Die Folge wo die Farbe der Nation wählen geht
Shownotes
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Musik: youtu.be/ZAtd5Z8rvDY
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00:00:00: Und Servus.
00:00:01: Aus zwei Freistaaten.
00:00:02: Ich bin Sarah, die hundertprozentdeutsche, aber auch fünfzigprozentenzulisische Studentin aus Halle.
00:00:07: Und ich bin Carmen, die hundertprozentitalienische, aber auch hundertprozentdeutsche Bildungsreferentin der Petra Kelly Stiftung in Bayern.
00:00:14: Und je sei bei dem Podcast
00:00:16: Die Fahre
00:00:17: der Nation.
00:00:17: Die Fahre der Nation gelandet.
00:00:20: Wunderbar.
00:00:20: Was machen wir hier?
00:00:21: Sonst reden wir über komplizierte Themen wie Alltagsrassismus, Identität, Heimat und Integration mit einer gewissen Ironie und ganz direkt.
00:00:28: Auch diese Staffel reden wir darüber, aber dieses Mal wird es ganz besonders.
00:00:32: Genau, die Wahl steht an und Sarah und ich entscheiden zum ersten Mal über den Bundestag.
00:00:37: Nein, wir waren vorher nicht einfach zu Fall zu wählen.
00:00:40: Sarah war einfach zu jung.
00:00:41: und ich nicht eingebürgert genug.
00:00:44: Aber wie geht das wählen eigentlich?
00:00:45: Wer darf, wer nicht?
00:00:46: Welche Hürden gibt es?
00:00:47: Und wie kann man helfen, den Bundestag?
00:00:49: Achtung, Wortwürz bunt zu machen.
00:00:51: Also folgt uns in den Kampf um die Demokratie.
00:01:09: Und herzlich willkommen zurück zu der vorletzte Folge.
00:01:14: Diese neue Reihe von Die Farbe der Nation geht wählen.
00:01:18: Eine... Eine Reihe über Repräsentativität in der deutschen Politik von Menschen mit Migrationsgeschichte.
00:01:24: Obwohl wir heute darüber reden werden ausschließlich, was sind unsere Motivationen, wählen zu gehen.
00:01:31: Wir haben unser Publikum gefragt, uns ein paar Vokalnachrichten oder Schriftliches zu schicken mit ihrer eigenen Motivation und quasi zur Endspur vor der Wahl, uns weiter zu motivieren und die Leidenschaft zu wählen, quasi zu äußern.
00:01:47: zu begünstigen.
00:01:49: Ja, also, vielleicht ihr habt bemerkt auf unserer Instagram und so, und was ich auch in der vorletzten Folge gesagt habe, dass ich bald Mama sein werde.
00:02:00: Es ist schon soweit.
00:02:01: Meine Tochter ist inzwischen auf die Welt gekommen.
00:02:04: Es ist fast zwei Monate alt, was unglaublich ist.
00:02:07: Und ihr denkt, ja, aber wir haben deine Stimme vor einem Monat bei der letzten Folge gehört.
00:02:12: Wie könnte das sein?
00:02:13: Das ist die Magie.
00:02:16: Der
00:02:16: vorherige Aufnahme.
00:02:19: Genau, also die letzte zwei Folgen hatten wir im Voraus aufgenommen, bevor ich in Elternzeit bzw.
00:02:25: Mutterschutz gegangen bin.
00:02:26: Das heißt, diese Folge nehmen wir kurz vor der Veröffentlichung ganz live aus meiner Elternzeit, meine Tochter schläft gerade.
00:02:33: Also, vielleicht, falls ihr Interrundsgeräusche hören werdet oder wir so mal Pause machen mussten.
00:02:40: Deswegen, ihr weiß Bescheid.
00:02:43: Oder, Sana, erzähl mal.
00:02:45: Es ist natürlich ein Podcast und kein Video, aber wie süß war sie.
00:02:48: Extrem süß.
00:02:49: Oh mein Gott, ich hab noch nie etwas Süßes gesehen.
00:02:53: Oh ja, genau.
00:02:54: Okay, aber zurück zu unserem Thema.
00:02:57: Wir haben euch letztes Mal erzählt, wie man wählen geht.
00:03:01: Also was sind die ersten Zweitstimme?
00:03:03: Wie die Briefwahl funktionierte?
00:03:05: Ich habe mittlerweile schon meine Wahlunterlagen bekommen.
00:03:09: Wie sieht es bei dir, Sarah, aus?
00:03:10: Ich habe sie auch gekriegt.
00:03:11: Ich habe sie wieder viel zu spät gekriegt.
