Die Folge wo Carmen "Nudeln Bolognese" nicht mehr hören kann

Shownotes

Eine junge Frau, die in Deutschland geboren wurde, (aufgrund ihrer Hautfarbe) aber häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird, trifft sich mit einer nicht mehr ganz so, aber immer noch jungen Frau aus Italien, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt und ebenso häufig nach ihrer Herkunft gefragt wird. Das Ergebnis? Witzige und gleichzeitig tiefe Gespräche über Identität, Heimat, Rassismus und Gesellschaft, die zur Diskussion anregen und vielleicht Verständnis wecken. Bei „Die Farbe der Nation“ wird direkt und ungefiltert über die Dinge geredet die uns interessieren und bewegen. Dabei haben wir das Glück in zwei ganz besonderen Ländern zu Leben: Bayern und Sachsen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, vielleicht haben sie mehr gemeinsam, als man denkt.

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Musik: "Bushwick Tarantella" Kevin MacLeod (incompetech.com) Licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0 License creativecommons.org/licenses/by/3.0/


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Transkript anzeigen

00:00:00: Dach und Servus.

00:00:02: Aus zwei freistaaten.

00:00:03: Ich

00:00:03: bin Sarah, die hundertprozentdeutsche, aber auch fünfzigprozentzulanesische FSJ-Klerin von Weiterdenken Heinrich bei Stiftung Sachsen.

00:00:10: Und ich bin Carmen, die hundertprozentitalienische, aber auch fünfzwanzigprozentdeutsche Bildungsreferentin der Petra Kelly Stiftung in Bayern.

00:00:18: Und ihr seid bei dem Podcast Die Farbe der Nation gelandet.

00:00:22: Also was machen wir hier?

00:00:24: Hier reden wir über komplizierte Themen wie Alltagsrassismus, Identität, Heimat und Integration mit einer gewissen Ironie und ganz direkt.

00:00:31: Weil schon viele diese Themen betrachten, aber eher über die Integration der anderen reden, als über die eigene Erfahrung.

00:00:36: Wir möchten die Perspektive von Menschen mit Migrationsuntergrund zeigen und äußern.

00:00:40: In einigen Folgen werden wir über unsere eigenen Erfahrungen reden und bei anderen eure Fragen beantworten.

00:00:45: So folgt uns in diese ewige Diskussion.

00:00:53: Und deshalb ist unsere Thema heute Stereotype um Vorurteile über unsere Kultur, was das immer hin bedeutet.

00:01:04: Jassara, sag mal, welche Stereotype hast du?

00:01:08: oder oder Vorurteile, die du mal auch gehört hast und muss nicht deine Stereotype sein über Italien?

00:01:16: Okay,

00:01:16: also.

00:01:18: Das Erste, was man so kennt, ist Spaghetti und Pizza, muss ich ehrlich zugeben.

00:01:23: Meist was ich über Länder kenne, ist generell Essen.

00:01:26: Weil es ist ja wichtig bei unserer Familie.

00:01:28: Ja, das ist geil.

00:01:30: Essen ist

00:01:30: sehr, sehr geil.

00:01:31: Ich verbinde immer mit Ländern meistens leines typisches Essen.

00:01:34: Das ist vielleicht eine Eigenheit bei mir, aber ja, ich habe immer ein Gedanke, dass Italiener uns sehr leckere Sachen ... gegeben haben, geschenkt haben.

00:01:43: Das finde ich super.

00:01:44: Was

00:01:44: auch stimmt.

00:01:45: Also ich meine.

00:01:46: Ja, vielen Dank.

00:01:48: Ja, also positive Stereotypen möchte ich ganz, ganz gerne bedienen.

00:01:55: Nee, aber zum Thema Pasta und und Spaghetti.

00:01:57: Ja, das finde ich schon krass, dass im Ausland alle Pastaarten Spaghetti benannt werden.

00:02:04: Also das Pasta ist im Ausland gleich Spaghetti.

00:02:09: Also auch in deutschen Sprachen, ja?

00:02:11: Nudeln, ja?

00:02:13: Das ist aber krass, weil es gibt so eine krasse und riesige Vielfalt von Pasta-Sorten.

00:02:20: Ich meine, allein Spaghetti, wir haben Spaghetti, die sind kleiner und sind für einige Soßen geeignet.

