wieder ... cooles und frisches Gesicht zu geben.

00:29:34: Hat er, hat er auf jeden Fall.

00:29:35: Aber wir sind hier, wir sind die Zukunft.

00:29:38: Nein, also wir können ja auch sehr viel lernen.

00:29:41: Vielleicht lernen wir jetzt einfach noch viel von denen und führen es dann weiter.

00:29:44: Das finde ich schön.

00:29:45: Ja,

00:29:46: finde ich

00:29:47: auch.

00:29:47: Leute können auch von uns lernen.

00:29:48: Ja eben, ja, ja, klar, natürlich, ja.

00:29:51: Wir sind ja das Produkt.

00:29:54: Wir sind das, was passiert.

00:29:56: Wir sind das, was Sie immer bewerben.

00:30:00: Ich finde vor allem wichtig, ihr seid quasi die konkrete Beweisung, was den Verband mit einem Community macht, mit Familien, mit Menschen insgesamt.

00:30:15: Ja, ihr habt auch einfach eine andere Perspektive, weil... Also, soweit ich jetzt verstanden habe, was sie am Anfang angeleitet haben, es war alles sehr ein bisschen so theoretisch, so im Sinne von wir finden das Rechte, dass wir eine Vertretung haben

00:30:31: von

00:30:31: unseren Rechteinteressen, alles Mögliche ist.

00:30:34: Und dass es eine Plattform angeboten wird, an unseren Kindern sich auszutauschen über diese Themen, so wie Alltagsrassismus.

00:30:41: Aber, wie ihr auch gesagt habt, die meistens aktiven waren deutsche weißen Mamas, die an den anderen Hintergrund und Erfahrungen hatten.

00:30:49: Und es ist einfach anders.

00:30:53: Und ich finde es schon wichtig, dass... Voll,

00:30:55: dass wir das jetzt so weiterführen vielleicht, als dieses konkrete Beispiel.

00:30:59: Genau.

00:31:01: Das ist ja auch so bunt, ist ja auch so eine Palette an Menschen, die da zusammenkommt.

00:31:06: Und um allen anderen einfach so eine Plattform zu ... Also klar, binationale Familien- und Partnerschaften, das ist ja auch ... dafür steht der Verband.

00:31:15: Aber der Verband setzt sich ja für so viel mehr auch noch ein.

00:31:17: Also auch für alle möglichen anderen diskriminierten Gruppen in dieser Gesellschaft.

00:31:24: Die haben jetzt auch eine große Aktionsktion gestartet für die Geflüchteten, damit diese Familienzusammenführung eben stattfindet.

00:31:30: Ich find das toll.

00:31:31: Ich find's wichtig, dass man da auch so eine ... Ja, gerade wenn man so eine Stimme hat.

00:31:35: Und der Verband ist recht groß, dass man das dann auch nutzt und da dann auch Werbung merkt.

00:31:40: Die AfD hat sich ja sehr negativ geäußert über die IAF.

00:31:44: Die haben sich ja offensichtlich... Ja,

00:31:48: wow.

00:31:51: Nicht, dass ich denen hier irgendwie einen Raum geben möchte, aber tatsächlich ist für die gerade so was wie der Verband einen Dorn im Auge.

00:32:00: Aber das ist eigentlich ein gutes Zeichen.

00:32:01: Ja,

00:32:01: genau.

00:32:02: Das ist ein Superzeichen.

00:32:03: Ja, ja.

00:32:03: Das ist ein Superzeichen.

00:32:04: Weiter damit.

00:32:06: Genau, das ist so ein... Ihr macht

00:32:07: die alles richtig.

00:32:08: Macht weiter bunte Babys.

00:32:10: Das ist ganz toll.

00:32:11: Ganz wichtig.

00:32:12: Ist das jetzt das loggendes Verbandes?

00:32:16: Ja,

00:32:17: nicht

00:32:18: euch.

00:32:18: Wie nationale Familien

00:32:20: und PartnerschaftsTV.

00:32:22: Macht weiter bunte Babys.

00:32:24: Ich glaube, wir haben einen

00:32:26: Endvertitel für die Folge

00:32:27: gefunden.

00:32:29: Ich weiß nicht, ob das jeder mag, aber ja, wie gesagt, ich gehe da mit ein bisschen Humorvolle um.

00:32:35: Meine Mutter wird mich schimpfen und sagen,

00:32:36: ah,

00:32:38: genau mit solchen Ausdrücken, aber ich empfinde mich als bunt durch und durch.