00:03:13: Also ich habe mich schon wieder Sorgen gemacht.
00:03:16: Immer dann, wenn ich anfange, mir Sorgen zu machen, kommt meine Wahlunterlagen.
00:03:18: Okay, das ist doch
00:03:19: schön.
00:03:20: Okay, kurz beruhigend.
00:03:22: Aber falls ihr uns hört und noch nicht eure Wahlunterlagen bekommen habt, dann könnt ihr euch immer gerne an eure Wahlamt wenden und diese nachfordern.
00:03:31: Genau, ich muss sagen auch, das wollte ich dir auch fragen, weil wir haben uns seit so lange nicht mehr gehört.
00:03:38: Hast du dich entschieden, ob du quasi leibhaftig wählen gehst, oder?
00:03:43: Ich werd
00:03:44: tatsächlich hingehen.
00:03:45: Ich bin doppelt geimpft.
00:03:46: Und
00:03:47: das ist meine erste Bundestagswahl.
00:03:49: Und ich möchte einfach irgendwie live in der Schlange stehen.
00:03:53: Und meinen Kreuz setzen irgendwie.
00:03:54: Ich romantisiere das total.
00:03:55: Aber ich lass mir das nicht nehmen.
00:03:58: Nee, nee, hast du vollkommen Rechte.
00:04:00: Ich hatte das selber gemacht.
00:04:02: Also, ich hatte auch schon dieses Bild im Kopf, dass ich in die Schlange warten würde mit meiner Tochter quasi bei mir.
00:04:11: Und es würde leider nicht so sein.
00:04:13: Ja, Verantwortung hat den Vorrang.
00:04:16: Nee, weil als vorher schwangere Frau und jetzt still in der Mutter gab noch keine Kleiderregeln bezüglich Corona-Impfung.
00:04:25: Und ich werd erst in ein paar Wochen ... zum ersten Mal.
00:04:28: Und das heißt, keine Ahnung, ich würde mich nicht unter Prozent wohl in der Wandkabine zu gehen.
00:04:36: Und deswegen werde ich auch per Brief wählen.
00:04:40: Ich war ziemlich traurig, als ich die Entscheidung getroffen habe.
00:04:44: Aber ich habe mich quasi selbst überzeugt und argumentiert, indem ich gesagt habe, ja, in Italien man kann nicht per Brief, per Post wählen.
00:04:54: Das gehört sich auch zur Interaktion in Deutschland, dass es ein anderes Wahlsystem gibt mit anderen Möglichkeiten.
00:05:01: Du erfährst einfach das mit.
00:05:04: Ja, vielleicht
00:05:04: die deutsche Bürokratie mitnehmen und so.
00:05:07: Ach, it's not lame.
00:05:08: You're very cool for doing the responsible thing.
00:05:11: Yeah, I don't know.
00:05:13: Okay.
00:05:13: Aber ja, genug über uns.
00:05:15: Ihr habt heute das Wort.
00:05:18: Es gab mehrere, die uns entweder auf Facebook oder Instagram geschrieben haben.
00:05:23: Mit wem möchten wir anfangen, Sarah?
00:05:26: Ich würde mit Facebook
00:05:27: anfangen, vielleicht.
00:05:28: Ich finde
00:05:28: den Einstieg ganz cool.
00:05:30: Und zwar haben wir eine Nachricht gekriegt, wer sein oder ihr Recht zu wählen.
00:05:32: nicht wahrnimmt, hat auch kein Recht sich später über die PolitikerInnen zu beschweren.
00:05:37: Und I see that, ich finde es legitim.
00:05:42: Ja, also, ich finde diese Nachricht extrem legitim und ich versteh ... Also, ich kann die Frustration sehr gut nachvollziehen.
00:05:50: Es ist aber auch etwas, woran ich denke, so eine Argumentation überzeugte gar nicht die Menschen, die normalerweise nicht wählen gehen.
00:06:00: Weil sie sich quasi attackiert fühlen vielleicht.
00:06:03: Also, durch Schemung überzeugt man niemanden, denke ich.
00:06:08: Aber es ist extrem legitim und ich verstehe das, weil ... Über den Nachricht wollte ich nur sagen, dass es auch andere Wege der Teilnahme gibt.
00:06:16: Durch Engagement, durch Demos, alles Mögliche.
00:06:21: Aber ich verstehe schon diejenigen, die sagen, na ja, die gehen nicht wählen und dann gehen auch die Demo und es ist vielleicht weniger konstruktiv.
00:06:30: I don't know.
00:06:31: Aber, ja, I feel you.
00:06:34: Stranger on the Internet.