00:02:27: Wir haben Bucatini, die sind eher so in Lazium, rund um Rome verbreitete und sind etwa großer und sehr rund.

00:02:35: Wir haben Linguine, die sind etwa glatter und sind eher für Pesto-Sauce geeignet.

00:02:41: Wir haben Tagliatelle, die sind mit Eier und Milch.

00:02:45: Selbst gemacht nach Hause, die kann ich auch machen.

00:02:48: Und sind sehr so breite und glatte und sind eher für Bolognese-Sauce, obwohl die auch nicht Bolognese-Sauce heißt.

00:02:57: Also Leute, nur um mal, jetzt werde ich was sehen.

00:03:00: Jetzt geht's los, jetzt geht's los, jetzt geht's los und werden wir stundenlang... darüber reden.

00:03:05: Also könnt ihr bitte aufhören, die Bolognese Sauce, Bolognese Sauce zu nennen.

00:03:11: Es heißt auf Italienisch Ragù.

00:03:13: Ragù ist eine Art von Sauce, die Archfleisch, Tomatensauce und irgendwelche Gemüse wie Karotten und Zwiebeln und so weiter und so fort beeinhaltet.

00:03:26: Aber jeder Region oder sogar jeder Provinz hat seine eigene Ragù Rezepte.

00:03:32: Also das heißt, die Suche Die genannte Bolognese Sauce in Bologna ist anders als die so genannte Bolognese Sauce in meiner Heimatstadt in Ferrara und ist komplett anders als die Bolognese Sauce in Neapel und Sizilien.

00:03:45: Und ja, weil die haben dann unterschiedliche, keine Ahnung, den Akfleisch wird vielleicht kleiner geschnitten oder grober geschnitten.

00:03:54: Es gibt eine besondere Tomatensauce.

00:03:57: Also das ist sehr, sehr unterschiedlich.

00:04:00: Und es stört mich, wie wir bei der Folge... wir über Afrika geredet haben, dass Afrika eigentlich aus unterschiedlichen Länder entsteht und unterschiedlichen Traditionen, dass einfach diese Vielfalt von der italienische kulinarische Kultur immer so reduziert wird.

00:04:16: Wir haben nicht nur Spaghetti, wir haben nicht nur Bolognese Sauce, wir haben viel, viel mehr.

00:04:21: und daher, ich bediene gerne den positiven Vorurteil, dass Italiener gerne Pasta essen und dass wir, also vor allem solange ich in Italien gelebt habe, aber ich ungefähr jeden Tag beim Mittagessen Pasta gegessen.

00:04:33: Und das war auch gesund, weil ich jeden Tag eine unterschiedliche Sauce gemacht habe mit einer unterschiedlichen Pasta-Sorte und so weiter und so fort.

00:04:43: Und es ist einfach eine Vielfalt, die nicht anerkannt wird.

00:04:46: Also bitte Leute, es gibt keine Bolognese-Sauce.

00:04:49: Existiert nicht.

00:04:49: Es heißt Ragu.

00:04:52: Und Nudeln ist nicht gleich.

00:04:54: Und Spaghetti sind nicht gleich

00:04:56: Pasta.

00:04:57: Oh Gott, ihr müsstet ihren Gesichtsausdruck sehen.

00:05:00: Ihre G-Stick, es ist so lustig.

00:05:03: Und die Leide schafft mit der G-Stickleide.

00:05:05: Ja, es ist ein ganz rotes Gesicht.

00:05:09: Das ist nicht

00:05:10: bullense.

00:05:11: Wow.

00:05:12: Ah, das ist schön.

00:05:14: Ja, du, ich meine, sorry, ihr versteht das vielleicht nicht, weil Deutschland kann ja richtige Esskultur hat.

00:05:21: Oder ja, in der Sinne, das ist eine Tatsache nach dem Zweiten Weltkrieg.

00:05:26: Man hat immer viel Werte auf sparen, sparen, sparen Gelegte und nicht diese Genusskultur vom Essen und Gesundessen und so weiter.

00:05:34: Erst in den letzten Jahren geben Deutschen immer mehr Geld raus fürs Essen.

00:05:39: Das ist eine Statistik, das ist eine Tatsache.

00:05:41: ist es kein Vorurteil.

00:05:43: Und es gibt eine E-Skultur, in dem viele leckere Sachen in Deutschland gekocht werden.

00:05:48: Das gebe ich zu.