00:32:45: Ich finde das großartig.

00:32:46: Aber das ist dann doch auch eine Überleitung, diese Generationswechsel auch zu unserer nächste Folge.

00:32:52: Da werden wir mit Konstanze in Leipzig sprechen, weil es ist ja auch voll interessant, die Perspektive eben

00:33:00: von diesen

00:33:00: deutschen weißen

00:33:01: Mamas,

00:33:02: die sich quasi über ihren Kinder und ihren Partnerschaften, diese... komplett fremdes welt reingekommen sind und auch teil davon geworden sind und sich voll voll engagiert haben.

00:33:16: und das haben wir viel sicherlich den zu danken.

00:33:19: voll finde ich schön dass du das auch sagst weil mir ist es so wichtig dass diese mütter auch mal eine anerkennung erfahren.

00:33:25: die haben sehr viel sehr sehr viel gemacht und auch sehr viel einstecken müssen glaube ich in dieser gesellschaft.

00:33:31: ja

00:33:32: ich glaube was sagst du sarah war das

00:33:35: jetzt

00:33:36: Oder

00:33:36: ...

00:33:37: Du hast jetzt auch

00:33:38: so eine schöne

00:33:39: Einleitung zum Schluss gewartet.

00:33:41: Das war so

00:33:42: eine beste Überleitung,

00:33:43: die ich dir gehört habe.

00:33:47: Das machen wir jetzt nicht kaputt.

00:33:50: Ja, schön.

00:33:50: Wir müssten das jetzt noch wegschlippeln,

00:33:52: oder so.

00:33:52: Das war ja furchtbar.

00:33:54: Diese

00:33:54: ganze Komplimente können wir natürlich schneiden.

00:33:58: Nein, die lasst dir drin.

00:34:01: Das

00:34:01: muss drin bleiben.

00:34:01: Leute müssen wissen.

00:34:03: Ja, Leute müssen wissen, dass wir uns lieb haben.

00:34:06: Ja, und dass auch ihr hier eine ganz wichtige und tolle Arbeit eben leistet, indem ihr das sichtbar macht.

00:34:11: Also, nein, ich war total begeistert, als ich diese Anfrage da gelesen hatte.

00:34:17: Weiter so.

00:34:17: Machen

00:34:20: wir weiter bunter Folgen.

00:34:22: Ja, wir machen die Babys und ihr die Folgen.

00:34:27: Dann kommen wir zusammen.

00:34:30: Okay,

00:34:31: gut.

00:34:32: Dann, ich glaube, das war es für

00:34:34: diese

00:34:34: Folge.

00:34:36: Das werde ich nicht mehr.

00:34:38: Wirklich, vielen Dank, Pascha, dass du dich für uns Zeit genommen hast.

00:34:42: Danke euch.

00:34:43: Und Folgen gehört hast und so engagiert warst.

00:34:47: Genau, das war's für diese Folge.

00:34:48: Folgt die Pirca Kelly-Stiftung, weiterdenken über die jeweiligen Kanäle, Instagram, Twitter, Facebook und so weiter.

00:34:55: Folgt die Farbe der Nation extra auf Instagram bei FDN der Podcast.

00:35:00: Folgt den auf jeden Fall.

00:35:03: Sehr, sehr wichtig.

00:35:04: Geile Werbung.

00:35:06: Auf jeden Fall.

00:35:07: Ja, da, da.

00:35:08: Posten wir

00:35:08: auch

00:35:09: viele Vertiefungsmaterial über den Folge oder was uns einfach passiert oder einfällt.

00:35:15: Genau, also, nächste Folge,

00:35:17: da

00:35:18: ziehen wir ihn nach Leipzig

00:35:19: um.

00:35:20: Und folgt uns weiter, kommentiert, schickt uns gerne eure Anregungen auch für neue Themen oder Ansprechpartnerinnen, die wir gerne mal in die Zukunft interviewen können.

00:35:32: Lasst euch

00:35:33: drücken.

00:35:34: Bis nächste

00:35:34: Mal.

00:35:36: Und... Ja, die

00:35:38: Musik ist von Kevin MacLeod, wie immer.

00:35:40: Ganz

00:35:40: wichtig.

00:35:41: Ganz, ganz wichtig.

00:35:42: Kofferide geschützt.

00:35:46: Genau.

00:35:47: Ciao und... Ciao.

00:35:49: He he he.

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