00:06:36: Es ist ... Also, ja, ich kann's nachvollziehen.
00:06:39: Klar sind das auch voll die guten Punkte.
00:06:42: Aber sich zu beschweren, obwohl man hätte gehen können, hundert Prozent.
00:06:46: Und dann ... Ich weiß nicht, ich find auf jeden Fall die Idee witzig, sich das Recht, sich zu beschweren, zu erwählen.
00:06:52: Also, ja, sich das zu erkämpfen durch ein Wahlsonntag.
00:06:57: und sich dann beschweren dürfen.
00:06:58: Das ist so unglaublich Deutsch.
00:07:00: Ich liebe das.
00:07:01: Ich wollte gerade das Gleiche sagen.
00:07:04: Das Recht zu beschweren ist etwas, wofür die Deutschen bestimmt kämpfen würden.
00:07:08: Ja, ne?
00:07:08: Also Lieblings.
00:07:10: Also vielleicht gar
00:07:11: nicht so ein schlechtes Argument eigentlich.
00:07:14: Okay, so interpretiert finde ich das gut.
00:07:17: Okay.
00:07:18: Gut, next one.
00:07:19: Wir haben jetzt eine Vokalnachrichte.
00:07:22: Den werden wir jetzt spielen.
00:07:25: Ich gehe wählen, weil Demokratie von Teilhabe lebt.
00:07:29: Und der Stimmenabgabe ist halt die einfachste Form der Teilhabe am demokratischen System.
00:07:36: Und ich möchte ja auch irgendwie sicher gehen, dass ich nicht eines morgens mit einer Regierung aufwache, mit der ich überhaupt nicht einverstanden bin.
00:07:45: Ja, ähm... Demokratie lebt von Teilhabe.
00:07:48: Das ist ein absolutes, grundsätzliches Prinzip, finde ich toll, dass der zu höhere das gesagt hat.
00:07:54: Obwohl ich ziemlich witzig fand, dass mit der ... Ich möchte nicht aufwachen mit einer Regierung, mit der ich nicht einverstanden bin.
00:08:01: Ja, das ist meine Lebensrealität seit ich denken kann.
00:08:05: Ich mache jeden Tag auch mit einer Regierung, die ich nicht leiden kann.
00:08:08: Oh ja.
00:08:09: Oh ja.
00:08:10: Deswegen gibt es die Opposition.
00:08:12: Wir haben das schon gesagt in einer Vorherregung.
00:08:15: Weil ich war wählen.
00:08:18: Genau.
00:08:19: Also ich darf aufwachen, nicht ein Verstanden sein und mich beschweren.
00:08:24: Ja.
00:08:24: Ja.
00:08:25: Find ich ein absolutes, sehr gutes Zusammenhang.
00:08:28: Machen wir weiter vielleicht mit einem Nachricht, die jemand uns über Instagram geschickt hat.
00:08:36: Genau, eine Zuhörerin hat geschrieben, weil ich möchte, dass die Partei, die ich wähle, eine Chance zur Regierungsbeteiligung bekommt.
00:08:43: Finde ich auch legitim.
00:08:44: Also, es war irgendwie in den seltensten Fällen so gefühlt, aber ...
00:08:48: Man kann's versuchen.
00:08:49: Genau, also ... Es kommt drauf an, welche Partei du wählst.
00:08:53: Also, wenn du ... zum Beispiel, weil sie die Tierschutzpartei willst.
00:08:57: Dann sagen wir mal, die Hoffnung stirbt zuletzt.
00:09:02: Aber sie stirbt.
00:09:03: Sorry.
00:09:04: Nee, also, es kommt darauf rein, natürlich.
00:09:07: Das ist vielleicht auch ein Plädoyer für ... Also, ich weiß nicht, man könnte diese Nachrichte so in zwei Gewege interpretieren, würde ich sagen.
00:09:15: Einerseits, das Weg ist wild, was dich am meisten repräsentiert.
00:09:20: Also, die Partei, die dich wirklich deine Ideen ... Na ja, dann gehen's weiter zur Politik gut repräsentiert.
00:09:26: Andererseits, man könnte das auch interpretieren, indem man auch die Partei will, die schon die meisten Chancen hat.
00:09:34: zu einer Regierungsbeteiligung.
00:09:36: Aber ich finde die erste Interpretation cooler.
00:09:40: Wir entscheiden uns einfach dafür, der Mensch kann sich nicht wehren.
00:09:42: Genau,
00:09:43: genau.
00:09:43: Ja, er hat auch keine Vokallnachricht, sondern wir können auch seine quasi Stimmintonation nicht interpretieren.