00:05:49: Es ist beispielsweise eine der Vorurteile, die in Italien gibt gegenüber Deutschland, dass das Essen nicht gut ist.

00:05:55: Das widerspreche ich total in meiner Erfahrung, in dem, keine Ahnung, Schweinhaxe geil ist und auch, keine Ahnung, Käsespätzle sind wunderbar, wenn sie richtig gut gemacht sind mit den Zwiebeln, die karamellisiert sind und so weiter und so fort.

00:06:11: Ich bin eine große Fan von der Käsen aus den Allgäu und alle diese traditionelle Sorten von ganz oder die Schläuferlaar in Bamberg.

00:06:20: Also ich könnte schon lang auch über die Bayerische und deutsche Küche reden.

00:06:25: Beispielweise ja.

00:06:26: Ja,

00:06:27: ich wollte nur kurz sagen, dass die Thüringer Küche auch ganz wundervoll ist.

00:06:31: Meine Mutter kommt aus Thüringen und sie macht einfach die geilste Rinder-Rollade mit geilen Thüringer-Klößen und Rotkraut und das ist das beste

00:06:37: Essen.

00:06:38: Das ist einfach

00:06:38: nur lecker und ich liebe es.

00:06:40: Okay.

00:06:41: Genau,

00:06:41: die Thüringer-Rospart wussten natürlich, also Thüringer hat eine tolle S-Kultur, ist das wunderschön.

00:06:45: Genau, das wollte ich nur kurz anmerken.

00:06:47: Ja

00:06:47: cool, dann lädt mich an.

00:06:48: Also ich war nur einmal in Erfurt, ganz kurz für Antreffen mit anderen Landestiftungen.

00:06:53: Also lädt mich ein und ich esse gern.

00:06:56: Du bist herzlich eingeladen, meine Mutter macht das auch sehr gerne für andere

00:06:59: Worte.

00:07:00: Es ist wirklich lecker, es ist

00:07:01: wirklich gut.

00:07:02: Also tatsächlich, es interessiert mich, weil ich habe bisher nur eher die Esskultur in Bayern kennengelernt und in Nordrhein-Westfalen, weil die Oma meines Mannes aus Siegen kam also aus der Ecke.

00:07:14: Und dann fand ich beispielsweise, keine Ahnung, diese Brot, der es aus Kartoffel ist, es ist mega lecker.

00:07:20: Ich habe es total gemocht.

00:07:21: Also ich meine, ich bin die erste Verteidigerin sozusagen in Deutschland, in dem ich den Italiener erkläre.

00:07:27: Leute, deren Küche ist auch... Es ist nicht nur nicht so bekannt wie unsere und nicht so wahnsinnig vielfältig wie unsere.

00:07:36: Aber ja, ich sage das immer, das ist eigentlich gut.

00:07:40: Aber ja, Essen ist für uns eine wesentlichen Teil unserer Kultur von daher.

00:07:45: Das

00:07:46: wird eine sehr lange Folge.

00:07:48: Gut, was kenne ich noch für Klischees?

00:07:50: Genau.

00:07:50: Jetzt kann

00:07:50: ich das alles auspacken.

00:07:51: Ja, ja.

00:07:53: Genau.

00:07:53: Geht's jetzt, verwende ich das böse Wort Mafia, muss ich kurz erwähnen.

00:07:56: Das ist ja irgendwie schon so, dass man das kennt.

00:07:59: Hauptsächlich auch so Hollywood-Filmen irgendwie, aber da wird die bei dieses Mafia-Klischees romantisiert auch.

00:08:05: Und von wegen, ja, das ist ja eigentlich total cool.

00:08:07: Da gibt es hier so einen Irrenkodex und so.

00:08:10: Und so weiter und so fort.

00:08:10: Also diese totale Gewaltverheiligung und Original aus Italien scheinbar.

00:08:15: Ja, und keine Ahnung.

00:08:16: Ich hab tatsächlich nicht mehr Ahnung davon.

00:08:18: Ich hab nur Hollywood.

00:08:19: Das war's eigentlich.

00:08:20: Ja, ja.

00:08:21: Ja, das ist eine gute Stichwort.

00:08:24: Fangen wir mal an mit einer Frage, weil du hast richtig angedeutet, Popkultur aus Filme sehen.

00:08:30: Hast du schon mal in der Party gesehen?