00:09:51: Aber danke für deine Teilnahme.
00:09:54: Okay, wunderbar.
00:09:55: Next, das war ... Ah, noch eine Vokallnachrichte, den wir jetzt euch spielen.
00:10:03: Hallo.
00:10:04: Wählen gehen ist für mich einfach ein so großes Privileg und auf jeden Fall keine Selbstverständlichkeit.
00:10:11: Und angesichts dessen, dass sich die Generation von Frauen vor uns das Wahlrecht einfach hart erkämpfen mussten, kommt es für mich einfach nicht infrage, diese Errungenschaft in den Sand zu setzen und nicht wählen zu gehen.
00:10:25: Ja, das war total geile Nachricht, fand ich.
00:10:27: Ich hab mich super gefreut.
00:10:28: Außerdem war das unser Superfan.
00:10:31: You know
00:10:31: who you are.
00:10:34: Und ich find die Antwort total geil.
00:10:35: Ganz ehrlich, das ist so ein schöner Punkt einfach auch, sich noch mal daran zu erinnern, wofür Generationen von Frauen gekämpft haben und warum man das jetzt gerade als weibliche Person quasi noch mal wertschätzen kann.
00:10:47: Ich find das echt cool.
00:10:48: Weil ich hab's gar nicht so auf dem Schirm tatsächlich.
00:10:50: Man vergisst das, glaub ich, relativ schnell.
00:10:52: Ja, es ist in kaum ... ne, hundert ... drei Jahre her.
00:10:57: Also, es ist ... ja, so zwei Generationen, drei, übrigens.
00:11:01: Ja, das ist schon krass.
00:11:03: Und ich finde auch total gut, dass sie was zu dem Punkt gesagt hat, weil wir in der zweiten Folge war das mit Rika, das schon angesprochen haben, dass Repräsentativität viel mehr bedeutet, nicht nur so Menschen mit Migrationsgeschichte, sondern Frauen, Menschen, andere sexuelle Orientierung und alles Mögliches.
00:11:25: Und wir haben in dieser Reihe hauptsächlich über Repräsentativität von Menschen mit Migrationsgeschichte gesprochen.
00:11:32: Aber es gibt so viele Errungenschaften, die unterschiedlichste Menschen sich erkämpft haben, die auch diese Demokratie lebendig machen und besser einfach.
00:11:43: Und ich finde total gut, dass wir jetzt in dieser letzten Folge das nochmal betonen können.
00:11:48: Also, danke für diese Nachrichten.
00:11:50: Ja, danke.
00:11:51: Genau.
00:11:52: Und noch weiter zu dem Thema, dass es ein großes Privileg ist, hören wir die nächste Vokallnachricht.
00:12:01: Warum ich für den Bundestag wählen gehe?
00:12:05: Weil es sich gehört.
00:12:07: So bin ich zumindest groß geworden.
00:12:09: Mit der Idee, dass aktive Bürgerschaft auszuüben, sei ein Recht, eine Pflicht, aber vor allem etwas Natürliches.
00:12:18: Wer ich in meinem Herkunftsland würde, sich deswegen diese Frage rübrigen.
00:12:23: Aber das endet die Bedeutung meiner Beteiligung hier in meinem neuen Land überhaupt nicht.
00:12:29: sogar erweitert sie, denn hier ist die Möglichkeit, zum Beispiel für den Bundestag zu wählen, sogar irgendwie ein Privileg.
00:12:39: Das habe ich spätestens gemerkt, als ich mich über das Verfallen für die Annahme der deutschen Staatsangehörigkeit erkundigt habe.
00:12:46: Ich habe zum Beispiel das Glück, meine Präferenz als völlig berechtigte Bürgerin in beiden Ländern abgeben zu dürfen.
00:12:55: Und das heißt auch, meine Erfahrungen und Erlebtes in meinen Entscheidungen einfließen lassen zu dürfen und so auch indirekt durch die Politikerinnen, die ich wählen, bis in das Parlament gelangen zu lassen.
00:13:09: Und das ohne meine Identität als Bürgerinnen zu entzweien.
00:13:13: Nicht für alle Menschen, die eine Migrationsgeschichte haben, ist das so.
00:13:17: Deshalb honoriere ich diese Möglichkeit.
00:13:20: Und gleichzeitig tue was ich für Natürliches halte.
00:13:24: Also ich fühle mich zugehörig in der Realität, in der ich lebe.
00:13:31: Ich mache mich bewusst über die Vergangenheit und den Gegenwart dieses Landes, das mir vieles gegeben hat und gibt, aber auch einiges Issus hat.
00:13:44: Und deshalb kümmere ich mich um die Zukunft des Landes, das auch noch viel zu tun hat, gerade was Menschen mit Migrationsgeschichte betrifft.
00:13:54: Das sind zumindest meine Gründe.
00:13:58: Oh ja, was für eine Nachrichte.
00:14:00: Also, dass das Willengehende ein Recht und gleichzeitig ein Pflicht ist, was natürliches ist.
00:14:07: Ich bin auch mit der Idee so groß geworden.
00:14:10: Find ich total gute, dass jemand in dieser Folge das auch noch mal betonte.
00:14:15: Und das auch mit der doppelte Staatsangeördigkeit ist ein extrem großes Privileg.
00:14:21: Das hatte ich auch vor Kurzem mit anderen Freunden besprochen, dass, na ja, hätte ich nicht diese Möglichkeit, Ich hätte das vielleicht nicht gemacht, weil es ist schon krass, dass man sich entscheiden muss.
00:14:38: Und viele andere Menschen haben nicht dieses Privileg.
00:14:42: Und ich finde total gut, dass man auch quasi mit den anderen Menschen, die diese Möglichkeiten nicht haben, in Kopf wählen geht.
00:14:50: Also, ich muss sagen, nach dieser Reihe, die wir gemacht haben, ich werde wählen auch ... auch mit der Menschen in den Kopf, mit denen wir auch während der Reihe gesprochen haben, interviewt haben, die noch nicht wählen dürfen.
00:15:05: Und das fand ich sehr inspirierend von dieser Arbeit.
00:15:09: Ja, was sagst du dazu, Sarah?
00:15:11: Also,
00:15:11: ich stimme die hundert Prozent zu auf jeden Fall.
00:15:13: Aber das, was du grad gesagt hast, ist mir vor dem Kopf hängen geblieben.
00:15:17: Auch was, was wir so gelernt haben, zwischendrin.
00:15:19: Also, ich meine, das klingt total cheesy.
00:15:21: Aber es ist schon so.
00:15:22: Ich hab mich noch nie so sehr mit dem wählen und der Wahl.
00:15:27: für mich war das auch immer was Natürliches.
00:15:28: So macht man halt quasi, wer nie auf die Idee kommt, nicht zu wählen.
00:15:32: Aber ich hab mich jetzt noch mal ganz anders damit auseinandergesetzt, das ist echt cool.
00:15:35: Und genau, wie sie gesagt hat, es ist halt irgendwie was Natürliches und auch dieses Zugehörigkeitsgefühl.
00:15:42: Dass man eben irgendwie teilnimmt an der Demokratie, in der man eben lebt und in der man vielleicht auch gerne lebt, das find ich ein wunderschöner Punkt.
00:15:50: Und ich fand vor allem der Satz, dass je um die Zukunft ... Kümmerl.
00:15:54: Also, dieses Wortausfall fand ich total gut.
00:15:57: Weil im Endeffekt wählen zu gehen, ist tatsächlich, sich um unsere Demokratie, unsere Gesellschaft, unsere Zukunft, uns zu kümmern.
00:16:04: Das ist wie, sich um einen Freund der eigene Familie, keine Ahnung, sich zu kümmern.
00:16:12: Das ist so, was von liebwohl ist, liebvoll.
00:16:15: Ja.
00:16:17: Nee, aber das stimmt ja auch so.
00:16:18: Demokratie ist ja, man muss sich kümmern, man muss das irgendwie pflegen.
00:16:22: Es braucht viel Aufmerksamkeit zu einer Demokratie.
00:16:25: Oh, ja.
00:16:27: Wenn man einmal nicht hier
00:16:27: aufpasst.
00:16:29: Oh, wir werden am Ende das ansprechen.
00:16:33: Aber wir haben die nächste Nachrichte, die uns über Facebook erreicht hat, oder?
00:16:37: Ja, und zwar, schreibt jemand, ich gehe hier wählen, weil ich es toll finde, in unserer Gesellschaft zu partizipieren.
00:16:43: Es ist doch super, dass man jemand netten aus dem Viertel in den Bundestag schicken kann und man sogar selbst gewählt werden könnte, wenn man sich auch politisch engagiert.
00:16:51: Die Möglichkeit für alle Menschen an Politik teilzuhaben ist ein großes Glück, was nicht allen auf dieser Welt haben.
00:16:55: Also, ich find den ersten Punkt total geil.
00:16:57: Also, dieses jemand netten aus Nachbarschaft in dem Bundestag schicken, finde ich, so ein schönes Bild einfach.
00:17:03: Und ich mein, so ist es ja irgendwie auch.