00:08:32: Ich hab's,

00:08:32: es steht auf meiner Liste, aber ich hab's noch nicht gesehen.

00:08:34: Okay.

00:08:35: Also, Filme betrachtet, also von der Qualität.

00:08:39: Der erste ist cool, es ist sehr gut gemacht.

00:08:41: Der zweite ist scheiße.

00:08:53: Das nur um zu andeuten, dass ich die Filme an sich gut finde.

00:08:58: Ich finde aber total schlecht, wie diese Filme die Popkultur geprägt haben.

00:09:05: Welche Bedeutung sie in die Popkultur gehabt haben.

00:09:08: indem sie, wie du gesagt hast, ja, die organisierter Kriminalität romantisiert wird, dass eine Grund gibt, warum man Gewalt ausübt wegen diesen Ehrenkodex, dass die Leute eigentlich gute Leute sind, die kann ja nur ihre Familie und ihre Würde verteidigen und solche Sachen.

00:09:27: Und das ist aber ja.

00:09:29: Das ist eine Berechtfertigung von Ermordungen, von Vergewaltigung, von Ausbeutung und vor allem von dieser krasse Vorurteile, die weltweit über Italiener verbreitet ist.

00:09:45: Dass alle Italiener mafios sind.

00:09:47: Oder, dass, keine Ahnung, jede Pizzeria ein Ort ist für Geldwäsche und solche Sachen.

00:09:53: Was teilweise stimmt vor allem in Deutschland.

00:09:56: Ja, genau.

00:09:57: Deine Reaktion ist geil.

00:09:59: Genau.

00:09:59: Was nicht bekannt ist, ist, dass... Also, es gibt schon eine große Vorurteile.

00:10:04: Innerhalb Italien wird vor allem von der Politiker der Welt.

00:10:08: dass die Mafia nur ein Problem von Suditalien ist, werden Norditalien gar nicht betrifft.

00:10:13: Das stimmt natürlich nicht, vor allem seit der Sechzigerjahre, wo Mafiosi nach dem Norden quasi in Exil geschickt worden sind, um quasi sie von ihrer Machtstruktur zu trennen.

00:10:24: Dann haben die Leute einfach neue Machtstrukturen dort entwickelt.

00:10:30: Das stimmt nicht, dass die Mafia nur ein Problem von Suditalien ist, aber stimmt auch nicht, dass die Mafia nur ein Problem von Italien ist.

00:10:37: Das ist ein europäisches Problem.

00:10:39: Die Mafia andelte europaweit, indem sie beispielsweise Drogenhandel vor allem in Spanien aushubte, Deutschland als besten Ort für Geldwäsche verwendet, weil die Regeln relative nicht so streng sind wie in Italien.

00:10:57: Weil ein Vorteil hat die traditionelle und historische Anwesenheit der Mafia in Italien und zwar, dass die Gesetze dafür schärfer sind.

00:11:05: In unserer Gesetzgebung, weil wir die Mafia so lange gekämpft haben, in unserer Gesetzgebung steht, dass wenn festgestellt wird, dass du zu einer Mafiaorganisation gehörst, kannst du nur deswegen, nur auf diesen Grund, ohne dass du irgendwelchen Tatstraf gemacht hast, so Ermordung oder Erpressung und so weiter und so fort, kannst du im Gefängnis gehen.

00:11:27: Oh, anderswo nicht.

00:11:28: Natürlich.

00:11:29: Anderswo wird nüchstens die Zugeörigkeit zu einer Terrororganisation als Grund, warum du in verhaftet wird wahrgenommen.

00:11:38: Und das ist aber auch ein Problem, weil natürliche Mafiosi, die in Deutschland tätig sind und keine Ahnung, ja, in der Bauindustrie, in der Mühlindustrie, in der Gastronomie und so weiter und sofort investieren, können nicht nur deswegen verhaftet werden.

00:11:55: Sie müssen ja irgendwelche anderen Straftat gemacht haben.

00:11:59: Also der erste große Vorurteil ist, ja, die italienische Mafia ist eigentlich auch in Deutschland anwesend.

00:12:04: Und zwar vor allem der reichsten Regionen, vor allem Bayern, Baden-Württemberg und Berlin und Norrhein-Westfalen.

00:12:12: Es gibt tolle Journalisten, die viele darüber recherchiert haben.