00:17:05: Also, ich glaub, man vergisst das schnell.
00:17:06: die einfach ganz normale Menschen sind, die man theoretisch in den Bundestag schicken kann und die man toll findet oder die man sympathisch findet.
00:17:13: Also, das finde ich schon irgendwie cool.
00:17:14: Es geht natürlich nicht ganz so direkt, dass man irgendwie sagt, okay, du gehst jetzt in den Bundestag, aber ich finde die Vorstellung irgendwie total süß.
00:17:21: Ja, also er erklärte auch, dass so abgeordnete Menschen sind.
00:17:27: Das klingt blöd, aber irgendwie vergesst man das schon, oder?
00:17:30: Ja,
00:17:30: ja.
00:17:31: Also, ich meine, wir haben mittlerweile in der fast drei ... Ja, oh Gott, wir haben vergessen das zu feiern.
00:17:39: Wir haben drei Jahre gefeiert, erreicht vom Podcast im August.
00:17:44: Shit, okay.
00:17:45: Aber ja, in unserer drei-jährigen Geschichte haben wir schon mittlerweile zwei Abgeordnete beziehungsweise ehemalige Bundestagsabgeordnete interviewt.
00:17:55: Stimmt.
00:17:55: Und das sind vollkommen ... Das sind normale Menschen, die einfach so gut reden.
00:17:59: Ja, echt krass.
00:18:00: Also, so gut reden und von der eigene Sache überzeugt sind und vollengagiert sind.
00:18:07: Also, es könnte jeder Person, die man kennt, sein, mit der natürlich rechte Voraussetzungen.
00:18:15: Aber ja, man vergisst das einfach, weil viele einfach dann so nach Berlin umziehen mussten natürlich.
00:18:22: Und man sieht es, diese Menschen vielleicht weniger in der Nachbar.
00:18:26: Aber die kommen immer wieder.
00:18:27: Das traurige,
00:18:28: wenn man jemanden in den Bundestag schickt und dann sind sie nicht mehr in einer Fasche.
00:18:32: Man kann nicht mehr meine Pflanzen gießen, wenn ich in
00:18:35: den Urlaub gehe.
00:18:38: Merkel gießpflanzen.
00:18:41: Ab der siebenundzwanzigste September darf sie das machen.
00:18:45: Wieder für
00:18:45: ihre
00:18:46: Nachbar-Innen.
00:18:48: Genau, solche Sachen.
00:18:49: Hey, ich liebe mittlerweile meine Nachbar-Innen.
00:18:51: Die haben mir so viele süße Geschenke für meine Tochter gegeben.
00:18:56: Ich würde für den total wählen, aber genau.
00:19:00: Nee, aber ich finde auch den zweiten Punkt, der diese Person macht, auch total wichtig.
00:19:05: Es ist quasi eine andere Art des Privileges.
00:19:07: Wir haben ja bei den ersten Nachrichten gesehen Privileg, weil man ja Frau ist.
00:19:14: Privileg, weil man die doppelte Schatzangeölichkeit behalten kann.
00:19:19: Und jetzt, das ist so ein Privileg von jemand, der ja ... in ein demokratisches Land liebt, im Endeffekt?
00:19:25: Ja, auf jeden Fall.
00:19:26: Das ist sowas von einem Privileg.
00:19:27: Oh, ja.
00:19:28: Genau.
00:19:29: Ja.
00:19:29: Also Stichwort Afghanistan.
00:19:32: Oh Gott.
00:19:32: Es gibt ja mehrere Länder auf diese Welt, wo man nicht wählen darf und wo für viele Menschen dafür kämpfen.
00:19:39: Und das sollten wir auch hier honorieren, indem wir wählen gehen.
00:19:43: Genau.
00:19:43: Wir haben jetzt eine vorletzte Nachrichte, die wir jetzt euch spielen werden.
00:19:49: Kann
00:19:49: man fragst uns, warum gehe ich wählen?
00:19:53: Also ich habe generell immer sehr viel Wert auf wählen gelegt.
00:19:59: Mit allen, sobald ich Aktien geworden bin, habe ich
00:20:02: mich immer
00:20:03: gefreut, über die Möglichkeit, Teil des politischen Lebens zu sein und
00:20:10: so
00:20:11: irgendwie die Zukunft der Nation mitzugestellt.
00:20:15: Vielleicht sind diese letzten Satz ein bisschen übertrieben, aber im Endeffekt denke ich, dass es wirklich was wählen uns erlaubt.
00:20:24: So irgendwie ein Teil der Zukunft mitzugestalten und die Entscheidung der Gesellschaft mitzubestimmen.
00:20:35: Und jetzt kann ich auch in Deutschland das machen.
00:20:37: Ich finde das total wunderschön.
00:20:39: Ich habe mich schon seit Lange über die Politik und die Gesellschaft in diesem Land interessiert.
00:20:46: Und jetzt kann ich auch mitbestimmen.
00:20:48: Das finde ich einfach toll und deswegen gehe ich hier wählen.
00:20:53: Ciao!
00:20:53: Ach, ich mag, wenn meine italienische Freundin unsere Podcasts euren und sich mit beteiligen.
00:20:59: Ja, also, finde ich geil, dass sie auch weiterhin viel Wert auf das Wehlingehen insgesamt legte, auch hier in Deutschland.
00:21:08: Und ich finde total süß, aber auch liebvoll, wie wir vorher gesagt haben über das Kümmern, dass sie die Zukunft mitgestalten möchte.
00:21:17: Und das ist überhaupt nicht kitschig.
00:21:19: Es ist einfach so, finde ich geil.
00:21:21: Was sagst du dazu?
00:21:23: Ganz ehrlich, Dinge dürfen kitschig sein.
00:21:26: Und das kann auch richtig geil sein.
00:21:28: Also, ne?
00:21:29: Ich wollte es nur sagen.
00:21:30: Aber nein, ich find einfach diesen Zukunftsgedankten halt total schön.
00:21:34: Das hat mir jetzt auch ganz oft schon gehabt.
00:21:35: Und ich find das mit irgendwie auch der wichtigste Punkt.
00:21:38: Also, dass man eben für die Zukunft was macht.
00:21:41: Nicht nur jetzt für das jetzt oder für das morgen oder so, sondern halt wirklich irgendwie auch ein Land mitgestaltet und da teilnimmt.
00:21:48: So, das find ich.
00:21:49: Ja, vor allem auch, man vergiss es eufig, dass größte Teils der politischen Entscheidungen haben eher einen langfristigen Einfluss auf unseres Leben und nicht wirklich auf das jetzt.
00:22:03: Und deswegen ist es auch schwieriger, das zu argumentieren, Menschen davon zu überzeugen von politischen Entscheidungen oder Programme, die eher langfristig dienen sollten.
00:22:16: Aber ich finde, das ist der Punkt.
00:22:19: Aber ja.
00:22:20: Zukunft mitzugestalten, finde ich geil.
00:22:24: Das war auch meine Motivation.
00:22:26: Das habe ich in dem Gespräch mit Mitra und Nadine gesagt.
00:22:31: Und ich bin jeder auch weiterhin dafür.
00:22:34: Und ja, das war's mit dieser Folge ... Ah nee, Moment.
00:22:40: Die haben das geilste Schlusswort.
00:22:43: Ich hab fast vergessen, eine allerletzte Nachricht, die uns erreicht hat, privat.
00:22:48: Aber ich ... Also, Sarah hat mir das Privileg gegeben, Stichwort des Tages, diese vorzulesen, weil ich ... Sie weiß, dass ich Sprichworte und Redewentung kenn, sehr mag.
00:22:59: Ähm, gern geschehen.
00:23:01: Okay, diese Freundin hat dir geschrieben, Opa hat schon immer gesagt, mit dem Wählen ist es wie beim Zähneputzen.
00:23:08: Wenn man es nichts macht, wird's braun.
00:23:14: I love this so much.
00:23:17: Großartig.
00:23:18: Großartig.
00:23:18: Das ist die beste Schlusswort für diese Folge.
00:23:22: Es
00:23:22: ist wieder ein schöner Zukunftsgedanke.
00:23:24: Es ist kein schöner Zukunftsgedanke, das war falsch.
00:23:28: Aber es ist eigentlich ein Zukunftsgedanke.
00:23:29: Genau.
00:23:30: Zukunftsgedanke.
00:23:32: Das erinnert uns auch daran, dass je höher die Wahlbeteiligung ist, desto weniger extremistische Parteien Stimme bekommen werden.
00:23:43: Weil die Menschen, die von deren Gedanken Überzeugt sind, gehen sicherlich wählen.
00:23:49: Diejenige, die dann meinen, na ja, das sind fast alle demokratische Parteien, nur die verrückte wählen diese oder diese andere Partei.
00:23:58: Ich gehe lieber zu Urlaub oder bleibe auf dem Couch, weil es draußen regnet oder keine Ahnung.
00:24:04: Nein, eure Stimme zählt mit, um auch die Prozentangaben dieser extremistischen Parteien zu verringern.
00:24:12: Denkt dran, und wenn ihr in den Urlaub gehen möchtet, und verheer per Postbietung.