00:12:17: Es gibt beispielsweise eine Webseite, die heißt Korrektive, wo eine Karte gibt, wo es zeigt, wie viele mutmaßliche Mafiosi in welcher Land am Wesen sind und was sie gemacht haben.

00:12:29: Und es gab eigentlich in... Moment, war das Januar dieses Jahres, genau.

00:12:35: Eine große Razzia, wo hundertsechzig Menschen zwischen Italien und Deutschland verhaftet worden sind, die zu organisierter Kriminalität gehören und dreizend davon würden in Deutschland verhaftet.

00:12:48: Oh, okay.

00:12:49: Also... Und das war natürlich, es war eine Kooperation zwischen den Italienischen und der Deutsche Polizei.

00:12:54: Die LKAs und so weiter und so fort.

00:12:57: Es existiert eigentlich eine Anti-Mafia-Ferein, die in Deutschland aktiv ist.

00:13:02: Die heißt Mafia-Nein-Danke in Berlin mit Sitze.

00:13:05: Und eigentlich seit dem Jahr sieben, wo der sogenannte Duisburger Massaker stattgefunden hat.

00:13:12: Das war so quasi eine Schisserei zwischen zwei Indrangeta-Clans in Duisburg vor einer Pizzerie.

00:13:19: da Bruno, wo mehrere Leute getotet worden sind, da, also seit dem Jahr sieben kann man nicht mehr sagen, dass die Marja in Deutschland nicht gibt.

00:13:28: Aber man vergisst das sehr gerne, weil es was ist, was ja nicht so cool ist und man nicht gerne anerkennen möchte.

00:13:36: Aber zum Thema Styrotypen und Verurteile, man sagt ja, das sind dann nur Italien, die sich gegeneinander schießen, das betrifft mir nicht.

00:13:45: Ja, eine.

00:13:46: Weil das große Problem und eigentlich, wie wir in Italien gelernt haben, wie man die Mafia an Bessen bekämpft, ist nicht nur durch Gesetze, durch eine Organisation und Fortbildung der Polizei, sondern vor allem durch Kultur.

00:14:01: eine Anti-Mafia-Kultur, weil viele Leute quasi Geschäfte mit Mafiaangehörigen machen, ohne dass ihnen bewusst ist, welche Schaden zu der Gesellschaft und ihr eigenes Land bringen.

00:14:16: Beispielweise als, ja, das ist jetzt noch mal wieder aktuell, aber Roberto Saviano, eine bekannte Schriftsteller der Hascomora, das Buch über die organisierte Kriminalität in Italien in dem Jahr für Öffentlichte, damals hat gerechnet, dass die Gesamt die unterschiedliche Organisationen Kamora, Kosa Nostra, Ndrangeta, Sakra Krononita haben damals... ...zwohundert sechzig tausend... Millionen Euro weg von dem Bruttoinlandsprodukt Italien genommen.

00:14:46: Ach du Kacke.

00:14:47: Genau.

00:14:48: Holy shit.

00:14:48: Genau.

00:14:49: Also das sind riesigen Zahlen, die quasi in diesem schwarzen Markt, in diesen ja illegale Wirtschaft reingehen, die dann nicht ausgegeben werden können für bessere Krankenhäuser, für mehr Kindergärten, für mehr Krankenpfleger, für malendlich vielleicht den Flug.

00:15:11: in Berlin zu öffnen, oder?

00:15:17: Also alle diese staatliche Ausgaben, alle diese Dienstleistungen, die wir als normale Bürger und Bürgerinnen bekommen von Staaten, sind einfach weniger, weil man Geschäfte machte, wo keine Steuererklärung macht natürlich, weil es illegal ist.

00:15:35: Und es gibt aber viele Leute, die davon profitieren.

00:15:38: Und das Problem ist eben diese Unbewusstsein, dass diese denken, dass die Mafia nicht hier nicht gibt und das denken, dass es gehört, zu Italienisch zu sein, dass die Mafia überhaupt von dieser Mentalität profitiert.

00:15:52: Nein, also es gibt ein Begriff auf Italienisch die omerta.

00:15:55: Omerta bedeutet das Schweigen.

00:15:58: dass etwas passierte und du weißt, dass es negativ ist irgendwie und anderen betrifft, dass du nichts sagst, weil entweder du Angst hast, dass dir etwas passiert oder weil immer so war.

00:16:12: Und diese Schweigen gehört einfach zu menschlich zu sein, weil man keine Ahnung für die eigene Familie Angst hat oder weil es... zu den Veraltenskudigs, dazu gehört, dass man nicht so laut redet und nicht so schreite auf Ungerecht, Unumfernes und sich nicht empört.

00:16:33: Und das gehört nicht zur italienischen Kultur.

00:16:36: Oh, okay.

00:16:38: Stimmt.

00:16:40: Ich verstehe.

00:16:41: Krass.

00:16:41: Und es gab schon viele Leute, die laut geredet haben und sich empört haben und dafür ermordet worden sind.

00:16:49: Aber alle diese Leute wollten keine Helden werden.

00:16:52: Es gibt aber auch immer noch viele Leute, die sich gegen die Mafia engagieren, sich in unterschiedlichen gesellschaftlichen Organisationen engagieren und um eben diese ... Ja, Kultur der Mut zu verbreiten.

00:17:04: Kultur der Offenheit.

00:17:05: Kultur der Schönheit.

00:17:08: Also das... Was die Mafia uns wegnehmte, sind durch die Mühle Geschäfte, dass man gesunde Tomaten wachsen kann, ohne ein Krebs zu kriegen, weil irgendwelche Chemikalien dort verdorben werden sind.

00:17:24: Dass man nicht sterbt, weil das Studentinheim in Akula mit Sand gebaut worden ist und nicht mit süßmische Regeln.

00:17:35: Und in dem Jahr zwei Jahrzehnte, als der Erdbeben gab.

00:17:38: mehr als hundert Menschen gestorben sind.

00:17:40: Krass.

00:17:40: Also, die Mafia räumt dich von deinem normalen Leben.

00:17:45: Ein Leben, wo du deine Rechte hast.

00:17:48: Und das betrifft uns alle.

00:17:49: Und nicht nur Italiener.

00:17:51: Und wir sind nicht alle Mafiosi.

00:17:53: Okay, okay.

00:17:54: Das ist doch erst mal ein nettes

00:17:56: Fazit.

00:17:58: Also, zusammenfassend.

00:18:00: Es wird viel über die Mafia geredet.

00:18:04: Das organisierte Kriminalität ist aber weder ein Problem ausschließlich von Suditalien noch von nur Italien.

00:18:11: Es ist ein Problem Europas.

00:18:13: Man braucht meiner Meinung nach europäische Gesetze, um das zu bekämpfen, aber vor allem eine Antimafia Kultur, die auch in alle andere europäische Länder verbreitet ist.

00:18:25: Alleine, dass die Mafia in Italien entstanden ist, bedeutet nicht, dass alle Italiener Mafiose sind.

00:18:32: Und das betrifft vor allem die Migranten-Community, in der man sehen kann, dass beispielsweise in Bayern nur zwischen Ausführungszeichen, unter dreißig mutmaßliche Mafiaangehörige wohnen, obwohl unter tausend Menschen in Bayern wohnen, die aus Italien kommen.

00:18:51: Also das ist wirklich eine winzige Prozente Ansätze.

00:18:55: und nur das einfach deutlich zu machen, dass viel mehr gute Menschen gibt als Mafiosiaschlöcher.

00:19:02: Das ist ein schönes Detail.

00:19:03: Es gibt mehr gute Menschen als Mafiosiaschlöcher.

00:19:06: Genau.

00:19:07: Richtig

00:19:08: geil.

00:19:08: Um über diese Folge zu diskutieren, die erstags der Woche sind, wie immer FDN, dann erstags Basta Nasi und erstags, wenn ich noch einmal Spaghetti höre.

00:19:19: In der nächsten Folge, welcher am kommenden Mittwoch erscheint, beschäftigen wir uns hingegen mit Stereotypen über Deutschland.

00:19:26: Und das war's für diese Folge.

00:19:27: Folgt unsere Gespräche auf Songcloud, Apple Podcast oder sonst wo ihr Informationen über die Petra Kelly-Stiftung und weiterdenken

00:19:33: kriegt.

00:19:33: Die Musik ist von Kevin McLeod.

00:19:35: Wir freuen uns auf Kommentare, Fragen und Anregungen.

00:19:38: Bis zum nächsten Mal oder

00:19:39: auch nicht.

00:19:40: Wir freuen uns.

00:19:42: Ciao!

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