00:24:17: Gibt wirklich eigentlich kein gutes Argument gegen das Wählen.
00:24:20: Also, ich hab noch nie irgendwas Sinnvolles gehört.
00:24:23: Das ist meistens, ja ... Faulheit oder ... Gut, okay, das Einzige, was ich vielleicht ein bisschen nachvollziehen kann, ist so, diese Resignation vielleicht, dass sich irgendwie nix ändert oder so.
00:24:32: Aber ich denke, ich muss mir noch seinen Kopf verbannen.
00:24:35: Naja, und selbst wenn, wenn du nichts unternehmst, dann wird es sicherlich sich nicht ändern.
00:24:42: Ja,
00:24:42: genau.
00:24:43: Also, die Zukunft liegt in unserer Ende und in so ... Coolies.
00:24:49: Oh Gott.
00:24:51: I know, I'm a kid.
00:24:52: Und ja, wenn man nichts macht, dann wird es sicherlich sich nicht ändern.
00:24:58: Deswegen, am sechsenzwanzigste September, wenn ihr in der Wahlkabine gehen möchtet, geh mal wählen zwischen acht und achtzehn Uhr, wenn ich mich nicht falsch erinnere.
00:25:09: Genau, laut Wahlzettel.
00:25:12: Genau.
00:25:12: Ja, das war richtig zwischen acht und acht.
00:25:17: Oder ansonsten vorher per Briefwahl.
00:25:19: Und denkt dran an alle Menschen, die wir in dieser Reihe interviewt haben, die nicht alle wählen dürfen.
00:25:27: Denkt dran an eure Nachbarinnen und eure Familie.
00:25:31: Alles Mögliche, Leute.
00:25:33: Ja, die euch am Erz liegen, ihr wählt auch für alle mit.
00:25:37: Und alle, die nicht wählen dürfen, ihr wählt auch für eure Entscheidungen, haben einen Einfluss auch auf deren Leben.
00:25:44: und denkt dran und habt Spaß beim Wählen, würd ich sagen.
00:25:48: Oh ja, hab so viel Spaß beim Wählen.
00:25:49: Das wird super lustig.
00:25:51: Man sieht auch Leute aus der Nachbarschaft, die man vorher noch nie in seinem Leben gesehen hat.
00:25:55: Genau!
00:25:55: Das ist interessant, finde ich.
00:25:56: Ja, auf jeden Fall.
00:25:57: Es
00:25:58: war so Nachbarn-Kännern, die man dann auch beim nächsten Mal an den Bundestag schicken kann.
00:26:03: Das klingt irgendwie wie eine Drohung, so.
00:26:06: Alles klar.
00:26:06: Zara, es war so schön, euch wiederzusehen.
00:26:09: Fertig auch.
00:26:10: Ja.
00:26:11: Habt Spaß in der Wahlkabine, macht das auch für mich.
00:26:13: Auf jeden Fall, ich schick dir Fotos.
00:26:16: Ja, das machen wir auf jeden Fall auf unserer Instagram-Kanal.
00:26:22: Ja, ich kann gerne ein Bild von mir posten mit dem Briefumschlag.
00:26:28: So, sehr
00:26:29: gut.
00:26:30: Alles klar.
00:26:31: Dann macht's gut.
00:26:32: Bis zum nächsten Mal.
00:26:33: Oh, und na ja, Sarah wird euch dann in dem Auto von der letzte Folge dieser Reihe erzählen, die dann nach der Wahl.
00:26:41: Die wird richtig spannend.
00:26:43: Oh, ja.
00:26:44: Ich freu mich schon drauf, das zu hören.
00:26:46: Genau.
00:26:46: Alles klar.
00:26:47: Bye-bye.
00:26:48: Ciao.
00:26:49: Es bleiben noch siebzehn Tage bis zur Wahl.
00:26:52: Und das war's mit dieser Folge.
00:26:53: Folgt den drei Stiftungen Bayern, Sachsen-Anhalt und Sachsen, die an der Produktion von die Farbe der Nation beteiligt sind auf Facebook, Instagram und Twitter.
00:27:01: Aber vor allem abonniert unseren Podcast unter dem Namen Petra Kelli Stiftung auf Spotify, Soundcloud, Apple-Podcast und weitere Podcast-Apps eurer Wahl.
00:27:09: Die nächste Folge der Reihe FDN geht wählen, kommt am sechsten Oktober raus und wird live stattfinden.
00:27:14: Dabei werden wir den Ausgang der Wahl betrachten und in die Zukunft sehen.
00:27:19: Tschüüüüü!
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